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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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seiner Burg vorzubereiten, ließ er seine Magie in den Boden unter sich fl ießen. Christine starrte ihn an. »Nein, ich komme nicht mit!«
    Just in dem Moment, in dem seine Kraft ihren Tiefpunkt erreichte, donnerte sie ihm einen Schwall Wassermagie entgegen. Sie traf ihn so unvorbereitet und mit einer solchen Wucht, dass er rückwärtsstolperte.
    Christine entwand sich seinem Griff. »Du gehst zurück auf die Burg. Ich muss hierbleiben.«
    »Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass ich das zulasse.«
    »Das hast du nicht zu entscheiden.«
    »Und ob!«, entgegnete Kalen und biss die Zähne zusammen.
    »Ich werde nicht weglaufen, während hier Menschen in Gefahr sind!«
    Aber du schon . Die unausgesprochenen Worte hingen zwischen ihnen in der Luft. Scham und Ohnmacht, die sich über Jahrhunderte aufgestaut hatten, brachen sich in Kalen Bahn. Und in diesem Moment wurde ihm klar, was er zu tun hatte –
    zur Hölle mit den Konsequenzen!
    337
    Verständnis fl ackerte in Christines Blick auf, wich jedoch sogleich einem panischen Ausdruck. »Nein, Kalen! Du kannst nicht. Ich meinte nicht …«
    Er unterbrach sie, indem er ihr Handgelenk packte und sie über die Straße zu einer kleinen Gruppe von Schaulustigen zog, die sich dort versammelt hatten. Die Parapolizei von Edinburgh war gerade eingetroffen und dabei, magische wie nichtmagische Barrieren aufzustellen. Kalen schubste Christine recht grob auf den größten Polizisten zu.
    »Passen Sie auf diese Hexe auf!«, befahl er dem Mann.
    »Lassen Sie sie auf keinen Fall ins Gebäude! Sollte ich sie da drinnen sehen, komme ich raus und bringe Sie um, verstanden?«
    Der Polizist sah ihn entgeistert an und schluckte. »Ja, Sir.«
    Christines Blick galt ausschließlich Kalen. »Tu das nicht!«, fl ehte sie ihn an. »Riskier nicht dein Leben!«
    »Was kümmert es dich?«, fragte er scharf. »Du hast mich verlassen.«
    »Ich musste! Verstehst du denn nicht? Was du wolltest, war nicht richtig.«
    »Was du willst, ist es auch nicht, Christine.« Er sah zum Gebäude. »Ich muss da rein. Es ist meine Galerie. Ich bin für die Leute verantwortlich.«
    »Aber …«
    Er wandte sich um und stürzte sich in die Schlacht. Christines fl ehende Rufe ignorierte er, bis sie nicht mehr zu hören waren. Er streckte den Rücken durch und ließ jedwedes Gefühl in sich absterben. Das Chaos in seinem Kopf verschwand, und an seine Stelle trat ein Kriegerinstinkt, der so alt und verlässlich war wie die Erde unter Kalens Füßen. Ein Instinkt, den zu unterdrücken ihm niemals vollständig gelungen war. 338
    Seine Sinne waren ganz auf die Geräusche und Schwingungen der Schlacht im verdunkelten Hausinnern konzentriert. Kriegsenergie pulsierte in ihm hin und her und bewegte sich wie ein lebendiges Wesen – eine Todeskreatur, die Kalen verstand, als wäre sie ein Teil von ihm. Die Welt um ihn verschwamm, und seine Sicht schärfte sich. Mac und seine Sidhe schlugen sich sehr gut, doch die Bedrohung war nach wie vor ernst. Menschen waren in Gefahr. Die Dunkelfeen waren unglaublich stark. Sie bezogen ihre Kraft und ihre Intelligenz zweifellos von einer dunklen Macht außerhalb ihrer selbst.
    Ein Mann stieß einen Fluch aus, gefolgt vom Schluchzen einer Frau. Diese Laute reichten, um Kalen in Aktion zu versetzen. Wieder regte sich Mordlust in ihm, und diesmal ließ
    Kalen zu, dass sie sein rationales Denken überschattete. Eine Schlacht zu gewinnen erforderte ein ausgewogenes Verhältnis von Logik und Leidenschaft. Schon oft war er mit diesen Waffen in den Krieg gezogen. Heute Abend jedoch drohte eine dritte Emotion, ihn zu entwaffnen, die allzu menschlich war. Angst. Er fühlte sie mit jedem Herzschlag. Die ersten zweitausend Jahre seines Leben war ihm die Empfi ndung vollkommen fremd gewesen. Dann kam Gerolds Verrat. In dem Moment, in dem Kalen in der Krypta des Klosters angekommen war und den Mönch mit dem Dolch vorgefunden hatte, der auf die Brust des Säuglings gerichtet war, hatte Kalen gelernt, wie sich echte Angst anfühlte. Während seiner Gefangenschaft, als er nicht wusste, ob seine Strafe ewig andauern sollte, war sie ihm zum ständigen Gefährten geworden. Und seit seiner Freilassung lebte er mit der Angst, dass ein einziger Gewaltakt ihn in alle Ewigkeit ins Nichts verdammen könnte.
    Eine ätzende Panikwelle durchfuhr ihn: Angst um Christi339
    ne, um Fiona und die anderen Sidhe, sogar um Mac, den Sohn seines Herzens, der Kalen jene Treue bewies, die Gerold ihm verweigert hatte. Und unter

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