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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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Von wegen!
    »Wir haben heute eine Kiste mit wunderbaren Pfi rsichen reinbekommen, Miss – und frische Sahne.«
    Sie drehte sich erschrocken zu der quäkenden Stimme um. Es war das erste Mal, dass ein Heinzelmännchen sich traute, sie anzusprechen. Diese Kreaturen waren unglaublich scheu. Es handelte sich um eine Heinzelfrau, die offenbar selbst von ihrer eigenen Kühnheit schockiert war, denn sie senkte rasch den Kopf und huschte mit ihrem Teetablett zum Tisch. Erst jetzt merkte Christine auf. »Die Pfi rsiche sind gerade eingetroffen?«
    Die Heinzelfrau sah sie verängstigt an. »Oh! Ja, Miss, erst heute Morgen. Ich war ganz schön überrascht, weil wir doch alle schon für die Abreise packen, wissen Sie?«
    »Wie kamen die Sachen denn hierher?«
    »Wie? Na, auf einem der Boote natürlich. Die Meerleute ziehen sie rüber.«
    »Boote?«, wiederholte Christine mit klopfendem Herzen.
    »Dann gibt es auf der Insel eine Anlegestelle?«
    »An der Seepforte unter der Burg.« Die Heinzelfrau tapste unsicher rückwärts, denn eine solch ausgedehnte Unterhaltung mit einem Menschen schien sie in echte Angst zu versetzen. Im nächsten Moment war sie durch einen Spalt in der Holzvertäfelung verschwunden.
    Christine zog sich in Windeseile ein schlichtes himmel366
    blaues Kleid und fl ache Stiefel an. Kurz darauf raffte sie ihre Röcke und rannte den Korridor hinunter. Ihren Tee hatte sie nicht angerüht. Während sie lief, überlegte sie, was sie bisher von der Burg kannte. Die Anlegestelle war unterhalb der Burg. Wo hatte sie noch nicht nach einem Meerzugang gesucht? Die Kerker. Vermutlich waren die Gefangenen einst übers Wasser zur Burg gebracht worden. Also war der Zugang vielleicht in der Nähe von Kalens Büro.
    Sie fl og buchstäblich die Treppe hinunter zur großen Halle. Dort lief sie an dem David und den anderen Meisterwerken vorbei, die sie kaum eines Blickes würdigte, und hinaus in den Hauptinnenhof. Die hinter den Rhododendren verborgene Tür war fest verschlossen, und sie aufzubekommen gestaltete sich nicht eben leicht. Christine holte sich eine Tasse aus dem Atelier, füllte sie mit Brunnenwasser und stellte sie vor die Tür. Dann tunkte sie ihre Finger hinein und malte eine Rune auf die Tür.
    Isa . Hindernis.
    Die Umrisse der Tür leuchteten hellblau auf, und Christine befahl ihr streng, sich zu öffnen. Nach einem kurzen Augenblick, in dem sie bereits glaubte, dass ihr Zauber versagt hatte, schwang die getarnte Wandtür gerade weit genug auf, dass Christine die Hand dazwischenschieben konnte.
    Sie zog sie weiter auf und ließ sie geöffnet, damit Licht auf die dunkle Treppe fi el. Vorsichtig stieg sie nach unten und eilte durch den schmalen Gang. Sie erreichte Kalens Büro. Diesmal war alles fi nster, und das leise Surren der Computer und der Klimaanlage wirkte unheimlich.
    Sie suchte nach dem Lichtschalter. Kaum hatte sie ihn gefunden und betätigt, musste sie blinzeln, weil plötzlich alles grell wurde. Sobald sie wieder klar sah, steuerte sie gerade367
    wegs auf das Telefon zu, das auf Kalens Schreibtisch stand, und wählte Ambers Handynummer.
    »Leider ist der gewünschte Teilnehmer derzeit nicht zu erreichen. Bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal …«
    »Mist!« Christine versuchte es mit Ambers Festnetznummer.
    »Hier ist Amber Silverthorne. Ich grüße alle, die auf den Pfaden des Lichts wandeln. Im Moment kann ich leider nicht ans Telefon gehen, aber wenn ihr mir eine Nachricht hinterlasst …«
    Ungeduldig wartete Christine auf den Piepton. »Amber, hier ist Christine. Tut mir leid, dass ich mich nicht früher gemeldet habe, aber ich habe hier ein paar … Probleme. Heute Nacht soll etwas Furchtbares passieren. Ich glaube, Kalen ist hinter einem Ewigen her, und …« Sie schloss kurz die Augen.
    »Ich weiß nicht, was genau passieren wird. Ich … ich ruf dich morgen an, wenn ich kann.«
    Sie legte den Hörer wieder auf und atmete langsam aus. Wenn Amber die Nachricht abhörte, geriet sie gewiss außer sich, aber darüber konnte Christine jetzt nicht nachdenken. Sie musste nach Inverness, und um dorthin zu kommen, musste sie erst einmal von der Insel runter. Sie verließ das Büro und ließ die Tür sperrangelweit offen, um den Gang zu beleuchten, den sie nun entlanglief. Beinahe hätte sie die kleine Tür übersehen, hinter der eine Wendeltreppe nach unten führte. Meerwassergeruch wehte Christine entgegen, und sie hörte das herrliche Geräusch von Wellen, die gegen

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