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Immortal. Dunkle Leidenschaft

Immortal. Dunkle Leidenschaft

Titel: Immortal. Dunkle Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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eigenen Opfer dich anflehten?, hatte er sie gefragt. Ich werde dir genauso gnädig sein wie du ihnen.
    Es fühlte sich gut an, ein Dämonenschlächter zu sein und Ferrin, das Schwert, Dämonenblut kosten zu lassen. Sein Bruder Hunter teilte Adrians fanatisches Verlangen, die Dämonen und Vampire auf Erden zu dezimieren. Auch er ließ keinen Dämon davonkommen, und wenn er ihm bis ans Ende der Welt folgen musste.
    Hunter war ein Jäger und Killer, der keine Gefangenen machte und keine Gnade kannte. Er verfügte über ein gutes Gespür für Tiere, deren Gedanken er lesen und lenken konnte. Im Grunde kam er besser mit wilden Tieren aus als mit Menschen oder seinen Brüdern. Raubtiere teilten eben Hunters Auffassung, dass getötet wurde, wer nicht zuerst tötete.
    Valerian blickte zu Amber, die sich gegen den Wind stemmte und auf sie zukam. »Die Kleine ist ganz schön dickköpfig, Adrian – und niedlich. Du hast einen echten Glücksfang gemacht.«
    »Falls ich dich bitten muss, sie bewusstlos zu schlagen und nach Hause zurückzubringen, würdest du’s machen?«, fragte Adrian ihn.
    Valerian rieb sich das Kinn. »Weiß nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass sie dann stinksauer auf mich wäre, wenn sie wieder zu sich kommt.«
    »Hast du Angst vor einer menschlichen Hexe?«
    »Na ja, nicht direkt Angst. Aber was ist, wenn sie mich mit einem Fluch belegt, meine Unterwäsche dauernd obendrüber zu tragen oder so was? Da wäre mein guter Ruf im Eimer!«
    Adrian lächelte nicht. »Vielleicht muss ich dich trotzdem darum bitten. Sollte sie meinetwegen getötet werden, würde ich es bis in alle Ewigkeit bereuen.«
    Auch Valerian wurde nun ernst. »So schlimm?«
    Adrian sagte nichts, weil Amber nun in Hörweite war, aber er warf Valerian einen flehenden Blick zu, und der Gestaltwandler nickte.
    Für den Weg nach Norden hatte Adrian ihnen alles gekauft und gemietet, was sie brauchten: Schneebrillen, gefütterte Parkas, Hosen und Stiefel, einen Kompass, ein GPS-Gerät, ein arktistaugliches Zelt, das im Eis verankert wurde, einen Klappspaten mit Sägekante, Thermoschlafsäcke, Walkie-Talkies, Armee-Verpflegungspakete, Thermosflaschen mit Wasser, Feuerzeuge, Benzinkanister, Batterien, Sturmlampen, Langlaufskier und noch einiges andere, was das Leben auf den Eisschollen erleichterte. Sogar Leuchtbomben hatte er dabei.
    Die Motorräder waren sowohl für Fahrten durch Schnee als auch durch Schlamm geeignet, falls sie Gebiete durchquerten, in denen bereits die Schneeschmelze eingesetzt hatte. So weit nördlich kam der Frühling zwar erst später, aber die erste Schmelze war dennoch nicht auszuschließen. Mit den Motorrädern kamen sie jedenfalls bis zu den Eisschollen.
    Selbst mit Helm und Schneebrille sah Amber immer noch verführerisch aus. Ihre Hände zitterten ein wenig, als sie den Kinngurt ihres Helms festzurrte und auf das Motorrad stieg. Konnte es sein, dass ihre Beine noch länger wirkten als sonst?
    Sie verabschiedeten sich von Valerian und fuhren vom Motelparkplatz. Das Zimmermädchen und die Frau von der Rezeption waren herausgekommen, um ihnen bei der Abfahrt zuzusehen. Valerian winkte ihnen zum Abschied zu und verschwand dann schnell wieder im warmen Zimmer.
     
    Amber wünschte, sie könnte Genaueres sagen als nur »Hier lang!«, aber mehr hatte ihr der Zauber nicht verraten. Adrian hatte sie angewiesen, weit genug hinter ihm zu bleiben, um weder seine Abgase abzubekommen noch den Schnee, den seine Räder aufwirbelten, und sie verständigte sich über ein Walkie-Talkie mit ihm.
    Nach ungefähr neunzig Meilen hörte die Straße auf, und von nun an fuhren sie unbefestigte Wege. Aber die Motorräder waren für Offroad-Fahrten ausgelegt und hatten breite Reifen mit extratiefen Profilen sowie Motoren, die auch extremen Minustemperaturen standhielten. Zum Glück blieb es dieser Tage schon lange hell und wurde nachts nur für wenige Stunden dunkel.
    Sie fuhren meilenweit, Amber über ihren Lenker gebeugt, um ihren Windwiderstand zu verringern. Sie und Susan waren während der College-Sommer mit Cross-Motorrädern quer durch den Nordwesten gefahren, was beide wie Freiheit pur empfunden hatten. Abends hatten sie irgendwo ihr Zelt aufgeschlagen, übers Zaubern gesprochen und neue Zauber ausprobiert, die sie zuvor entworfen hatten.
    Amber hatte gelernt, wie sie bei längeren Fahrten ihre Haltung wechseln musste, damit ihre Schultern, ihr Rücken und ihre Beine sich nicht zu sehr verspannten. In gewisser Weise verlieh einem ein

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