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Immer wieder Samstag Reloaded

Immer wieder Samstag Reloaded

Titel: Immer wieder Samstag Reloaded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
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Kirschlippen«, kam ich vorwitzig und total bekloppt zum Thema zurück und versuchte, meine ausschweifende Fantasie im Zaum zu halten.
    »Ich nehme das mal als Kompliment.«
    »Wenn es um dich geht, ist alles, was ich von mir gebe, ein verficktes Kompliment«, schleimte ich.
    »Mir ist kalt«, reagierte sie sachlich und ich verdrehte die Augen. Aber sie hatte recht.
    In Lichtgeschwindigkeit schaltete ich den verpissten Motor an und drehte die Heizung auf volle Leistung. Der erwartete Effekt blieb leider irgendwie aus. Daher fuhr ich schnell los, während ich eine Hand über ihren Oberschenkel rieb.
    Gleich wären wir daheim und meine Brüder könnten einen verdammt glücklichen Scheißer erleben. Tommy würde keine Einwände haben, er würde sich eher freuen, wahrscheinlich, weil ihm klar geworden war, wie sehr ich mich wegen Mia verändert hatte. Zwar vermutete ich es lediglich, aber außerdem war sie einfach zu lustig und echt mitreißend, sobald sie sich einem öffnete. Man musste sie einfach mögen. Das hatte selbst Vivian schon gemerkt, mit der sie ja unheimlich viel Zeit verbrachte. Und wo die kleine Hexe war, war eben auch er.
    Bei Phil sah die ganze Sache schon anders aus. Sein krasses Verhalten konnte ich nicht einschätzen und wusste nicht damit umzugehen. Allerdings grübelte ich noch, ob ich das überhaupt wollte. Doch sollte er ein Wort gegen diese verletzliche, frierende Person neben mir verlieren, wäre er seine verfluchten Eier los und bekäme sie als Omelett vorgesetzt.
    Ich würde nicht zulassen, dass er Mia beleidigte, demütigte oder anderweitig fertigmachte. Niemand hatte die Berechtigung dazu. Weder meine Geschwister noch die anderen verschissenen Typen in der Schule oder sonst irgendwer.
    Nie wieder.

7. Zuhause bei Tristan Wrangler
    Mia ´the chief cook´ Engel
    Ich hatte in meinem bisherigen Leben nicht oft Angst, auch wenn ich schon einige brenzlige Situationen durchstehen musste. Jetzt jedoch war es so weit; vor Furcht drohte ich, mir in die Hosen zu machen. Denn Tristan parkte vor einer der zwei strahlend weißen Garagen des gelben Gebäudes, das eher einer Villa glich, und hielt mir kurz darauf ein schwarzes verschnörkeltes Gartentor auf.
    Ich war bereits zweimal hier gewesen, doch bei beiden Gelegenheiten viel zu abgelenkt, um mich auf meine Umgebung zu konzentrieren. Außerdem war das inkognito geschehen. Mit einem Mal als offizielle Freundin aufzutreten, verursachte bei mir leichte bis mittelschwere Magenbeschwerden.
    »Hast du schon mal ein Mädchen mit nach Hause gebracht?«, erkundigte ich mich, während Tristan – natürlich leise fluchend – in seinen Hosentaschen nach dem Schlüsselbund suchte.
    Er schenkte mir nur einen Bist-du-total-bescheuert-Blick. »Hätte ja sein können«, murmelte ich, als er aufsperrte und mich in den großen Flur zog.
    Zitternd streifte ich die Schuhe ab. Schauderte ich vor Kälte oder doch eher vor Sorge? Ich wusste es nicht. Auf jeden Fall verkörperte ich ein bebendes Elend, und je weiter wir uns dem Wohnzimmer näherten, desto schlimmer wurde es.
    »Shhht, Baby ...«, beruhigte mich Tristan und streichelte mit seinem Daumen über meinen Handrücken.
    »Es ist nur etwas frisch«, grummelte ich vor mich hin. Im nächsten Moment passierten wir bereits den Rundbogen und landeten geradewegs in der riesengroßen guten Stube der Wranglers.
    Helle Brauntöne dominierten den Raum und es war offensichtlich, dass das Familienoberhaupt jemand war, der die ganze Welt bereist hatte. Hier eine große afrikanische Statue von einer schwangeren Ureinwohnerin, da das Bild von einer Gorillamutter und ihrem Affenbaby. Dort asiatische Schälchen, ein kleiner Buddha … zudem Tausende Bücher, in scheinbar allen Ecken verstreut … Außerdem schien einer der Männer, den grünen Daumen zu besitzen, denn jeder freie Platz dominierte eine blühende Pflanze. Es glich beinahe einem botanischen Garten und ließ eine Art Dschungel-Feeling aufkommen. Man musste es lieben und konnte sich nur wohlfühlen.
    Phil und Tom saßen auf der weißen Leder-Dreisitzer-Couch und zockten irgendein Playstation-Spiel.
    Tom bemerkte uns zuerst. Mit großen Augen stupste er ungläubig Phillip an und deutete auf uns, als könnten wir lediglich eine Fata Morgana sein.
    Der schaute genervt auf, vermutlich, weil sein Bruder Pause gedrückt hatte. Reihte sich aber prompt in die vorherrschende Mimik zum Thema Schock ein, als er uns wahrnahm. Ein Kichern konnte ich mir jetzt wirklich nicht mehr

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