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Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)

Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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der Tasche. Während er wählte, schlängelte er sich zwischen den Leichen hindurch, wobei er sie aufmerksam inspizierte und einzelne Gesichter auszumachen versuchte. »Ich rieche sie nicht, andererseits … der Blutgeruch überdeckt alles andere …«
    »So etwas habe ich noch nie gesehen«, murmelte Yuri, dessen Stimme belegt klang.
    »Behaltet die Umgebung im Auge«, warnte Bastien die anderen, als Chris Stimme am anderen Ende der Leitung erklang.
    »Seid ihr beim Treffpunkt?«, fragte Reordon.
    »Ja.«
    »Was seht ihr?«
    »Ein Blutbad.«
    »Hat keiner überlebt?«, fragte Chris mit belegter Stimme.
    »Nein. Was ist passiert?«
    »Roland, Marcus, Lisette und Étienne sind mit Betäubungspfeilen außer Gefecht gesetzt worden.«
    Bastien runzelte die Stirn. »Drogen und vergleichbare Substanzen können uns nichts anhaben.«
    »Offenbar ist das nicht mehr der Fall!«, blaffte Chris. Bastien hörte den unausgesprochenen Vorwurf in seinen Worten: Diese Veränderung hatten sie Bastien zu verdanken, weil er Montrose Keegan auf die Unsterblichen angesetzt hatte. »Ihre Körpertemperatur ist gefallen, und sie atmen kaum noch. Die Bluttransfusionen haben auch nicht viel geholfen.«
    »Was ist mit den anderen ?«
    »Sarah geht es gut. Sie ist zwar verletzt, wurde aber glücklicherweise nicht betäubt.«
    Bastien war überrascht, wie sehr es ihn erleichterte, das zu hören.
    »Richart wird vermisst. Er hat sich von der Lichtung gebeamt, kurz bevor Sarah geflohen ist. Sie musste Roland und Marcus tragen und hat gedacht, dass Richart ins Hauptquartier oder zu dir unterwegs ist, um Verstärkung zu holen … Wir wissen nicht, wo er ist. Oder ob er noch lebt. Soweit wir wissen, hat er sich sofort wieder zurück zum Kampfschauplatz teleportiert.«
    Falls er das wirklich getan hatte, musste sich Richarts Leiche unter den verrottenden Körpern befinden, dachte Bastien, dessen Magen sich vor Grauen zusammenzog, während er weitersuchte. »Und Ami?«
    Reordon antwortete nicht. Als Sarah im Hintergrund anfing zu schluchzen, schloss sich Bastiens Hand fester um sein Handy. »Reordon, was ist mit Ami?«
    »Ich glaube nicht, dass sie es geschafft hat.«
    Bastien, dessen Magen sich noch stärker zusammenkrampfte, schloss die Augen. Nicht Ami. Bitte nicht Ami , die immer so freundlich zu ihm gewesen war. Die Einzige, die ihm versöhnlich die Hand gereicht hatte, statt ihn zu verurteilen.
    »Sag mir, was passiert ist«, bat er heiser.
    Yuri und Stanislav gingen weiter suchend zwischen den Leichen umher, während Reordon ihm erzählte, was Sarah ihm über ihr letztes Gespräch mit Ami berichtet hatte.
    »Wenn man bedenkt, welche Wirkung diese Substanz auf die Unsterblichen hat und dass es die Vampire sofort tötete, kann ich mir nicht vorstellen, dass Ami das überlebt hat«, sagte Chris. »Und selbst wenn sie es geschafft hätte – sie wurde von zwei Dutzend Vampiren umzingelt und griff ihren Anführer an, als Sarah sie das letzte Mal gesehen hat.«
    Bastien öffnete widerwillig die Augen und zwang seine Füße zum Weitergehen.
    Menschliche Körper zersetzten sich nicht innerhalb weniger Minuten, wenn man sie tötete. Falls Ami wirklich …
    Er schluckte, obwohl seine Kehle wie zugeschnürt war.
    Die Körper der zuletzt getöteten Vampire – die sich in der Mitte der Lichtung befanden –, waren streng genommen nicht mehr als solche zu bezeichnen. Es handelte sich eher um einzelne Körperteile, die aussahen, als wären sie entweder explodiert oder mit einer solchen Gewalttätigkeit niedergemetzelt worden, wie sie nur ein durchgeknallter Vampir zustande brachte.
    Der Gestank von verrottendem Fleisch war überwältigend. Da er Amis Geruch nicht wahrnahm, suchte er den blutüberströmten Haufen gründlich mit den Augen ab. Grüne Augen. Rotes Haar. Blasses, weibliches Fleisch.
    Aber außer in sich zusammenschrumpfenden Vampirleichen konnte er nichts entdecken.
    »Ich kann sie nicht finden«, sagte er zuChris, ohne allerdings Erleichterung zu verspüren. Wenn Ami nicht hier war, dann hatten die überlebenden Vampire sie entweder gefangen genommen, um sie zu verwandeln oder um sie als Blutbank zu benutzen und zu quälen, wann immer ihnen der Sinn danach stand.
    »Ich sehe sie auch nicht«, erklärte Stanislav.
    »Ich auch nicht«, sagte Yuri.
    »Wartet.« Stanislav hielt plötzlich inne. Er kniff die Augen zu Schlitzen zusammen und musterte die Bäume neben ihm. »Hier. Sie ist hier entlanggekommen.«
    »Ich rufe dich wieder an«, sagte Bastien

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