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Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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unsterblich gewesen wärst, hätte es ja auch geklappt. Und wenn sie von dir verschont worden wären, hätten sie bestimmt auch noch einen dritten Anlauf genommen. Für mich fällt das unter Selbstverteidigung.«
    Er legte eine Hand auf ihr Bein. »Ehrlich gesagt war es eher ein Unfall. Die Verwandlung war noch ganz frisch, und ich hatte mich noch nicht an meine Körperkraft und an meinen Hunger gewöhnt. Anfangs ist das Verlangen nach Blut schier übermächtig, und durch die Wunde in meiner Brust hatte ich zudem viel davon verloren. In meiner Wut und meinem Schmerz hatte ich Beatrice bereits leer getrunken, noch bevor ich überhaupt wusste, was ich da tat.«
    Danach musste er sich noch schlechter gefühlt haben. »Und was war mit deinem Bruder?«
    »Nachdem sie mich ja vermeintlich getötet hatte, kam mein Bruder, um meine Leiche zu holen. Ich habe ihn zu heftig geschlagen und ihm dabei den Schädel zertrümmert. Ich hätte ihn zwar heilen können … Aber ich war durch die Brustverletzung noch so geschwächt, dass ich mich ihm ausgeliefert hätte … Also habe ich lieber gar nichts getan, habe ihn einfach sterben lassen.« Trotz allem, was sein Bruder ihm angetan hatte, war deutlich zu spüren, wie schuldig sich Roland fühlte.
    Wie eine Decke legte sich Sarah schützend auf ihn. »Das tut mir wirklich leid.«
    Er umarmte sie fest. »Das alles ist schon sehr lange her.«
    »Ja, aber es scheint immer noch wehzutun.«
    »Stimmt«, räumte er zögerlich ein.
    »Vielleicht hat sie in Bezug auf die Kinder ja gelogen.« Das hatte ihm wahrscheinlich am meisten zu schaffen gemacht.
    »Hat sie auch. Da bin ich mir ganz sicher.«
    Sarah schaute ihn an. »Wie kannst du dir da so sicher sein?«
    Er lächelte. »Ich hatte dir doch erzählt, dass ich mit einer besonderen Gabe auf die Welt gekommen bin.«
    »Ja.«
    »Sie stammt von meiner Mutter, die ähnliche Fähigkeiten besessen hat. Mein Vater hingegen war recht untalentiert. Nach dem Tod meiner Mutter hat er wieder geheiratet, und meine Stiefmutter gebar ihm einen Sohn und drei Töchter. Weder Edward noch meine Schwestern besaßen die Gabe.« Mit einem liebevollen Lächeln fuhr er fort. »Mein Sohn allerdings wurde als Heiler geboren, und meine Tochter hatte eine telekinetische Begabung. Edward kann also unmöglich ihr Vater gewesen sein.«
    Zweifelsohne musste Roland seine Kinder sehr geliebt haben. Sarah stellte sich eine kleinere Version von ihm vor, die dem stolzen Vater nacheiferte, und ein hübsches Mädchen, das Daddy um den kleinen Finger zu wickeln verstand. Sarah lächelte. »Wie hießen die beiden denn?«
    »Thomas und Emma.«
    »Und was ist danach geschehen? Bist du geblieben?«
    »Ich wusste ja nicht, wohin. Also habe ich die Körper von Beatrice und Edward heimlich vergraben und das Gerücht gestreut, sie wären gemeinsam durchgebrannt. Was für eine schwierige Zeit. Ich hatte immer noch mit den körperlichen Veränderungen zu kämpfen und fürchtete vor allem, mein Geheimnis könnte entdeckt werden. Meine plötzliche Lichtempfindlichkeit habe ich mit einer fremdartigen Krankheit erklärt, die ich mir angeblich im Heiligen Land zugezogen hatte, wohin ich vorgab, verschleppt worden zu sein.
    Sarah schürzte die Lippen. »Hat es funktioniert?«
    »Manche Leute haben es einfach so hingenommen, andere wiederum fürchteten mich. Zu jener Zeit war der Aberglaube unter den Menschen noch sehr verbreitet.«
    »Mmh.«
    »Manchmal habe ich mich sogar vor mir selbst gefürchtet. Nach dem, was mit Beatrice geschehen war, hatte ich Angst, aus Versehen auch den Kindern etwas anzutun. Doch dann kam Seth und half mir, alles besser zu verstehen.«
    »Woher wusste er überhaupt von dir? Und woher wusste er, dass du Hilfe brauchtest?«
    »Keine Ahnung. Seth ist so viel älter als ich, seine Kräfte sind unvorstellbar groß. Anscheinend spürt er, wenn ein Begabter verwandelt wurde. Dann kommt er und hilft, weiht denjenigen in alles ein, lehrt ihn, wie er sich am besten schützt und wie man Vampire jagt. Und wenn er selbst keine Zeit hat, betraut er einen anderen Unsterblichen damit.«
    Sarah runzelte die Stirn. »Warum ist er denn nicht gekommen, als dich der Vampir gekidnappt hat? Warum hat er dich nicht befreit? Du wurdest doch ganze drei Monate lang dort in diesem Verließ gefangen gehalten.«
    »Begabte sind für ihn viel schwerer auszumachen als Unsterbliche, und ich habe mich erst in der Nacht vor meiner Flucht vollständig verwandelt. Da hat er es dann auch gespürt und

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