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Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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gequält. »Ich habe zwar einen Doktortitel, aber nicht in Medizin, sondern in Musik. Ich unterrichte in Chapel Hill, an der University of North Carolina.«
    Schön und klug, eine faszinierende Kombination. »Sie haben ganze Arbeit geleistet. Danke schön.«
    Ihre Güte erstaunte ihn noch immer. Nicht einmal ein Sekundant hätte ihn gewaschen und zugedeckt, sondern sich höchstens über die nächtliche Störung beklagt und ihn mit Blut versorgt.
    Bilder von ihr, wie sie seinen nackten Körper im Schlaf berührte, schossen ihm durch den Kopf.
    Wäre er doch bloß nicht ohnmächtig geworden.
    Sarah sah bedrückt aus, sie faltete nervös die Hände vor dem Körper.
    Er runzelte die Stirn. »Haben Sie etwas auf dem Herzen?«
    »Ich würde Sie gern etwas fragen, möchte Ihnen aber nicht zu nahe treten … «
    Verdammter Mist . Waren seine Reißzähne etwa im Schlaf herausgefahren? Blitzschnell ließ er die Zunge darübergleiten, alles in Ordnung. Doch möglicherweise hatte sie sie irgendwann zuvor gesehen und war deshalb so unruhig.
    »Fragen Sie mich einfach«, sagte Roland. Was sollte er nur sagen, wenn sie ihn fragte, ob er ein Vampir sei?
    Sie holte tief Luft und nickte. »Sind Sie HIV -positiv?«
    Erstaunt riss er die Augen auf. Damit hatte er nun überhaupt nicht gerechnet. »Nein.«
    »Sind Sie da ganz sicher? Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie infiziert sind.«
    »Da bin ich hundertprozentig sicher. Kein HIV . Keine Hepatitis. Gar nichts. Ich bin kerngesund.«
    Erleichtert lächelte sie ihn an. »Ein Glück.«
    Er konnte ihre Sorge gut nachvollziehen, schließlich war sie mit seinem Blut in Kontakt gekommen, und wenn sie selbst auch noch offene Wunden hatte …
    Abermals runzelte er die Stirn. »Haben Sie sich verletzt?«
    Sie zog die Nase kraus und hielt ihre abgeschürften Handflächen hoch. Dabei sah man auch die große Schramme an ihrem rechten Ellenbogen. »Ich hatte gar nicht mehr daran gedacht. Erst, als ich mit Ihnen fertig war. Na ja … und dann habe ich mir schon ziemliche Sorgen gemacht.«
    Roland richtete sich langsam auf, er biss die Zähne zusammen, denn es fühlte sich an, als würde ihm abermals in den Bauch gestochen.
    »Was machen Sie denn da?«, fragte sie, als er die Beine herumschwang – wobei er sorgfältig darauf achtete, dass das Bettlaken um seine Hüfte nicht verrutschte.
    Sobald der Schmerz nachließ, entspannten sich seine Züge wieder, und er deutete neben sich. »Setzen Sie sich einen Moment zu mir.« Die Aufforderung klang mehr wie eine Frage.
    Schüchtern nahm sie neben ihm Platz.
    Roland nahm ihre Hände und besah sich die roten Striemen. »Wie ist das passiert?«
    »Irgendetwas hat mich umgerissen, kurz bevor ich Sie dann fand«, antwortete sie. »Es war so groß und schnell, dass ich es zunächst für einen Bären gehalten habe, aber … « Sie legte den Kopf schief und sah ihm in die Augen. »Waren Sie und die anderen das?«
    So musste es wohl gewesen sein. Allerdings konnte er sich nicht erinnern, sie gesehen zu haben oder in sie hineingerannt zu sein. Aber wenn man gegen drei Vampire kämpfte (vier hatte er zu dem Zeitpunkt schon erledigt) und noch dazu übernatürlich schnell rannte, konnte man schon mal das eine oder andere Detail übersehen.
    »Ich weiß es nicht. Ich habe mich voll auf meine Gegner konzentriert und sonst kaum etwas wahrgenommen.«
    Auf dem Sofatisch lagen die Überbleibsel ihrer Erste-Hilfe-Ausstattung. Er ließ ihre Hände los und schnappte sich eine halb leere Flasche Hamameliswasser und einen sauberen Waschlappen.
    »Habe ich irgendwo etwas übersehen?«, fragte sie und suchte mit den Augen seinen Körper ab.
    Roland sah flüchtig an sich hinunter. »Soweit ich sehen kann nicht.« Sobald er Blut bekäme, würden die Wunden dank Sarahs Pflege sehr schnell heilen.
    Der Deckel der Flasche ließ sich ganz leicht abschrauben. Er tauchte den Waschlappen ein und stellte das Hamameliswasser zurück auf den Tisch.
    »Was machen Sie denn … ?«
    Sie stockte, als er eine ihrer geschundenen Hände griff und vorsichtig die Wunde säuberte.
    »Oh. Oh, nein. Das ist doch nicht nötig, das müssen Sie wirklich nicht.«
    »Doch, muss ich«, antwortete er leise, aber bestimmt.
    Diese Frau hatte zwei Männer k. o. geschlagen, die darauf aus gewesen waren, ihn zu Tode zu foltern, ihn befreit, über die Wiesen geschleppt, ihm bei sich Unterschlupf gewährt und seine Wunden verarztet.
    Das war das Mindeste, was er für sie tun konnte.
    Sarahs Herz schlug schneller,

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