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Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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einen Weg ihren Hals hinunter, hielt kurz über der Halsschlagader inne, bevor er dann zu ihren Brüsten vordrang. Sie legte den Kopf in den Nacken.
    Dann schob er eine Hand auf ihren Rücken und drückte sie an sich.
    Ein jäher Schmerz durchfuhr sie. Sarah erstarrte, möglicherweise hatte sie sogar aufgeschrien.
    Er fuhr auf, suchte ihren Blick.
    Ihr wurde ein wenig schwarz vor Augen.
    Was er in ihrem Gesicht las, konnte sie nicht sagen, doch er ließ abrupt von ihr ab.
    Mit besorgter Miene ließ er ihr Bein vorsichtig herunter. »Sarah?«
    Sie schüttelte den Kopf, denn sie bekam keinen Ton heraus, konnte nicht einmal Luft holen, so groß war der Schmerz. Ihr kamen die Tränen.
    »Wo tut es denn weh?«
    Wieder schüttelte sie nur mit dem Kopf.
    Sanft nahm er ihr Gesicht in eine seiner riesigen Hände, suchte ihren Blick. »Atme«, drängte er sanft.
    Und das tat sie dann auch, stockend und schmerzvoll. Erst in dem Moment fiel ihr auf, dass sie sich an seinem T-Shirt festgekrallt hatte. Das tat vielleicht weh. Bei jedem Atemzug hatte sie das Gefühl, jemand würde ihr mit einem Vorschlaghammer auf den Rücken dreschen.
    Allmählich fing sie sich wieder, und Roland wischte ihr die Tränen weg, die ihr über die Wangen gekullert waren. »Wenn du mir schon nicht sagen kannst, wo es wehtut, dann zeig es mir doch wenigstens«, ermunterte er sie leise. »Ist es eher im oberen oder im unteren Rücken?«
    Wären die Schmerzen immer noch unerträglich gewesen und nicht nur höllisch groß, hätte sie es ihm bestimmt verraten, denn immerhin konnte er sie lindern. Doch so schwieg sie, das Atmen fiel ihr schon etwas leichter.
    Irgendwie musste er ihr angesehen haben, dass sie inzwischen wieder sprechen konnte, aber nicht wollte, denn ihm stand die Enttäuschung in sein schönes Gesicht geschrieben.
    »Sei doch nicht so stur. Ich bin im Vollbesitz meiner Kräfte. Das schadet mir nicht.«
    »Tut es doch.« Sarah entspannte die Hände und ließ sein T-Shirt los. Sie gab sich alle Mühe, normal zu wirken.
    Rolands Züge verhärteten sich, er ließ sie los und trat einen Schritt zurück. »Ich bereue langsam, ehrlich zu dir gewesen zu sein.«
    Offenbar fiel er nicht auf ihr Theater herein. »Du hast gesagt, Heilen sei schmerzhaft für dich, weil sowohl der Schmerz als auch die Verletzung auf dich übergingen.«
    »Ja, aber doch nur ganz kurz«, brüllte er beinahe. »Hast du eine Ahnung, wie viel Schmerz ich über die Jahrhunderte schon weggesteckt habe?«
    »Ja, und ich will nicht noch weiter dazu beitragen«, sagte sie störrisch.
    Er setzte an, etwas zu erwidern, schloss den Mund dann aber ganz plötzlich. Einen Moment lang rang er sichtlich mit sich. »Ist das wirklich der Grund, warum ich dich nicht heilen soll, oder steckt da noch etwas anderes dahinter?«
    Sie runzelte die Stirn. Was sollte denn sonst dahinterstecken?
    Bevor sie nachfragen konnte, war er auch schon wutentbrannt aus dem Zimmer gestürmt.
    Nietzsche, der neben seinem mittlerweile leeren Napf saß, warf ihr einen tadelnden Blick zu und begann sich zu putzen.
    Sarah starrte noch immer gedankenverloren auf das Tier, als Marcus ein paar Minuten später den Kopf zur Tür hereinsteckte.
    Er warf einen Blick auf sie und seufzte. »Hab ich es mir doch gedacht.« Damit trat er in die Küche, sein Oberkörper war nackt, und um die Hüften hatte er sich ein Tuch geschlungen. Von den tiefen Schnitten an Armen, Brust und Bauch zeugten nunmehr nur noch rosa Narben. »Die Sache ist die«, sagte er, »wenn Sie Rolands Gabe ablehnen, lehnen Sie damit auch ihn ab.«
    Woher wusste Marcus das überhaupt?
    Ihr schwante nichts Gutes. »Wie viel haben Sie mitbekommen?«
    Er grinste. »Genug. Tut mir echt leid, aber ich konnte nichts dafür.«
    Sarah wurde knallrot. An das außerordentliche Gehör der Unsterblichen hatte sie gar nicht mehr gedacht. »Ich lehne seine Gabe ja gar nicht ab«, sagte sie und versuchte, nicht daran zu denken, dass er auch das ganze Gekeuche und Gestöhne vernommen haben musste.
    »Das sieht Roland aber bestimmt anders.« Marcus kam zu ihr herüber und lehnte sich gegen die Schränke. »Sie müssen das verstehen. Wenn es um unsere Gaben geht, sind wir Unsterblichen etwas … empfindlich. In der Vergangenheit wurden wir wegen unserer Fähigkeiten zumeist gefürchtet, geächtet oder sogar verfolgt. Und das sogar von der eigenen Familie. Wenn Sie Roland erlauben, Sie zu berühren, um Ihnen Lust zu verschaffen« – nun lief sie dunkelrot an – »nicht aber,

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