Immer wieder Samstag Reloaded
tatsächlich bescheuert war ... Die Geschichte war vielleicht ein bisschen außer Kontrolle geraten, wir hatten allerdings daraus gelernt und demnach überwog nicht das Negative, es war auch zu etwas gut gewesen. Ich sag ja: Alles im Leben ist Ansichtssache.
Aber ich wollte und würde nichts an unserem Sexualverhalten verändern, denn das machte uns aus. Zu gern bewiesen wir unsere Zuneigung auf die physische Art. Darauf konnte und wollte ich nicht verzichten.
Sollte er letztendlich bereit sein, mir alles zu geben, wäre ich da. Bis dahin sehnte ich mich danach, genoss und kostete aus, was wir gerade taten.
Zwischen uns war momentan alles so zerbrechlich und schwach. Es existierten keine Regeln, was möglicherweise das wahre Problem darstellte. Was wussten wir schon voneinander? Viel dürfte es nicht sein, denn wir kannten uns kaum – außer den Sex betreffend. Um alles über eine Person zu erfahren, muss man vorsichtig und bedächtig vorgehen. Die menschliche Seele ist zu komplex und verzweigt, als dass sie so einfach zu erforschen wäre.
Doch wir würden es schaffen, weil unsere Körper schon vor Langem erkannt hatten, was wir zum damaligen Zeitpunkt nicht einmal ansatzweise ahnten.
Wir gehörten zusammen.
6. Mein Mädchen, meine Brüder und ich
Tristan ´protective´ Wrangler
Normalerweise hätte ich Mia Engel hier und jetzt auf dem Boden der Schultoilette beglückt.
Hey, zu meiner hygienellen Verteidigung: Die Putzfrau namens Renate, die schon seit dreißig Jahren dort schrubbte – ja, schrubbte –, war ein Sauberkeitsfreak. Bei ihrem Fanatismus wäre es möglich gewesen, Essen vom Klodeckel zu lecken. Aber auch wenn es den wahren Sinn des Begriffes Scheißhaus entsprechen würde, also von oben bis unten alles versifft und vollgeschissen, es hätte keine Rolle gespielt. Was mein Mädchen betraf, setzte bei mir grundsätzlich alles aus. Ich vergaß meine Umgebung und konzentrierte mich ganz auf sie. Als sie auf mir saß, mit ihrer heißen nackten Pussy an meinem Ficker, ihren Fingern in meinen gottverdammten Haaren, ihren Kirschlippen auf meinen und darüber hinaus mit diesem glücklichen Strahlen in den Augen ... war ich so was von verloren, dass ich nicht mal wusste, wo ich mich befand.
»Baby ...«, hauchte ich, nachdem wir uns etwas voneinander gelöst hatten und wieder einigermaßen im Hier und Jetzt ankamen.
»Hm?« Mia hielt mich umschlungen, ihr Kopf lag an meiner Schulter und sie zeichnete verträumt die Muskeln und Sehnen an meinem Unterarm nach. Mein Arsch knutschte noch immer die kalten, hässlichen grünen, aber sauberen Fliesen, während ich verdaute, was soeben passiert war.
Ich hatte Mia Engel gestanden, dass ich sie liebte, und bereute es kein fucking bisschen! Erstens wurde es genau genommen Zeit und zweitens war es das Beste, was ich je getan hatte. Allumfassende Zufriedenheit machte sich in mir breit, sogar Freiheit verspürte ich, obwohl ich die Fesseln mit dieser Aktion nicht enger hätte knüpfen können. Aber je enger, desto besser.
Vielleicht war genau das vonnöten gewesen: mein Mädchen über alles andere zu erheben – ganz besonders über meine beschissenen Zweifel!
Mittlerweile hockte sie seitlich auf mir, weil ihr in der ungemütlichen Pose die Beine eingeschlafen waren.
»Wir sollten gehen.« Ich streckte mich etwas und rieb dabei ihren Arm, als ob ich uns aus dieser entspannenden Trance reißen wollte.
»Wohin?«, murmelte sie wohlig, rekelte sich gemütlich auf mir und ließ nicht mal die geringsten Anstalten einer baldigen körperlichen Aktivität erkennen.
Amüsiert gluckste ich und erwiderte: »Zu mir«, als würden wir jeden Tag dort verbringen.
»Was?« Hastig hatte sie sich aufgerichtet und starrte mich aus flüssigem Karamell und mit sehr offenem Mund an.
»Pass auf, dass keine Fliege darin landet«, warnte ich und sie klappte die Futterluke eilig zu. Ihre Augen wurden aber nahezu riesig, weshalb ich meine verdrehte und eine Hand andächtig auf ihrem dichten Haar platzierte. Sie runzelte die Stirn, aber ich wollte, dass sie es endlich kapierte. Daher verharrten meine Finger auf ihrem Kopf, als befänden wir uns auf ihrer gottverdammten Taufe, damit ich sie segnen konnte.
»Ich wiederhole es gerne noch einmal für dich: Mia, ich liebe dich, und somit will und werde ich alles mit dir teilen. Auch mein Zuhause.«
Sie biss sich auf die Lippe und zog eine Grimasse, als hätte sie in eine saure Scheißzitrone gebissen. »Oh, äh ... hm ...«
Was war denn
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