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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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alldem war da noch die Angst um ihn selbst – Angst vor einer Ewigkeit in tödlicher Dumpfheit. Und dennoch konnte er sich diesem Kampf nicht verweigern. Nein, das würde er nicht, nicht, wenn hier Menschen starben! Sein Beschützerinstinkt war größer als seine Angst. Er atmete tief durch und begab sich in die Schlacht. Auf keinen Fall würde Christine einfach dastehen und zusehen, wie Kalen sich in die ewige Verdammnis stürzte. Sie entschuldigte sich stumm bei dem Parapolizisten, der dachte, er könnte sie hinter den sicheren Absperrungen halten. Christine jedoch brauchte bloß ihre Meerwasserkette zu berühren und sich mit einem Wegseh-Blendzauber zu tarnen. Die Schutzzauber der Parapolizei waren erst recht keine Hürde für sie, und so rannte sie über die Straße und geradewegs in die Galerie hinein.
    Die Szene, die sich ihr drinnen bot, kam der Hölle gleich. Christine musste stehenbleiben, weil ihre Lunge gegen den öligen Qualm revoltierte. Hustend krümmte sie sich, um das Gift auszustoßen. Stinkende Feuerblitze schossen über sie hinweg, aus denen übelriechende Funken auf sie hinabregneten. Christine umklammerte ihre Halskette, die es ihr ermöglichte, auf Distanz zu kämpfen. Diesen Vorteil würde sie garantiert brauchen.
    Aus dem oberen Stock hörte sie das Kampfgeheul. Ein verirrter Elfenfeuerball zischte aus dem dichten Rauch und prallte in die Wand über Christines Kopf. Sie duckte sich, lief in Richtung Treppe und dann nach oben.
    Hier war der Rauch weniger dicht, so dass sie sowohl 340
    Sidhe als auch Dunkelfeen ausmachen konnte, die miteinander kämpften. Ein gelbliches einäugiges Biest trat aus der Qualmwolke, wobei seine geäderten Flügel Christine Rauch entgegenschossen. Als es sich umdrehte, sah es sie. Mit einem einzigen Flügelschlag stürzte es sich auf Christine. Sie schrie, als sich die Krallen in ihre Schulter bohrten, schaffte es jedoch, die Kreatur mit einem Energieblitz vorübergehend zu lähmen. Eilig krabbelte sie rückwärts, bis sie gegen das Geländer stieß, von dem aus man hinunter ins Foyer sehen konnte. Die Dunkelfee rappelte sich fauchend auf, schüttelte wild die Hände und hüpfte kreischend herum, als stünden ihre Finger in Flammen.
    Entsetzt erkannte Christine, dass ihre Kette sich in den Krallen der Bestie verfangen hatte.
    Schließlich gelang es dem Untier, die Kette abzuschütteln, so dass sie durch die Luft fl og. Christine sprang auf, um sie zu fangen, verfehlte sie aber. In hohem Bogen segelte sie über Christine hinweg und verschwand im dichten Qualm des Foyers.
    Ein tiefes Knurren lenkte Christines Aufmerksamkeit wieder zurück auf die Dunkelfee. Das Ding stand da und beobachtete sie. Die Intelligenz in seinem Blick war beängstigend. Sie griff nach dem Geländer hinter sich. Sie könnte springen, aber dann fi ele sie mindestens sechs Meter tief. Die Dunkelfee fauchte und bewegte sich langsam vorwärts, wobei sie ihre Flügel bedrohlich aufrichtete. Christine blieb stehen und achtete genau darauf, was das Biest tat. Ohne ihre Kette müsste sie es berühren, um ihre Magie zu nutzen. Und das müsste sie irgendwie hinbekommen, bevor es sie tötete …
    Die Kreatur sprang los. Im selben Moment duckte Christine sich und packte einen der Klauenfüße. Drahtige spitze 341
    Haare stachen ihr in die Hand, so dass ihr der Schmerz bis in die Oberarme schoss. Doch sie ignorierte ihn und ließ die Klaue nicht los. Anders als Dämonen waren Dunkelfeen aus Fleisch und Blut. Christine konzentrierte ihre Kraft auf das Wasser, das sie der Kreatur entzog.
    Lebensmagie fuhr ihr in die Finger. Die Dunkelfee bäumte sich kreischend auf, verdrehte sich und fuchtelte mit den Armen. Sie war jung, wie Christine bemerkte, erst kürzlich gezeugt und folglich noch nicht besonders sicher im Umgang mit ihrer Kraft. Außerdem hatte Christine sie schwer verletzt. Die Bestie entwand sich ihrem Griff und stürzte sich mit einem markerschütternden Schrei über das Geländer in den dichten Qualm unten. Eine Sekunde später verstummte der Schrei mit einem dumpfen Knall.
    Christine beugte sich über das Geländer und sah nach, ob sich im dichten Rauch etwas bewegte. Nichts. Hatte sie die Kreatur getötet? Ein Anfl ug von Reue überkam sie. Das Ding war böse gewesen, eine Kreatur der Finsternis, aber es hatte gelebt . Und nun lebte es nicht mehr.
    Allerdings blieb ihr keine Zeit, um darüber nachzudenken, denn nun gellte ein entsetzlicher Schrei durch die Luft – ein menschlicher Schrei.

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