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Immer wieder samstags (Immer wieder ...) (German Edition)

Immer wieder samstags (Immer wieder ...) (German Edition)

Titel: Immer wieder samstags (Immer wieder ...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
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rotierten.
    Hier hatte ich endlich meine Ruhe und entspannte mich ein wenig.
    Einmal im Monat mussten alle zum Gottesdienst. Fast jeder war hier katholisch, in Bayern nicht unüblich, und so blieb uns die Kirche nicht erspart, egal ob wir gläubig waren oder nicht.
    Obwohl ich regelmäßig hier war, unterschätzte ich diesmal die Kühle, egal wie warm es draußen war. Vermutlich lag das an meinem Traummann. Nein, nicht vermutlich, ganz sicher sogar.
    Die vorangegangenen Stunden war ich ihm aus dem Weg gegangen oder zeigte ihm erfolgreich die kalte Schulter, sodass er keinen neuen Versuch mehr wagte. Selbst in der großen Pause hatte er lediglich an der Wand gelehnt, die Hände tief in den Hosentaschen vergraben und mich stirnrunzelnd taxiert. Was da wohl Düsteres in seinem hübschen Kopf vorging? Seitdem wurden meine Gedanken von beängstigenden Vorstellungen heimgesucht, besonders als er seinen Blick endgültig von mir abgewandt, um Valerie zu ärgern, indem er ihr permanent ihr knappes Oberteil öffnete – was im Nacken zu knoten war –, bis sie heulend ins Schulgebäude flüchtete.
    Derweil wurde ich komplett in Frieden gelassen, worüber ich einerseits glücklich war, es mir allerdings andererseits gewaltig gegen den Strich ging, dass er andere Frauen berührte und sei es nur, um sie zu provozieren. Vielleicht steckte aber auch Berechnung dahinter, denn er war eben ein ausgewachsenes manipulatives Aas. So bekam er, was er womöglich wollte. Bedingt durch meine Unsicherheit spielten sich diverse Horrorszenarien detailgetreu vor meinen Augen ab. Wenn Tristan nun endgültig genug von mir hätte und sich wieder einer seiner … Schlunzen – wie er sie liebevoll nannte – zuwandte, dann wäre Vivi fällig – sie und ihre tollen Pläne! Nicht zum ersten Mal stellte sich mir die Frage, warum ich mich überhaupt darauf eingelassen hatte.
    Mit Adleraugen beobachtete ich jeden, der in die große, goldgeschmückte, schrecklich protzige Kirche kam, um Tristan auszumachen. Aber ich sah ihn nicht.
    Selbst als sich der letzte Schüler gesetzt hatte und der alte weißhaarige Pfarrer mit monotoner Stimme zu reden begann, konnte ich ihn nicht entdecken. In meinem Bauch machte sich bittere Enttäuschung breit ... und eiskalte Angst.
    Hatte er doch keine Lust auf das Theater mit mir und bestätigte damit meine Vermutung? War es ihm sogar recht, dass ich ihn ignorierte, weil er meiner überdrüssig wurde? Hatte ich verspielt und meine einzige Chance mit Tristan Wrangler weggeworfen?
    Ein verzweifeltes Nein wollte mir von den Lippen rutschen, doch mir kam in den Sinn, wer an dem ganzen Desaster die Schuld trug. Wütend versuchte ich, die Urheberin dieses Dilemmas mit Blicken zu erdolchen, während ich mir meine Ohrstöpsel in die Ohren steckte, mich nach hinten lehnte, die Beine lautstark auf die Kniebank stellte und mich von einem meiner Lieblingslieder berauschen ließ.
    Was, wenn meine Zeit mit Tristan abgelaufen, der Bann wirklich gebrochen war?
    Was, wenn er mich nie wieder anlächeln und mit der Tiefe seiner Augen bis in mein Innerstes sehen würde? Wenn ich nie wieder seine langen, geschickten Finger in mir spüren und er mich dabei fast besinnungslos küssen würde? Ich nie wieder in den Genuss seines F ...
    »Ah!« Besagte Finger legten sich auf meinen Mund, bevor ich laut losschreien konnte. Von dort aus glitten sie zu meinem rechten Ohr, um mir den Ohrhörer rauszuziehen und ihn mit seinen Lippen zu ersetzen. Sein Duft, der mich …
    »Hör mir drei Minuten zu!« Ja, wie denn? Er roch so unbeschreiblich männlich, sexy und anziehend. Ich wollte mich an ihn kuscheln und mein Gesicht schnuppernd an seiner Halsbeuge vergraben. Stattdessen blickte ich stur die Säule an und rutschte auf der ungemütlichen Holzbank herab, während ich den Kopf schüttelte.
    »Wieso so stur? Bedeutet dir das hier wirklich gar nichts?« Seine Hand schummelte sich vorwitzig von meinem Knie nach oben direkt unter den Rock, der sich in meinem Schoß bauschte. Ich erschauerte, diesmal nicht vor Kälte, und in meinem Bauch zog sich alles zusammen.
    »Tristan!«, flüsterte ich ungehalten und umklammerte seinen Unterarm, um ihn von seinem ungehobelten Tun abzuhalten. »Wir sind in der Kirche ... Du besitzt wirklich überhaupt keine Skrupel!«
    Leise lachte er, beugte sich etwas vor und legte seine unglaublich weichen Lippen auf meinen Nacken. Ganz leicht.
    »Der Scheißer steht doch angeblich so auf Nächstenliebe ...« Als er an meinem

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