Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)
zuChris. Er unterbrach die Verbindung und überquerte blitzschnell die Lichtung. Stanislav deutete auf die Fußabdrücke im Erdboden und die Blutspritzer auf den Blättern.
Bastien schob das Handy zurück in die Hosentasche und verschwand zwischen den Bäumen. Er musste Ami unbedingt finden, bevor die Vampire sie erwischten. Falls er es nicht schaffte …
War ihr ein in mehr als nur einer Hinsicht fürchterliches Schicksal sicher.
»Was zur Hölle ist das?«
Obwohl Ami noch nicht wieder ganz bei Bewusstsein war, drang die alarmiert klingende Stimme durch die Dunkelheit bis zu ihr vor.
»Ich muss sie für einen Tag hierlassen«, sagte der Vampirkönig mit gelassener Stimme.
»Was? Sind Sie wahnsinnig? Wer ist das? Ist sie … ist sie tot?«
»Noch nicht.«
Hämmernder Schmerz schoss bei jedem Herzschlag durch ihren Kopf, was vermutlich daran lag, dass sie kopfüber über einer Schulter hing. Endlich pflückte der Vampir sie von seiner Schulter und ließ sie wie einen Sack Mehl auf einen harten Untergrund fallen. Der stechende Kopfschmerz breitete sich weiter aus und wurde stärker, als sie mit dem Hinterkopf zuerst auf den Tisch knallte. Alte Gewohnheiten halfen ihr dabei, ein unwillkürliches Stöhnen zu unterdrücken.
»Was ist mit den Unsterblichen?«, fragte die erste Stimme.
»Die haben meine Männer erledigt.«
» Alle? «
»Alle außer denen, die ich selbst getötet habe«, sagte der Vampirkönig mit gleichgültiger Stimme. »Roland und Bastien hatten Verstärkung dabei. Einer von denen konnte sich blitzschnell überall hinbeamen – wie der Typ in diesem Film.«
»Welcher Film? Wie meinen Sie das, beamen?«
»Teleportieren, beamen, nennen Sie’s, wie Sie wollen – wie in diesem Film Jumper , wo sich dieser Typ in der einen Sekunde in New York befindet und in der nächsten in Paris.«
»Im Ernst?« Der erste Sprecher klang nun sehr aufgeregt, und seine Stimme wurde unwillkürlich lauter. »Wollen Sie damit sagen, dass einer dieser Unsterblichen die Fähigkeit zur Teleportation besitzt?«
»Genau das, und er hat uns damit in eine ziemlich beschissene Lage gebracht. Rechts und links von sich mähte er alles nieder. Man wusste nie vorher, wo er auftauchen würde. Plötzlich war er da, tötete einen von meinen Leuten, verschwand, tauchte dann woanders wieder auf und tötete den nächsten. Als ich ihn endlich mit einem der Betäubungspfeile erwischte, schnappte er sich zwei Unsterbliche und beamte sich weg. Eine andere Unsterbliche hat Roland und Bastien über die Schultern geworfen und ist mit ihnen abgehauen.«
»Und was ist mit dieser Frau? Wer ist sie? Ist sie eine Unsterbliche?«
Obwohl Ami völlig benommen war, versuchte sie die Stimme des Unbekannten zu identifizieren. Sie hatte seine Stimme noch nie zuvor gehört, aber es war offensichtlich, dass es sich um einen Mann handelte, der mit dem Anführer der Vampire zusammenarbeitete.
Möglicherweise dieser Dr. Montrose Keegan?
»Nein, das hier ist Sarah.« Die Bösartigkeit in der Stimme des Vampirs ließ Ami innerlich erzittern.
»Die Frau, die Seite an Seite mit Roland Warbrook kämpft?«
»Genau die. Ich dachte mir, ich nehme mir Bastien zum Vorbild und benutze sie als Köder.«
»Und da bringen Sie sie hierher?« Die Stimme des Mannes klang entsetzt. »Sind Sie wahnsinnig? Die Unsterblichen suchen doch garantiert nach ihr!«
Würden Sie das? Lebten die anderen denn noch?
Heftige Verzweiflung und Angst durchströmten Ami bei dem Gedanken, dass die Droge Marcus und die anderen möglicherweise getötet hatte.
Marcus. Der Gedanke, ihn zu verlieren, war schmerzhafter als alle körperlichen Qualen, die sie jemals erlitten hatte. Wenn die Droge ihn tatsächlich getötet hatte …
»Jetzt machen Sie sich mal nicht gleich in die Hosen«, sagte der Vampirkönig. »Vor morgen Abend werden sie nicht nach ihr suchen. Außerdem haben sie keine Ahnung, wo sie mit der Suche anfangen sollen. Also habe ich massenhaft Zeit, zurückzukommen und sie zu holen.«
»Warum nehmen Sie sie nicht einfach jetzt sofort wieder mit?«
»Weil ich möchte, dass sie noch in einem Stück ist, wenn ich sie morgen vor Bastiens und Rolands Augen töte. Und das ist sicherlich nicht der Fall, wenn meine Männer sie in die Finger bekommen.«
Ami bewegte verstohlen die Finger und betastete den Tisch unter sich. Kalt. Metall. Aber nicht massiv. Nicht so wie der andere.
»Was haben Sie mit ihr gemacht?«
»Sie betäubt.«
Beredte Stille folgte auf diese Worte. »Und
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