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Immorality Engine

Immorality Engine

Titel: Immorality Engine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Mann
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    Noch nicht, Charles. Verrate dich nicht zu früh.
    Er wartete, bis er spürte, dass sie direkt vor ihm standen.
    Â»Ich glaube, er atmet noch«, sagte einer von ihnen verdrossen.
    Â»Dann erledigen wir ihn besser
ganz«, erwiderte der andere. »Wir werfen ihn in die zerstörte Droschke,
wo ihn die Flammen verzehren können. So kann ihn die Polizei später auch nicht
so leicht erkennen.«
    Einer der Männer stieß Bainbridge die Stiefelspitze in die Seite und
bückte sich, um nach Lebenszeichen zu forschen. Sein Atem stank nach Gin. Es
war kein vornehmer Mann. Eher ein gedungener Schläger.
    Nur einen Moment, einen kleinen Moment …
    Auf einmal riss Bainbridge den Gehstock herum und drosch ihn dem
Mann direkt hinter dem Ohr kräftig auf den Schädel.
    Dann rollte er sich ab und nutzte den Schwung, um den
zusammengebrochenen Angreifer nach links zu schleudern. Der Mann sank
bewusstlos auf das Pflaster. Bainbridge war jedoch nicht schnell genug, um dem
Stiefel des zweiten Mannes zu entgehen, der
ihm einen Tritt in den Bauch versetzte. Bainbridge würgte und wollte
sich weiter abrollen, doch da traf ihn schon der nächste Schlag am Unterkiefer.
Sein Kopf flog zurück, er schmeckte Blut im Mund.
    Jetzt trat der Chief Inspector niedrig und fest zu. Er traf das Knie
des Mannes, der vor Schmerzen aufheulte und rückwärtstaumelte. Bainbridge war
nicht sicher, ob er ihm das Bein gebrochen hatte, doch er hatte ihn auf jeden
Fall verletzt und ein paar Sekunden Zeit gewonnen. Nun konnte er die Lage
einschätzen. Er spuckte das Blut aus. Der Unterkiefer pochte heftig, und er
fürchtete, ein Zahn könnte sich gelockert haben. Egal. Darüber konnte er sich
später Gedanken machen.
    Der erste Angreifer, er trug einen billigen Anzug, lag noch
bewusstlos auf dem Bauch, neben ihm die bizarre Waffe, mit der er die
Brandbomben auf die Droschke abgeschossen hatte. Es war ein großes Messingrohr
mit gepolsterten Schultergurten und einem Hebel an der Seite, der offenbar den
Abzug darstellte. An der Seite des Laufs war eine Art Fadenkreuz angebracht,
und eine zweite Röhre, die anscheinend zum Nachladen diente, stand im Winkel
von fünfundvierzig Grad ab. Im Grunde war es eine auf der Schulter zu tragende
Kanone. Die Geschosse flogen allerdings nicht mithilfe von Schießpulver, sondern wurden von einem Aufziehmechanismus
ins Ziel befördert. Es war eine bemerkenswerte Waffe, und Bainbridge hoffte
inständig, nie wieder mit ihr zu tun zu bekommen. Er überlegte, ob er sie gegen
den zweiten Mann einsetzen sollte, da der Kumpan bereits bewusstlos war,
entschied sich aber dagegen. Wenn er einen Fehler machte, jagte er sich am Ende
noch selbst in die Luft.
    Jetzt galt es, sich zu beeilen, ehe der zweite Attentäter wieder auf
ihn losgehen konnte. Bainbridge entschloss sich, seinerseits anzugreifen, um
die Oberhand zu gewinnen. Wie er es gelernt hatte, nahm er die Boxhaltung ein,
die sich in vielen Jahren bei vielen Schlägereien bewährt hatte. Hoffentlich
half es ihm auch jetzt; er war zermürbt, verletzt und sehr erschöpft, aber er
konnte dem Gegner nicht weglaufen. Also musste er kämpfen.
    Der Mann rappelte sich gerade wieder auf und bog probeweise das
Bein. Er hatte eine dunkle Hautfarbe und war offenbar ein Berufsverbrecher von
der Sorte, die Bainbridge aus einer Meile Entfernung erkannte. Ein kräftiger
Körperbau, gekleidet in einen Anzug, der mindestens eine Nummer zu groß und
vermutlich einem Toten entwendet worden war – dieser Mann war eindeutig
ein gedungener Schläger, der bezahlt wurde, eine Aufgabe zu erledigen und keine
Fragen zu stellen. Der Auftraggeber blieb im Hintergrund.
    Bainbridge umkreiste den Angreifer und wartete auf eine günstige
Gelegenheit. Gleich darauf ergab sie sich, und er stürmte los und stach nach
dem Gesicht des Mannes. Der Gegner wich jedoch rechtzeitig aus, zuckte aber
zusammen, als er das verletzte Knie belastete. »Dafür wirst du büßen, alter
Mann«, bellte er.
    Bainbridge ging nicht auf den Spott ein, sondern setzte sofort nach
und konnte dem Kerl drei rasche Schläge auf den Unterkiefer verpassen. Der
Verbrecher stolperte und wäre fast gegen die brennende Kutsche rechts neben ihm
getaumelt.
    Unterdessen wich Bainbridge ein wenig zurück und bemühte sich,
wieder ganz und gar zu sich zu kommen. Der Angreifer ließ jedoch nicht locker
und stürmte vor, um dem

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