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Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)

Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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Unsterbliche besaßen, waren keine Folge des Virus (was auch der Grund dafür war, dass Vampire sie nicht besaßen). Ihre Fähigkeiten waren vielmehr das Resultat der höher entwickelten DNA, mit der die Begabten geboren worden waren. Je älter sie waren, desto mächtiger wurden sie und desto mehr übernatürliche Fähigkeiten besaßen sie. Jüngere Unsterbliche, deren Blutlinie verwässert worden war, weil ihre begabten Vorfahren im Verlauf der Jahrtausende mit Sterblichen Nachkommen gezeugt hatten, besaßen normalerweise nur eine oder zwei Begabungen, die nicht annähernd so beeindruckend waren wie die der Älteren.
    »Ich weiß nichts über Ihre Gabe«, erklärte ihm Ami. »Ich weiß absolut nichts über Sie, außer dem, was ich in der letzten Woche mitbekommen habe.«
    Marcus wandte den Blick ab. »Bitte lachen Sie mich nicht aus, wenn ich Ihnen das erzähle, aber …« Marcus sah sie an. »Ich kann Tote sehen.«
    »Tote? Sie meinen Gespenster oder Geister?«
    »Ja.«
    »Warum sollte ich Sie deswegen auslachen?«, fragte Ami verblüfft. »Das klingt ziemlich … unerfreulich.«
    »Das ist es auch. Aber es gibt da so einen Film … und da wird das Ganze eher als Witz dargestellt … Na ja, egal.«
    Ami steckte die beiden Neun-Millimeter zurück in die Pistolenhalfter an ihrem Oberschenkel, die mit einem Extrafach für Schalldämpfer versehen waren. »Das ist also passiert? Sie haben einen Geist gesehen?«
    »Ja. Und der hat mich abgelenkt. Manchmal ist es verblüffender als sonst. Und ich hatte mehr Stundenkilometer drauf als Sie eben und fand es ziemlich irritierend, einen Mann zu sehen, der im Spaziertempo neben mir herschlenderte und dennoch mit meinem Motorrad Schritt halten konnte.«
    Ami erschauderte. »Gruselig.«
    »Sag ich ja. Was machen Sie denn überhaupt hier draußen? Sie schienen es ja ziemlich eilig zu haben.«
    Oh, oh . Jetzt musste sie sich was einfallen lassen.
    »Hat Seth Sie angerufen?«, fragte er weiter.
    Ami fand zwar, dass das ein seltsamer Themenwechsel war, ergriff aber die Gelegenheit beim Schopf, der anderen Frage auszuweichen. »Ja, stimmt. Das war Seth am Telefon, vorhin, als Sie aufgebrochen sind.«
    »Dann hat er Sie gar nicht gerade eben angerufen?«
    »Nein, warum?« Sie verengte die Augen zu Schlitzen. »Haben Sie ihn etwa gebeten, Ihnen einen neuen Sekundanten zuzuteilen?«
    »Nein!«
    Sie zwinkerte verdutzt, weil er fast gebrüllt hatte.
    »Ich meine – Nein«, sagte er mit ruhigerer Stimme. »Ich bin absolut zufrieden mit Ihrer Arbeit.« Er fügte seinen Worten sogar ein Lächeln hinzu. Auch wenn es ziemlich nervös wirkte.
    »Ach wirklich?«
    »Ja.«
    Na klar . »Und warum dachten Sie dann, dass Seth mich –?«
    »Sie haben mir immer noch nicht gesagt, was Sie hier machen«, unterbrach er sie.
    Sie hatte gehofft, dass er die Frage vergessen hätte. »Ich …« … habe gespürt, dass Sie in Gefahr sind und bin diesem Gefühl hierher gefolgt . Nicht, dass sie ihm so etwas hätte sagen können. Er wusste, dass sie weder eine Begabte noch eine Unsterbliche war, und sie zweifelte daran, dass er sich mit einer Ausrede wie »Das war weibliche Intuition« zufriedengeben würde. Sie sah an sich hinunter auf ihre Vampirjäger-Kluft. »Ich war unterwegs, um eine Trainingseinheit mit Darnell zu absolvieren.«
    Sie blickte ihn unter den Wimpern hervor an, um zu sehen, ob er ihr die Ausrede abkaufte.
    Lächelnd schüttelte er den Kopf. »Sie sind ja tatsächlich eine total schlechte Lügnerin.«
    »Wer hat Ihnen das verraten?«, fragte sie. Sie hatte es wirklich versucht, verdammt noch mal! Es war nicht ihr Fehler, dass sie kein Talent zum Lügen hatte.
    Marcus lachte, seine braunen Augen begannen zu leuchten, doch dann stöhnte er plötzlich auf. Schmerz spiegelte sich in seinen Gesichtszügen, als er sich vorsichtig an den Brustkorb griff. »Das war kein Vorwurf, Ami. Glauben Sie mir.«
    Sie runzelte die Stirn. »Was ist los? Sind Sie verletzt?«
    »Ja. Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Rippen gebrochen sind. Oder waren. Sie verheilen bereits, aber es tut immer noch höllisch weh.«
    Ami trat zu ihm, schob seine Hand beiseite und legte ihre Hand auf seinen Brustkorb. Das Fleisch unter dem schwarzen Strickhemd war warm und muskulös. Als es in ihrer Magengrube zu kribbeln begann, hielt sie unwillkürlich die Luft an.
    Da sie wusste, wie scharf das Gehör eines Unsterblichen war, sah sie zu ihm auf, um zu überprüfen, ob er etwas bemerkt hatte – und musste schlucken, als sie

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