Immer wieder Samstag Reloaded
dem Bett bequem. Er drehte sich auf den Rücken und strecke mir seinen kleinen Bauch entgegen. Fuck ...
Ich fixierte das Fell und seinen Schwanz, wobei ich nicht den meinte, der aus seinem Hintern herausragte.
»Streichel ihn!«, ertönte es bestimmend aus dem Schrank.
Etwas widerwillig strich ich mit den Fingern über seine Brust, wo er ganz weich war. Fasziniert tastete ich nach unten und ignorierte seinen verdammten Schwanz. Es war richtig angenehm, so ein winzig kleines Lebewesen zu streicheln, das mir einfach so sein Vertrauen schenkte. Schließlich hätte ich ihn auch fallen lassen oder andere furchtbare Dinge mit ihm anstellen können. Dennoch wand er sich genüsslich unter meinen Berührungen. Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass Instinkte der Tiere sehr ausgeprägt sind und dass sie das Gute im Menschen erkennen können … Sollte ich mich jetzt geehrt fühlen? Wie auch immer … Ehe ich mich versah, kraulte ich ihn richtig und er schloss die Lider. Vielleicht war ich doch nicht so ein Tierhasser, wie ich immer gedacht hatte. Als er ziemlich verwuschelt war, hielt ich inne, was er mit einem unheilvollem Knurren quittierte und mich fordernd anvisierte. Ich tat ihm den Gefallen, nahm meine Tätigkeit als Kuschler vom Dienst wieder auf und hauchte leise: »Sorry …«
»Fuck!«, schrie ich erschrocken auf, als eine vollgepackte Sporttasche vor meinen Füßen landete. Der Hund zuckte auch und ich musste ihn mit beiden Händen festhalten, damit er nicht geradewegs in den sicheren Tod zu Boden stürzte.
Mein Mädchen lächelte mich überheblich an. »Chihuahuas haben weiches Fell, nicht?«
Ich verdrehte die Augen, stand auf und reichte ihn an sie weiter.
»Das, was du gesehen hast, bedeutet überhaupt gar nichts, Miss Angel«, wisperte ich, musste aber grinsen, als sie daraufhin erschauerte. Wortlos schnappte ich mir ihr Gepäck und schwang es mir über die Schulter. Dann wandte ich mich zu ihr um und steckte ihr ein paar verlorene Strähnen in die Ohren. »Hast du alles?«
Sie nickte.
»Willst du deiner Mutter noch irgendwas sagen?«
Sie schüttelte den Kopf. »Er wird nach mir suchen«, meinte sie voller Angst. »Ich weiß«, antwortete ich ruhig.
»Und er wird mich finden.«
»Ich weiß, Baby. Ich bin nicht blöd.«
»Und dann?«, fragte sie leise.
Werde ich ihn umbringen. »Werden wir sehen«, entgegnete ich völlig entspannt.
Mia seufzte nur schwer, drehte sich um und verließ samt Vierbeiner schnurstracks diese Wohnung. Ja, sie rannte fast und ich musste mich beeilen, um ihr zu folgen. Mit einem erleichterten Glanz in den Augen schmiss sie den Schlüssel neben einem zerknüllten Zettel in den Briefkasten und stürzte fast zu meinem Auto. In Rekordtempo riss sie die Tür auf und ließ sich auf den Sitz fallen. Dann sog sie erst mal tief Sauerstoff in ihre Lungen und lächelte in sich hinein.
Sie war befreit.
Auch ich musste vor Erleichterung lächeln, als ich mich zu ihr herabbeugte, sobald ich sie angeschnallt hatte. Wortlos küsste ich sie, ihre Finger fuhren in meine Haare und hielten mich fest.
»Danke«, hauchte ich. Verwundert sah sie mich an.
»Sollte ich nicht eher dir danken?«, wollte sie wissen und strich mit ihren Lippen über meine. »Schließlich hast du mich gerade gerettet, mein strahlender, wunderschöner Held mit dem knallroten Audi und den dreckigen Gedanken.«
Ich schüttelte den Kopf, denn wenn ich sie rettete, tat ich das gleichzeitig für mich selbst. Außerdem war SIE es, die mich vor dem seelischen Verfall bewahrt hatte. Eine Revanche war dementsprechend schon längst fällig gewesen. »Nein, Baby, ich danke dir! Für dein Vertrauen«, ergänzte ich und küsste sie erneut.
Denn so war es. Endlich vertraute sie mir! Vollkommen!
Sie hatte ihr zerbrechliches, kostbares Leben soeben komplett in meine Hände gelegt.
11.Endlich ein Leben
Mia ´trusting´ Engel
»Mia zieht hier ein!«, verkündete Tristan, während er mit mir im Arm das große helle Wohnzimmer betrat, wo zufällig alle versammelt waren. Na ja. Obwohl es so zufällig gar nicht war.
Schließlich würden bald die Ferien beginnen ... Nur noch einen letzten Montag hatten wir vor uns.
»Was?«, kommentierten Herr Wrangler, Tom und Phil. Vivi war auch aus ihrem Urlaub zurück und saß auf einem der riesigen Sofas. Aber als sie Tristans Worte vernahm, klappte erst ihr Mund auf, ehe sie hysterisch aufkreischte, mit rasendem Tempo auf mich zu zulief und »Jaaaaa!« schrie. Ich sah nur noch einen Schweif,
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