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Immortal. Dunkle Leidenschaft

Immortal. Dunkle Leidenschaft

Titel: Immortal. Dunkle Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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hervorgezaubert hatte, und sicherte damit sich, Amber und eine Reisetasche mit Proviant und Valerians Kleidung auf dessen Rücken. Der Drache murmelte und knurrte vor sich hin, als sie auf ihn stiegen und sich an ihn schnallten.
    »Ja, klar, erwürg mich ruhig!«, sagte er und richtete seine strahlend blauen Augen auf Sabina. »Warte nicht mit dem Essen auf mich, Liebling – könnte später werden.«
    Sabina rümpfte die Nase, aber ihre Augen weiteten sich. Sie bewunderte ihn, keine Frage.
    Adrian tippte Valerian in den Nacken, um ihm zu bedeuten, dass sie bereit waren, und der Drache erhob sich gleichsam mühelos in die Lüfte. Amber biss sich auf die Zunge, um nicht zu schreien, als der Boden unter ihnen verschwand und mit ihm die Erde, da Valerian direkt über den dunklen Ozean flog.
    Adrian lag halb auf ihr und hielt sie mit seinen handschuhverhüllten Händen fest, obgleich sie beide mit Nylonschnüren geschützt waren, um nicht geradewegs in den sicheren Tod zu stürzen. Valerians Flügel schlugen so weit aus, dass sie sich oben beinahe berührten, und brachten sie in einer atemberaubenden Geschwindigkeit voran. Jedes Mal, wenn er die Flügel nach unten schlug, kamen sie ein ganzes Stück höher und schneller voran, bis sie das Tempo eines kleinen Jets erreichten.
    Amber klammerte sich an die Gurte und war froh, zwischen Adrian und der Ausrüstung eingeklemmt zu sein. Weiße Wirbel huschten an ihr vorbei – Wolken, in denen ihr Atem gefror. Sie lehnte sich weit über Valerians Nacken und stellte fest, dass die Schuppen sich erstaunlich weich und warm anfühlten, beinahe seidig. Geschmeidig passten sie sich jeder seiner Körperbewegungen an.
    Adrian schien die Kälte nicht das Geringste auszumachen, und seine große wärmende Gestalt schirmte Amber größtenteils vom Wind ab.
    Sie flogen weiter und weiter. Die helle Küstenlinie wurde rasch immer kleiner, bis nur noch dunkler Ozean unter ihnen war. Erst jetzt spürte Amber, wie erschöpft sie von dem Zauber und dem Schlafmangel war. Das einzige bisschen Schlaf, das sie während der letzten vierundzwanzig Stunden bekommen hatte, war ein kurzes Nickerchen nach dem Liebesakt mit Adrian gewesen.
    Als sie sich an die wohlige Müdigkeit erinnerte, wurde ihr wunderbar warm, und ihr Griff um die Gurte erschlaffte bedrohlich. Erschrocken fasste sie sie fester. Zugleich wechselte Adrian die Position leicht, so dass er sie vollkommen abschirmte.
    »Ist schon gut«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Ich halte dich.«
    Sie musste dringend aufhören, ihm zu gehorchen – oder zumindest sollte ihr Körper aufhören, ihm zu gehorchen. Doch noch während sie es dachte, war da wieder dieser Nebel in ihrem Kopf, und ihr fielen die Augen zu. Valerian wiegte sie mit seinen Flugbewegungen in den Schlaf, Adrian hielt sie fest, also konnte sie ruhig einschlafen.
    Erst als der Drache in einen steilen Sinkflug ging, wurde Amber wieder wach. Adrian hielt sie immer noch an sich gepresst, und ihre Frage, was los war, wurde vom Wind geschluckt.
    Als sie hinuntersah, erkannte sie, dass Valerian pfeilgerade auf einen dichten Wald zusteuerte. Er zog den Kopf jedoch in letzter Sekunde hoch, um mit einem dumpfen Aufprall auf seinen Hinterbeinen zu landen.
    Sie waren inmitten eines Fichtenwaldes, der sowohl im Norden des Bundesstaates Washington sein konnte als auch irgendwo in British Columbia oder vielleicht im Süden Alaskas. Auf jeden Fall war das hier weder ein von Landschaftsarchitekten entworfener Naturpark für übermüdete Städter noch ein von Großunternehmen angelegtes Forstgebiet. Und so unberührt, wie alles wirkte, hatten in dieser Gegend auch noch keine Unternehmen nach Bodenschätzen oder Öl gesucht.
    Adrian löste die Gurte und half Amber beim Absteigen. Eigentlich rechnete sie damit, dass Valerian sich wieder in seine menschliche Form zurückverwandelte, doch er rollte sich schlicht zusammen, die Nase an den Schwanz gedrückt, und schloss seine gigantischen blauen Augen.
    Da ihre Beine zu sehr zitterten, um sie zu halten, sank Amber kurzerhand auf den Boden. Die Erde unter den Bäumen war relativ trocken und weich, hoch über ihnen raschelte der Wind in den Baumkronen, und ein durchdringender Harzgeruch lag in der Luft.
    »Was macht er da?«, fragte sie Adrian mit zittriger Stimme.
    »Er muss Kraft schöpfen.« Adrian stemmte die Hände in die Hüften und blickte sich um. Deutlich spürte Amber, wie er Magiefäden in alle Richtungen aussandte, um die Gegend auf mögliche Gefahren

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