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Immortal. Dunkle Leidenschaft

Immortal. Dunkle Leidenschaft

Titel: Immortal. Dunkle Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Vernünftige Menschen hatten längst gelernt, sich nicht in Paranormales einzumischen.
    Adrian hatte gekämpft, bis er seine Arme nicht mehr spürte, die vom Schwingen des Schwerts taub wurden, bis Ferrins Klinge krumm und voller Kerben war, bis seine Magie schwächer wurde und er auf die Knie sank. Selbst da aber packte er den Dämon noch, ehe er fliehen konnte, hieb wie ein Wilder auf sein Gesicht ein und forderte ihn wieder und wieder auf, ihn zu Tain zu bringen.
    Auch wenn er dem Dämon einiges an Schaden zugefügt hatte, war der Ewige stärker, als Adrian es jemals sein konnte. Nach einem letzten Hieb, mit dem er Adrian über den Wüstensand purzeln ließ, hatte er sich in die Luft erhoben, seine Flügel ausgebreitet und war im Nebel verschwunden. Adrian erkannte nicht, wohin er geflohen war, und konnte auch keine Spur ausmachen. Der Dämon war einfach fort.
    Adrian war auf der Harley in die Stadt zurückgefahren, hatte sie beim Club abgegeben und war dann nach Hause gegangen. Wenn er wollte, konnte er dafür sorgen, dass die Menschen ihn mieden, und er wollte es. Er musste allein sein, um nachzudenken und zu entscheiden, was er tun würde. So nahe davor wie heute, Tains Aufenthaltsort zu erfahren, war er in siebenhundert Jahren nicht gewesen. Diese Chance musste er nutzen. Nur wusste er zum ersten Mal nicht, wie es weitergehen sollte.
    Allein zu sein war das einzig Richtige für ihn gewesen, bis er Amber sah, die vorsichtig in den Raum mit seiner Sammlung kam und sich staunend unter den Erinnerungsstücken seines Lebens umschaute. Sie war fasziniert und begeistert von den Schätzen, die er noch niemandem gezeigt hatte.
    »Was ist passiert?«, fragte sie flüsternd. Sie kniete sich neben ihn und legte ihm sanft die Hände auf die Schenkel. Ein wunderbarer Duft von Honig und Aloe stieg von ihr auf.
    »Was meinte er?«, fragte Adrian, der vor lauter Erschöpfung quasi neben sich stand. »Als er uns das Eis zeigte, was meinte er damit? Ich reiste Hunderte Male quer über den Globus, seit Tain fort ist, und fand nirgends auch nur das kleinste Zeichen von ihm. Ich weiß nicht, was es bedeutet.«
    Sie sah ihn an. »Mach dir keine Sorgen. Wir finden es heraus. Wir kriegen raus, was es heißt!«
    Adrian wollte lachen, und tatsächlich drang ein bitteres Kichern aus seiner Kehle. Als sie ihn mit ihren hellbraunen Augen ansah, wurde ihm warm ums Herz, und ihre Stimme klang so ernst, so vollkommen überzeugt. Mach dir keine Sorgen, wir finden Tain!
    Das stand in klarem Kontrast zu dem Zorn, mit dem sie ihn im Club gefragt hatte und wissen wollte, was er meinte, als er sagte, sie gehörte ihm. Ihr Wille zur Unabhängigkeit nötigte ihm Bewunderung ab, wenn er bedachte, dass sie ein schwacher Mensch war. Aber statt sich ängstlich zurückzuziehen, begehrte sie trotzig gegen jeden auf, der ein Problem mit ihrer Menschlichkeit hatte. Sie ahnte ja nicht, welche Freude es ihm bereitete, Septimus zu erklären, dass sie sein war, denn noch nie hatte jemand zu ihm gehört.
    Matt hob er die Hand auf ihre Schulter. Ihre Haut fühlte sich weich und warm an, wohingegen er schrecklich erschöpft war und fröstelte. Sie strich ihm sachte über die Wange. »Du bist verletzt und brauchst Hilfe.«
    »Das verheilt bei mir schnell.« Sein Stoffwechsel hatte bereits die meisten Wunden verschlossen, bis auf die üblen Schnitte von den Klauen des Dämons, als er Adrian das letzte Mal niederstreckte.
    Amber ließ sich ohnehin nicht aufhalten, sondern hob den Saum seines Hemdes und begann, es nach oben zu schieben. Er half ihr, indem er das Hemd über den Kopf zog und auf den Boden fallen ließ. Als sie seinen blutigen Oberkörper inspizierte, strich ihr Atem über seine Haut. »Hat der Dämon dir das angetan?«
    »In ein paar Stunden sind die Wunden verheilt.« Das entsetzliche Brennen ließ schon nach.
    »Aber er könnte dich vergiftet haben! Lass mich wenigstens meine Kristalle holen.«
    Als sie aufstehen wollte, packte er sie beim Handgelenk. »Noch nicht! Du musst bei mir bleiben.«
    »Du musst geheilt werden.«
    »Ich brauche dich!«
    Amber sah ihn wortlos an. Sie verstand es nicht, und er konnte ihr seinen überwältigenden Drang, sie zu beschützen, nicht erklären, noch viel weniger sein intensives Verlangen nach ihrer Nähe. Seit er sie zum ersten Mal zusammengekauert in dem Lagerhaus gesehen hatte, war es beständig stärker geworden, und es wuchs nach wie vor mit jeder Minute, die er bei ihr war. Obwohl er wusste, dass dieser Wunsch

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