Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Immer wieder Samstag Reloaded

Immer wieder Samstag Reloaded

Titel: Immer wieder Samstag Reloaded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
Vom Netzwerk:
karamellfarbenen Glubscher auf mir. So sehr es mich früher genervt hatte, wenn mich ihre Stielaugen verfolgten, so wollte ich nun ihre ungeteilte Aufmerksamkeit und vor allem ihren Körper von diesen Arschgeigen wegholen.
    Hmmmm. Nach wie vor behandelte sie mich wie Luft, weswegen langsam ein Grollen in mir aufstieg, vergleichbar mit dem Bau einer Bombe, die nur auf ihre Detonation wartete. Zündete diese, würde nicht einmal ihr dämlicher Stolz verschont bleiben. Meiner allerdings auch nicht.
    Eifersucht verleitet uns zu den schlimmsten Handlungen. Sie lässt uns rachsüchtig denken und der geliebten Person Schmerzen zufügen, die gleichen Qualen, denen man selber ausgesetzt ist. Aber ich war längst über den Punkt hinaus, an dem ich Mia Engel einfach nur wehtun wollte. Pff! Am liebsten hätte ich sie umgebracht . Ganz fucking ehrlich!
    Sie kam, stellte mein Leben auf den Kopf, und ging. Nun war nichts mehr wie zuvor!
    Gestern hatte ich wie ein kleines Baby in meinem Bettchen geheult – allein bei der Vorstellung, sie mit irgendjemandem außer mir glücklich zu sehen, dass sie einen anderen anlächeln, küssen und ... berühren könnte. Irgendwo. Egal wo. Der Gedanke war schlichtweg unerträglich!
    Zumal ich nicht mehr in diesem beschissenen Chaos durchblickte. Einerseits hatten wir uns notgedrungen sozusagen als Paar geoutet, waren aber gleichfalls nicht länger zusammen. Auch wenn ich zugeben musste, dass ich ja vorher schon nicht gerade unauffällig vorgegangen war. Ein kleiner Rückblick: Zuerst schlug ich Martin Arschgesichts Visage zu Brei, weil er Mia geküsst hatte und das vor den Schlampen-Augen von Eva. Als Nächstes flippte ich aus und griff besagte Schlunze an, nachdem sie mein Mädchen gefickt hatte – auf die unschöne Art. Dann fickte ich Mia – auf die schöne Art – direkt auf der Abschlussstrandparty. Yeah! Eins zu null! Verschissen!
    Die Reaktionen der verkackten Spanner erstaunten mich allerdings. Sie fielen nämlich komischerweise nicht so beleidigend aus, wie ich angenommen hatte. Das lag höchstwahrscheinlich daran, dass gleich am Dienstagmorgen ein Depp mit dem schwachsinnigen Namen Jamie, der eine Klasse über mir war – und natürlich seine riesige Klappe aufreißen wollte –, von Tom zu hören bekam, dass er es erst gar nicht wagen sollte, sofern er seine Eier noch brauchte. Ich hatte lediglich als unmissverständliche Botschaft provozierend meine Braue hochgezogen, um ihm zu verstehen zu geben, dass ich ihn in der Luft zerfetzen würde, sollte er sich trauen, Samstag zu erwähnen oder gar den Namen meines Mädchens in seinen beschissenen Mund zu nehmen.
    Genau dieselben tödlichen Blicke verteilte ich großzügig an jeden anderen Idioten. Wie geplant kuschten sie wie kleine Hasen, die sich vor lauter Schiss hakenschlagend davonmachten.
    Leider war das auch das einzig Gute. So still ihr Gewäsch auch immer über die Tat an sich schien, umso merkwürdiger mussten ihre Gedanken Mia betreffend sein. Denn sie war nämlich gar nicht das, was in ihren Augen zu Tristan Wrangler passte. Trotzdem versuchten sie, sich diesbezüglich zu beherrschen, und ich hatte meinen gottverschissenen Frieden. Mit Ausnahme von Phil.
    Der ließ mich zwar in Ruhe, aber auf eine unangenehme Art und Weise. Mein ältester Bruder, der sonst nie seine verschissene Schnauze halten konnte, redete nicht mehr mit mir. Kein. Einziges. Wort. Nicht beim Frühstück, Zocken, Fernsehschauen, dem Rauchen illegaler Substanzen oder während ausschweifenden Abendgelagen. Tommy und ich probierten, die Anspannung aufzulockern, wenn mein Vater da war, aber selbstverständlich merkte dieser, dass sich Scheiße im Busch befand und gewaltig stank. Phil zählte bislang nie zu den schweigsamen Personen. Allein dieser Umstand gab mir schwer zu denken. Aber ihn anzusprechen, war unmöglich. Ich wusste nämlich nicht, wie. Diesem ganzen Mist musste Katharina – sein frisch gefärbter schwarzhaariger Tussen-Betthase – auch noch das verschissene Krönchen aufsetzen.
    Acht Tage nach diesem ganzen Fiasko baute sie sich ungefähr einen Millimeter vor meiner Nase auf. Die in die Hüfte gestemmten Arme verschwanden fast unter einem breiten Gürtel, der sich Rock schimpfte, und sie funkelte mich unverwandt an. Ich runzelte die Stirn. Was war das jetzt für ein Fuck? Wollte sie mich etwa einschüchtern?
    Sie imitierte meine Mimik und irgendwas in ihrem lodernden Blick befähigte mich, sogar mal die Klappe nicht aufzureißen. Man glaubt es

Weitere Kostenlose Bücher