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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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ihre Herrin sich an ihr erfreute. Culsus majestätische Form verschwamm. Sie verwandelte sich wieder. Leanna hatte inzwischen entdeckt, dass Dämonen die Gestalt unzähliger Kreaturen annehmen konnten. Manche waren besser zum Vögeln als andere. Der Kribbel der Ungewissheit – und die Gewissheit, dass Leanna Culsu geben musste, was immer sie verlangte – ließ sie erbeben. Schwefelgeruch drang ihr in die Nase, als die dunkle Asche, die Culsus Essenz war, sich vor ihren Augen verfestigte.
    Ein männlicher Oger also. Leannas Hüften reckten sich nach oben. Vierschrötig und hässlich, mit platten Gesichtszügen, die aussahen, als wären sie ihm ins grüne Gesicht geklatscht worden, konnte ein Oger bei jeder Frau Brechreiz auslösen –
    selbst bei denen seiner eigenen Art. Aber sein Schwanz … nein, 362
    der war etwas ganz anderes. Dougals Schwanz jedenfalls war lang und dick und herrlich. Und Dougal war nur zur Hälfte ein Oger.
    Culsu stieß ohne jedes Vorspiel in Leanna hinein und hämmerte auf sie ein, bis sie vor Schmerz und Wonne erschlaffte. Hinterher lösten sich Leannas Fesseln gleich auf, doch sie rührte sich längere Zeit nicht.
    »Steh auf!«, befahl Culsu.
    Leannas öffnete die Augen einen Spalt. Die Dämonin hatte wieder ihre übliche Gestalt angenommen. Das schwarze Samtkleid schmiegte sich wie eine zweite Haut an ihren wohlgeformten Körper, und ihr Haar kräuselte sich um ihr blasses Gesicht.
    Leanna rappelte sich mühsam hoch. »Heute Nacht …«, fl üsterte sie.
    Culsu lächelte. »Ja, heute Nacht werden die Hexe und der Unsterbliche mein.«
    »Und … mein Preis? Das Kind?«
    »Du bekommst Unsterblichkeit.«
    Leanna spreizte lächelnd die Finger auf ihrem Bauch und stellte sich vor, wie Kalens unsterblicher Samen in ihr heranwuchs und ihr Bauch sich über der Essenz einer zeitlosen Seele wölbte. Eine Seele, der sie die unsterblichen Säfte aussaugen würde. Sie würde die Essenz des Kindes ebenso absorbieren, wie sie die letzten zehn Jahre Kalens absorbiert hatte, aber mit einem wesentlichen Unterschied: Der dunkle Zauber, den Culsu sie gelehrt hatte, versetzte Leanna in die Lage, die Seele des Kindes zu ihrer eigenen zu machen. Das Baby würde sterben, aber dieses Detail störte sie nicht weiter. Der Preis war zu groß.
    Sie wäre Mac gleich. Nein, ihre Macht wäre größer, weil 363
    sie die Magie von Leben wie Tod besäße. Und sobald die Lebensmagie vernichtet war, wäre Mac machtlos. Er würde nach Annwyn fl iehen oder sterben. Leanna aber nähme ihren rechtmäßigen Platz in der neuen Welt ein, wo sich alle Sterblichen vor ihr verneigen würden.
    Und Leanna würde ewig leben.
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    Kapitel 22
    V erdammt, sie musste von der Insel kommen!
    Wütend lief Christine vor ihrem Fenster auf und ab. Sie musste sich auf ihren Zorn konzentrieren, denn nur so konnte sie die entsetzliche Angst in ihrem Innern verdrängen. Kalens Augen waren distanziert und gefühllos gewesen, als er sie zum Abschied geküsst hatte, aber er hatte am ganzen Leib gezittert.
    Sie war eine Närrin. Bis zu dem Moment, als er sie verließ, hatte sie tatsächlich geglaubt, er würde zu Leanna gehen, um mit ihr zu schlafen und sie hinzuhalten, bis Macs Flüchtlinge durch die Pforten waren. Aber kaum war Kalen fort gewesen, begriff sie, dass er nichts dergleichen vorhatte. Wenn dem so wäre, hätte er sie nicht geliebt, als wäre es das letzte Mal. Er hätte sie nicht gebeten, sich an ihn zu erinnern. Er zog in die Schlacht gegen Leanna und möglicherweise auch gegen ihren Ewigen. Und er würde kämpfen, um zu töten. Folglich war es mehr als wahrscheinlich, dass er nicht mehr zurückkam. Selbst wenn er siegte, würde er hinterher für alle Ewigkeit ins Nichts verbannt.
    Und sie hing hier auf der Insel fest!
    Die letzten Stunden hatte sie damit verbracht, einen Weg zum Meer zu suchen. Könnte sie nur ans Wasser gelangen, wäre sie in der Lage, ihre Magie zu nutzen, um einen Weg über die Meerenge zu fi nden. Aber bisher schien es hoffnungslos. Es gab schlicht keinen Weg aus den Burgmauern heraus – keine Türen, keine niedrigen Fenster, überhaupt keine Öffnung. Sie 365
    blickte hinaus über die Wellen. Am gegenüberliegenden Ufer, ungefähr eine halbe Meile entfernt, herrschte rege Betriebsamkeit. Wie es aussah, lag Kalens Burg unmittelbar gegenüber von Annwyns Pforten. Der Portal würde sich bei Sonnenaufgang vollständig öffnen, wie Kalen ihr gesagt hatte. Und er erwartete, dass sie hindurchging, mit ihm oder ohne ihn.

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