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Immorality Engine

Immorality Engine

Titel: Immorality Engine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Mann
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zum
anderen. »Genau wie zuvor, dieses Mal gab es allerdings auch einen Toten.«
    Â»Mord?« Newbury sprang auf.
    Â»So scheint es«, fuhr Bainbridge fort. »Mir liegen noch nicht alle Fakten vor, einstweilen glaube ich
aber, dass die Vorgehensweise die gleiche ist wie bei dem Einbruch in der
Regent Street. Anscheinend hat jemand Sykes’ mechanische Spinne eingesetzt,
um sich gewaltsam Zutritt zu verschaffen.«
    Newbury runzelte die Stirn. »Wann war das?«
    Â»Nach Mitternacht, mit ziemlicher Sicherheit in den frühen
Morgenstunden.«
    Newbury lachte entzückt.
    Â»Was ist daran so amüsant, Newbury? Ein Mann ist tot, und wir müssen
noch einen weiteren Einbruch aufklären.«
Bainbridge trat unbehaglich von einem Bein auf das andere. »Außerdem
haben Sie lauter Schnittwunden im Gesicht. Was haben Sie schon wieder
angestellt, Mann?«
    Newbury hob die zusammengeraffte
Decke hoch, die er neben seinem Stuhl abgelegt hatte. »Sehen Sie selbst,
Charles!« Er öffnete die Decke und ließ den Inhalt in einer schimmernden
Kaskade aus Messing auf den Boden poltern. Die winzigen Zahnräder und die
zerbrochenen Beine fielen klirrend auf die polierten Dielenbretter und sprangen
in alle Richtungen davon. Veronica seufzte. Newbury liebte solche sinnlosen
dramatischen Auftritte.
    Bainbridge stocherte mit dem Gehstock in den Trümmern herum. »Wenn
mir jetzt einmal jemand erklären könnte … ah, ja, ich sehe es …« Veronica
konnte beobachten, wie das Erkennen in seinem Gesicht dämmerte. Er drehte das
Gehäuse der Maschine herum, bis sie richtig stand, und suchte Newburys Blick.
»Hat Ihnen dieses Ding die Schnittwunden beigebracht?«
    Newbury nickte.
    Â»Interessant«, sagte Bainbridge. »So haben wir es uns vorgestellt.
Ungefähr in der Größe eines kleinen Terriers.«
    Â»Und dabei erheblich intelligenter. Es hat zu fliehen versucht, ehe
ich es mit dem Schürhaken erledigt habe.«
    Â»Dann hat es Sie zu Hause behelligt? Sykes weiß offenbar, dass wir
ihm auf den Fersen sind.« Bainbridge zwirbelte seinen Schnurrbart und dachte
nach.
    Veronica räusperte sich.
    Â»Nicht ganz, Charles. Der Angriff hat in Miss Hobbes’ Gemächern
stattgefunden. Wir haben guten Grund zu der Annahme, dass sie das Ziel des
Mordanschlags war.« Newbury berührte sie kurz am Arm. Die Berührung war so
flüchtig, dass sie sich fragte, ob ihm die Geste überhaupt selbst bewusst
geworden war.
    Â»Guter Gott! Sie sind doch hoffentlich unverletzt, Miss Hobbes?«,
fragte Bainbridge zutiefst besorgt.
    Â»Ich habe nur ein paar Kratzer davongetragen, Sir Charles. Nichts,
worüber Sie sich jetzt Sorgen machen müssten.« Sie wollte die Sache abtun,
obwohl sie wegen der großen Schnittwunde am Unterarm den ganzen Morgen über
immer wieder zusammengezuckt war.
    Â»Ausgezeichnet, ausgezeichnet. Es
ist nicht schön, wenn Sie derart in Gefahr geraten, Miss Hobbes. Überhaupt
nicht schön.« Bainbridge richtete sich auf, als wäre die Angelegenheit damit
erledigt.
    Veronica verdrehte die Augen.
    Â»Newbury, Ihrem Ausbruch darf ich sicher entnehmen, dass sich dies
früher als der Raubüberfall und der mutmaßliche Mord zugetragen hat.«
    Newbury war ganz bei der Sache. »In der Tat, Charles. Es war gegen
acht Uhr. Und das bedeutet …«
    Â»â€¦Â dass es mehr als eine Spinne gibt«, vollendete Bainbridge den
Satz.
    Â»Genau!«, stimmte Newbury zu.
    Veronica seufzte. »Noch wichtiger ist allerdings die Erkenntnis,
dass zu mehreren Spinnen auch mehrere Verbrecher gehören. Vielleicht war Sykes
nur einer aus einer ganzen Reihe von Übeltätern, die mit der gleichen
Ausrüstung arbeiten. Könnte er einer Verbrecherbande angehört haben? Einer
Gilde von Schmuckdieben?«
    Â»Das ist ein sehr wichtiger
Gedanke, Miss Hobbes.« Bainbridge
überlegte noch einen Moment, doch dann schüttelte er den Kopf. »Vielleicht
haben Sie ja recht, aber die Spuren an den Tatorten waren – sind  – immer die
gleichen. Ein Mann von Sykes’ Größe mit identischer Schuhgröße und immer den
gleichen Angewohnheiten. Man kann doch kaum annehmen, dass eine Verbrecherbande
nur Männer von ähnlicher Statur und
mit der gleichen Schuhgröße aufnimmt und sie veranlasst, sich auf ähnliche
Weise zu verhalten, auch wenn ich diese Möglichkeit nicht

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