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Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)

Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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sie ist nicht tot?«
    »Nein. Ihr Herz schlägt noch. Mal langsamer, mal schneller. Und sie atmet.«
    Wenn sie Angst hatte, schlug ihr Herz immer unregelmäßig. Zum Glück schienen die beiden zu glauben, dass das an der Droge lag und nicht daran, dass sie aufgewacht war.
    »Sie müsste längst tot sein«, sagte Montrose, dem die Verwirrung anzuhören war.
    »Komischerweise nicht.«
    »Das wird sie aber bald. Kein Mensch überlebt eine solche Dosis. Sie haben ja selbst gesehen, wie die Substanz auf die Vampire gewirkt hat.«
    »Na ja, ich brauchte auch mehrere Pfeile, bis ich die Unsterblichen endlich erledigt hatte.«
    »Mehrere Pfeile?
    »Ja.«
    »Unglaublich, dass sie immer noch am Leben ist.«
    »Das ist sie aber!«, brüllte der Vampir.
    Glas splitterte, als etwas mit lautem Krachen zu Bruch ging.
    Ami zuckte zusammen und öffnete dann die Augen weit genug, um einen Blick unter den Wimpern hervor zu riskieren.
    Ein Labor. Sie war in einem Labor. Sie hasste Labore!
    Ein dicklicher, mittelgroßer Mann presste sich schutzsuchend gegen eine Wand, während der Vampirkönig von einem neuerlichen Wutanfall überwältigt, einen Schreibtisch und einen Tisch mit Messbechern und anderem medizinischen Gerät umwarf, um sich schließlich auf einen Mülleimer mit gefährlichem Sondermüll zu stürzen.
    Montrose quietschte vor Angst wie ein angestochenes Schwein, als der Vampir plötzlich herumwirbelte und wenige Millimeter vor ihm stehen blieb, wobei ihm der Speichel von den Reißzähnen tropfte.
    »Und wehe sie lebt nicht mehr, wenn ich morgen Nacht wiederkomme«, knurrte der Vampir.
    »D-die Droge ist zu stark. Ich kann unmöglich –«
    »Sorgen Sie einfach dafür, dass diese Schlampe morgen noch atmet.«
    Am ganzen Leib zitternd starrte der Mann den Vampir aus aufgerissenen Augen an.
    Das musste Montrose Keegan sein. Er war ein Mensch, hatte ein eigenes Labor und arbeitete mit den Vampiren zusammen – auch wenn er sie fürchtete.
    Befriedigt darüber, dass Montrose seinen Befehlen Folge leisten würde, rauschte der Vampir aus dem Zimmer.
    Montrose sackte in sich zusammen und stützte sich an der Wand ab. Nachdem er ein paar Sekunden lang so dagestanden hatte, verschwand er in dieselbe Richtung wie der Vampir. Sie konnte hören, wie er eine Treppe hinaufstampfte.
    Sobald er das Labor verlassen hatte, öffnete Ami die Augen und setzte sich auf.
    Der Vampir hatte sie auf eine stählerne Krankenhausliege geschmissen, es handelte sich um ein Standardmodell ohne Handfesseln oder ähnliche Vorrichtungen zum Fixieren einer Person. Das Labor, in dem sie sich befand, war ziemlich groß und beeindruckend gut ausgerüstet, auch wenn der Anführer der Vampire bei seinem Wutausbruch einen Teil der medizinischen Ausrüstung zerstört hatte. Wenn der Vampir häufiger solche Wutanfälle hatte, dann war es kein Wunder, dass Montrose Geld für neues medizinisches Gerät brauchte.
    Sie kletterte von der Liege und sah sich nach einem Fenster um, durch das sie flüchten könnte. Es gab keins. Ebenso wenig wie eine Tür, abgesehen von der, die durch den Flur und über die Treppe nach oben führte und durch die Montrose Keegan soeben verschwunden war.
    War das hier ein weiteres Kellerlabor, wie das, das er zu jener Zeit benutzt hatte, als er mit Bastien zusammengearbeitet hatte?
    Von oben drangen Stimmen zu ihr herunter. Eigentlich hätte Ami hören müssen, was sie sagten, aber die Droge vernebelte ihr die Sinne. Sie war auch nicht in der Lage, auf telepathischem Weg nach Hilfe zu rufen – und selbst wenn sie es fertiggebracht hätte, machte sie sich Sorgen, dass sie ohnehin niemand hören würde. Seth und David waren in Ecuador und wahrscheinlich unerreichbar. Étienne und Lisette, die beiden anderen telepathisch begabten Unsterblichen in der Nähe, waren von der Droge außer Gefecht gesetzt worden. Oder Schlimmeres.
    So etwas darfst du gar nicht erst denken. Die anderen sind nicht tot. Marcus ist nicht tot. Es liegt nur an der Droge, dass du ihn nicht spüren kannst.
    Oben wurde eine Tür zugeschlagen. War der Anführer der Vampire gegangen?
    Ami eilte zu dem Tisch, der ihr am nächsten stand, und durchsuchte das Inventar des Labors nach etwas, das sie als Waffe benutzen konnte. Sie schnappte sich einen Bleistift – das war immerhin ein Anfang – und suchte weiter. Sie ging zu einem der Schränke und öffnete die Schubladen so leise, wie sie konnte.
    Treffer! Skalpelle. Mit einem Skalpell in jeder Hand schlich sie auf Zehenspitzen zur

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