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Immer wieder Samstag Reloaded

Immer wieder Samstag Reloaded

Titel: Immer wieder Samstag Reloaded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
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als ihr meine Wut bewusst wurde. »Falls du es noch nicht gemerkt hast, hast du mich! Und wo du mich verdammt noch mal hast, da hast du auch meine beschissene Familie!«
    Jetzt kam wieder etwas von dem alten Glanz in ihre Augen zurück und sie entspannte sich etwas.
    »Du würdest mich wirklich mit zu dir nach Hause nehmen?«, forschte sie skeptisch, aber ein klitzekleines Lächeln zierte ihre vollen wunderschönen Lippen.
    »Darauf kannst du verdammtes Gift nehmen!«, antwortete ich felsenfest. »In diesem beschissenen Zustand lasse ich dich nirgendwo. Und erst recht nicht in dieser ... abgefuckten Bude!«
    »Aber mein Vater ...«
    »Boah, Mia!«, stoppte ich sie, bevor sie mich hier wirklich noch zur Weißglut brachte. »Dein Vater wird dich gehen lassen müssen. Er kann vielleicht die Existenz deiner Mutter zerstören, aber bei dir lasse ich das nicht zu!«
    Sie blickte mich verwundert an – ich schaute herrisch zurück. Da gab es für mich keine Diskussionen mehr. Ich liebte sie – sie war mein Mädchen – und ich würde sie hier nicht zurücklassen. Wenn ich das geahnt hätte, hätte ich sie schon viel früher aus dieser Hölle befreit.
    »Er wird es nicht erlauben«, murmelte sie an meiner Haut.
    »Er wird, verdammt!« Und wenn ich ihn dafür umbringen muss, ergänzte ich in Gedanken. Für sie würde ich das tun – für sie war ich bereit zu töten. Sie erkannte es in meinen Augen und wusste, dass ich sie zur Not über die Schulter werfen und tatsächlich wie King Kong kidnappen würde, wenn sie nicht freiwillig mit mir ging.
    »Tristan …«, wimmerte sie fast und ich küsste sie sanft.
    »Ich weiß«, flüsterte ich.
    Frustriert schnaufte sie auf und entschied, sich lieber noch ein bisschen von mir umarmen zu lassen und ihr Gesicht an meine Halsbeuge zu schmiegen. Ich streichelte sie erneut und hielt sie einfach nur fest, während ich leicht vor und zurück schaukelte, als würde ich ein Kind trösten. Aber das war sie doch eigentlich auch! Ein Kind! Musste jedoch trotzdem die Pflichten eines Erwachsenen erfüllen. Sie war ihrer unbeschwertesten, schönsten Zeit beraubt worden, in der sie losgelöst von sämtlichen Problemen hätte spielen sollen. In diesem Dreck war das sicherlich nicht möglich gewesen. Wie sollte sie sich da frei entfalten können, verdammt noch mal?
    Wie hatte sie es unter diesen Umständen überhaupt geschafft, zu dieser intelligenten, offenen und mitfühlenden Person zu werden?
    Es musste auf der Stelle enden und ich würde dafür sorgen, dass sie ihr Leben zurückbekam.
    Ich hielt sie so lange, bis sie sich merklich entspannte und tief durchatmete. Dann tupfte sie mir einen Kuss auf die Wange, und als ich sie anlächelte, krabbelte sie neben mich aufs Bett.
    »Und jetzt?« Strike! Sie hatte mir gerade die Führung überlassen! Die komplette Verantwortung für sich.
    Ihr schwarzes Fellknäuel witterte seine Chance und kam angeschwänzelt. Sie setzte sich ihn auf den Schoß und fing an, ihn gedankenverloren zu kraulen.
    »Hast du eine Reisetasche?«, fragte ich und streckte mich, weil ich mich schon wieder so eingerostet fühlte.
    »Ja«, kam unwillig von ihr. »Unter dem Bett.«
    »Gut!« Ich versuchte, sie sorgenfrei anzugrinsen, doch es brachte nichts, so zerrissen, wie sie wirkte. Also rutschte ich vor sie auf den Boden und hob ihre Fußknöchel unnötigerweise in die Höhe, während ich mich bückte und nach dem Teil angelte. Es klappte. Sie kicherte leise und ich kitzelte ihre Sohlen, bevor ich ihre Füße wieder auf den Boden ließ.
    Vor dem Schrank mit Bärchengriffen wurde mir klar, dass ich noch nie für einen längeren Aufenthalt gepackt hatte. Etwas ratlos stand ich blöd da. Ich spürte förmlich, wie Mia hinter meinem Rücken ihre Augen verdrehte. Dann kam sie zu mir und drückte mir ihren Köter in die Arme!
    »Hey ...« Mit dem Oberkörper verschwand sie in dem Aufbau und wühlte darin herum. Der Hund und ich betrachteten uns skeptisch. Er hechelte, ich nicht. Plötzlich beugte er seinen Kopf, schnüffelte zaghaft und leckte langsam mir seiner samtig weichen Zunge über meine Hand. Sah aber vorsichtig mit seinen riesigen Alienglubschern zu mir hoch. Eigentlich hätte ich es eklig finden sollen, tatsächlich war es jedoch ganz süß, wie er mich gerade schüchtern ansabberte. Mit einem Kichern überlegte ich, was bei dem Vieh den Stimmungswechsel ausgelöst hatte?
    Wortlos überließ ich meinem Mädchen, ihre Kleidung zusammenzusuchen, und machte es mir mit Stanley auf

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