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Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)

Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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schön. Er war ein Wurm. Er war Schleim. Er war Abschaum. Er war das Bakterium , das sich von Abschaum ernährte . Weil er seinen Körper nicht davon abhalten konnte, auf ihre Worte zu reagieren. Bis jetzt hatte er sich gut gehalten, sich professionell benommen – und dann kamen diese Worte aus ihrem Mund und … Bilder der splitterfasernackten Ami ohne Verletzungen bombardierten sein müdes männliches Gehirn …
    Ja, er war wirklich nicht besser als Abschaum.
    »Komm schon, Ami. Ich bitte dich ja nicht darum, dich befummeln zu dürfen. Ich bitte dich darum, mich hereinzulassen, damit ich nach deinen Verletzungen sehen kann.«
    »Damit komme ich schon allein zurecht.«
    Warum ist diese Frau nur so verdammt stur? »Und was ist mit denen auf deinem Rücken?« Er wusste nicht einmal, ob sie überhaupt welche auf dem Rücken hatte, aber einen Versuch war es wert.
    Eine Pause. »Aber ich bin nackt«, wiederholte sie zögernd.
    »Bitte hör auf, das zu sagen«, flehte er und unterdrückte ein Stöhnen. Das Letzte, was er gebrauchen konnte, während sein Körper mit der Selbstheilung beschäftigt war, war, dass das bisschen Blut, das noch in ihm pulsierte, in seine Leistengegend schoss. Was natürlich genau jetzt passierte. »Hör zu, ich … Warte einen Moment.«
    Er ging zur Kommode und öffnete die Schubladen, bis er Unterwäsche fand. Er schnappte sich einen hellbraunen Formbügel-BH von dem einen ordentlichen Stapel und einen weißen Minislip von einem anderen und ging zur Tür zurück.
    Sogar ihre Unterwäsche gefiel ihm. Er hatte einmal ein intimes Arrangement mit einer Frau gehabt, die sich ihm nur in spitzenbesetzten Dessous oder zusammenpassenden Ensembles aus Slip und BH hatte zeigen wollen. Das waren dann geblümte Push-up-BHs und Tangas gewesen, wobei er Letztere für so etwas wie Zahnseide für den Hintern gehalten hatte. Er hatte keine Ahnung, warum Frauen glaubten, dass sich Männer etwas aus dieser Art von Unterwäsche machten. Egal, welchen Mann man fragte, ob er eine Frau lieber nackt oder in sexy Unterwäsche sehen wollte – die einhellige Antwort würde immer lauten: nackt.
    Wenn Marcus eine Frau in Unterwäsche sah, verdammte er sie nicht dafür, wenn diese schlicht war oder zwei verschiedene Farben hatte oder aus Baumwolle statt aus Seide bestand. Er war viel zu sehr damit beschäftigt zu überlegen, wie er sie ihr am schnellsten ausziehen konnte. Je weniger Schleifen, Verschnürungen und winzige Häkchen es gab, desto besser.
    »Ami«, rief er, »wickel dir ein Handtuch um und mach die Tür auf!«
    »Du wirst mich auf keinen Fall nackt zu Gesicht bekommen!«
    »Hör auf, mich daran zu erinnern, dass du nackt bist«, befahl er erschöpft.
    »Warum?«
    Die Unschuld und Verwirrung, die in Amis Stimme mitschwangen, überraschten Marcus so sehr, dass er den Faden verlor.
    »Marcus?«
    »Wie? Oh. Bleib einfach hinter der Tür stehen und öffne sie einen Spalt. Ich mache die Augen zu.«
    Schweigen.
    Ein leises Schlurfen auf dem Fliesenboden.
    Der Knauf wurde herumgedreht – die Tür war nicht einmal abgeschlossen gewesen? –, und dann wurde sie, wie verlangt, einen spaltbreit geöffnet.
    Marcus schloss die Augen und schob die Hand mit der Unterwäsche durch den Spalt. »Hier. Beeil dich, zieh das an. Ich will nicht, dass du noch mehr Blut verlierst.«
    Ihre zarten Finger pflückten die Dessous von seiner Handfläche. Marcus zog die Hand zurück, und die Tür wurde wieder geschlossen.
    Sein Gehörsinn fing jede Bewegung auf, die sie machte, während sie das Handtuch fallen ließ und die knappen Bekleidungsstücke anlegte. Seine Erregung kühlte sich etwas ab, als er hörte, wie sie zischend Luft einsog und gequält aufstöhnte, weil die Kleidungsstücke über die Schnitte schrammten und jede Bewegung ihr Schmerz verursachte.
    Die Tür öffnete sich.
    Vom hellen Licht bekränzt in dem steingefliesten Zimmer stehend, beäugte Ami ihn skeptisch. Nachdem sie BH und Slip angezogen hatte, hatte sie sich wieder in das Handtuch gewickelt. Und genau wie Marcus befürchtet hatte, war die weiße, flauschige Baumwolle mit unzähligen pinkfarbenen Flecken gesprenkelt.
    »Lass es fallen«, sagte er und deutete auf das Handtuch.
    Stur schob sie das zerschrammte Kinn vor. »Ich kümmere mich selbst darum.«
    »Du sollst dich aber nicht selbst darum kümmern müssen«, erklärte er. »Eigentlich ist es so gedacht, dass wir unsere Wunden gegenseitig versorgen. Das tun Unsterbliche Wächter und ihre Sekundanten nun mal.«

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