Immortal. Dunkle Leidenschaft
konnte seine Reaktion nicht vollständig verbergen.
Der Detective räusperte sich. »Nein, aber – ich wollte Sie noch weiter befragen.«
»Wie in aller Welt haben Sie mich gefunden?«, fragte Amber und sah zu Sabina. »Und was tust du hier?«
»Ich bin hier, um zu sehen, was der Kerl vorhat.« Sabina zeigte mir ihrem langen Finger auf Adrian. »Der taucht eines Nachts bei dir auf, und am nächsten Morgen hast du dich in Luft aufgelöst. Dann erzählt jemand, dass dein Wagen verlassen am Autobahnrand gefunden wurde. Was sollte ich da denken?« Unaufgefordert schritt sie an Adrian vorbei, der ihren prüfenden Blick ruhig erwiderte. »Was ist er, Amber? Er gefällt mir nicht.«
»Deshalb hast du Detective Simon gerufen?«, fragte Amber genervt. »Und dann hast du nach mir gesucht? Wie hast du überhaupt herausgefunden, wo ich bin?«
Adrian bedeutete Simon, hereinzukommen, was er daraufhin tat, wenn auch nicht besonders gern, wie es schien. Adrian schloss die Tür hinter ihm. »Ich rief den Detective an«, erklärte Adrian. »Haben Sie sie mitgebracht?«, fragte er Simon.
Der Mann nickte, griff in seine Jackentasche und holte zwei abgegriffene Spiralnotizbücher hervor, worauf Amber die Augen weit aufriss. »Das sind Susans!« Verwirrt sah sie Adrian an. »Was hast du getan?«
»Ich musste mir Susans Originalaufzeichnungen ansehen«, erklärte Adrian, der die Bücher nahm. Als er mit der Hand darüberstrich, fühlte er die schwarze Magie darin. »Du sagtest, dass die Polizei die Bücher mitgenommen hat und wir keine weiteren Aufzeichnungen im Haus finden würden. Also muss die Antwort hier drin sein.«
Er ging vor in die Küche und ließ die Bücher auf den Tisch fallen. Dann setzte er sich, schlug das erste auf und zuckte leicht zusammen, als er die Dämonenschrift sah. Die scharfen Punkte und Abwärtsbögen der Buchstaben waren beunruhigend. Er konnte nur hier und da ein Wort entziffern, aber die Schrift enthielt eine Todesmagie, bei der sich Adrian der Magen umdrehte. Auch wenn die Magie abgeschwächt war – Susan musste den Text aus einer anderen Quelle abgeschrieben haben –, durchwirkte sie immer noch das ganze Buch. Ferrin verwandelte sich auf Adrians Arm in eine Schlange und zischte warnend.
»Ich weiß, mein Freund«, murmelte Adrian, »aber es muss sein.«
»Was zur Hölle ist das?«, fragte Simon, der automatisch nach seiner Waffe unter der Jacke griff.
»Das ist Ferrin«, sagte Adrian. »Er ist in Ordnung, wenn man ihn erst besser kennt.«
Sabina sah zu Amber. »Geht es dir gut? Hat er dich entführt? Falls ja, dann sag es mir. Ich mache ihn kalt!« Sie wandte sich wieder zu Adrian, und ihr Geruch veränderte sich, während sie die Magie in sich sammelte, um ihre Werwolfgestalt anzunehmen.
Adrian wirkte auf ihre Gedanken ein, weniger sanft als bei Amber, aber er musste Sabina klarmachen, womit sie es zu tun hatte. Ihre Augen flackerten, als er ihr in aller Deutlichkeit zeigte, wo sie in seiner Welt stand. Sie schluckte heftig, ihre Nackenhaare legten sich wieder, aber immer noch bedachte sie ihn mit einem drohenden Blick, was Adrian geradezu amüsant fand. Immerhin hatte Amber eine wahrhaft loyale Freundin in ihr.
»Ihr solltet nach Seattle zurückkehren«, sagte er zu ihr und Simon. »Der Besitz dieser Beweismittel ist schon gefährlich, und ihr seid sicherer, wenn ihr von hier verschwindet. Amber ist in diesem Haus besser geschützt als irgendwo sonst, also bleibt sie hier.«
Detective Simon plusterte sich auf. »Ich ermittle in einem Mordfall!«
»Und ich versuche, zu verhindern, dass Amber von dem uralten Dämon abgeschlachtet wird, der ihre Schwester tötete. Diese Bücher werden mir dabei helfen. Ich habe jede Menge zu essen und zu trinken da, also stärkt euch ruhig, ehe ihr wieder fahrt. Bedient euch!«
Mit diesen Worten widmete er sich wieder den Notizbüchern und ignorierte die verwunderten Blicke der anderen.
Die Besucher gingen nicht. Sabina beschloss, Adrian beim Wort zu nehmen, und suchte in der Küche nach Kaffee und Tee. Detective Simon hockte sich mit seinem Kaffee an den Tisch und beobachtete Adrian. Seine Aggressivität war beinahe mit Händen zu greifen, allerdings gemischt mit beruflich bedingter Neugier.
Amber schloss sich eine Weile im Gästezimmer ein und kehrte dann in einem knappen Top und einer tiefsitzenden Jeans zurück, die Adrian ihr gekauft hatte. Die aufreizende Wirkung hatte sie gemildert, indem sie einen Häkelponcho über dem Top trug. Obwohl
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