Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)
fühlte er sich genauso zu ihr hingezogen wie sie sich zu ihm.
»Okay.«
Er drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe, trat dann einen Schritt zurück und zog sich das T-Shirt über den Kopf.
Sarah schluckte. Auf das Nachthemd, das sie vorsorglich eingesteckt hatte, würde sie wohl verzichten und lieber in Unterwäsche schlafen, damit sie möglichst wenig Stoff von diesen harten Muskeln trennte.
Sarah ging zuerst ins Bad. Als sie anschließend ins Bett kletterte, staunte sie über die weiche, weiße Bettwäsche und die riesige Matratze. Obendrein war das Bett auch noch sehr bequem. Sie kuschelte sich in die Kissen und fragte sich, warum es sie gar nicht nervös machte, es mit Roland zu teilen.
Als Roland zurück ins Zimmer kam, ließ er das Licht im Bad brennen und die Tür einen Spaltbreit offen stehen. »Die dunklen Vorhänge lassen keine Sonne durch, ohne Licht ist es hier also fast stockdunkel. Falls du vor mir aufstehst, möchte ich nicht, dass du über irgendetwas stolperst und dir wehtust.«
»Das ist nett.«
Er zog die Hose aus und warf sie auf einen Stuhl. Nur mit schwarzen Boxershorts bekleidet ging er zur Tür und schaltete die Deckenleuchte aus.
Sarah war froh, dass er das Badezimmerlicht angelassen hatte, denn so konnte sie das Spiel seiner Muskeln bewundern.
»Ich schlaf immer nackt, stört dich das?«
Stumm schüttelte sie den Kopf und hielt den Atem an, als seine Boxershorts auf dem Boden landeten. Er sah so unglaublich gut aus.
Die Matratze bog sich durch, als er unter die Decke kroch. Er drehte sich zu ihr, stützte sich auf einen Ellenbogen und musterte sie eingehend. Dann beugt er sich hinunter und küsste sie leicht auf den Mund. »Gute Nacht, Sarah.«
»Gute Nacht.«
Und als wäre es die natürlichste Sache der Welt, rollte er sie auf die Seite und kuschelte sich von hinten an sie. Obwohl es sie anmachte, seine Erektion an ihrem Po zu spüren, überkam sie auf einmal eine bleierne Erschöpfung.
In seine Arme gekuschelt fiel Sarah in einen tiefen Schlaf.
Ihre Suche führte Seth und David aus Houston heraus, immer weiter nach Westen. Sie überquerten Weide- und Farmland, ließen eine Kleinstadt nach der anderen hinter sich, bis sie endlich ihr Ziel erreicht hatten.
Seth stand im Schatten einiger hoher Kiefern und Eichen. Sie hatten noch nicht einmal Juni, trotzdem war der harte Lehmboden unter seinen Stiefeln schon vollkommen ausgetrocknet. Wo Gras hätte sprießen sollen, bedeckten Kiefernzapfen, Tannennadeln, alte Blätter und haufenweise Eicheln den Boden. Obwohl die feuchte heiße Luft nur so von lästigen Mücken wimmelte, blieb er von ihnen verschont.
Zehn Meter weiter stand ein Maschendrahtzaun mit Stacheldrahtkrone. Eine zweispurige Straße führte durch ein Tor auf das Gelände. Bewacht wurde es von zwei Soldaten mit Gewehren. Dahinter lagen ein Parkplatz von der Größe eines Footballfelds, auf dem nur wenige Autos standen, und ein großer dreistöckiger Bau, der kurioserweise nur im Eingangsbereich Fenster hatte.
Auf dem Dach des Hauses waren jede Menge Überwachungskameras angebracht, und weitere schwer bewaffnete Männer in Kampfanzügen patrouillierten vor dem Gebäude.
David tauchte lautlos aus der Dunkelheit auf. »Das ist es«, flüsterte er. »Da bin ich mir ganz sicher. Die Frau wird da drinnen festgehalten.«
Seth nickte. Ihre Schreie waren nun so laut, dass er sie zum Teil ausblenden musste, damit er überhaupt noch klar denken konnte.
»Ich bin einmal ums Gelände herumgegangen«, fuhr David fort. »Der Zaun hat keine Schwachstellen. Nicht, dass der uns abhalten könnte, aber rund um das Gebäude sind Wachen postiert. Bei den Kameras scheint es auch keinen toten Winkel zu geben.«
Wir sind jetzt da , sprach Seth beruhigend auf die Frau ein. Schon bald werden wir bei dir sein, Kleines. Dann bringen wir dich ganz weit weg von hier.
Das Geschrei verstummte, und die darauffolgende Stille war beinahe schmerzhaft.
Hatte sie ihn verstanden? Spürte sie ihre Nähe?
Halt noch durch, gleich bist du frei.
Sie gab ein oder zwei unverständliche Sätze von sich und verfiel dann wieder ins Wimmern.
David legte den Kopf schief. »Beunruhigt es dich eigentlich, dass diese Anlage hier entweder vom Militär oder von einem Söldnertrupp bewacht wird?«
»Ein wenig schon«, antwortete Seth wahrheitsgemäß. »Aber nicht wegen der Wachen, sondern eher, weil es mir Rätsel aufgibt. Was ist das hier? Es handelt sich weder um eine Militärbasis noch um ein Gefängnis,
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