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Immortalis

Immortalis

Titel: Immortalis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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weiter.
    «… dass das hier eine Kleinigkeit ist gegen das, was Sie erwarten können, bevor wir Sie sterben lassen.»
     
    Olshansky sprang vor Schreck in die Höhe, als der Schrei aus seinen Lautsprechern gellte.
    Er hielt ein paar quälende Sekunden an, bevor er sich in ein Wimmern verwandelte und schließlich verstummte. Sogar Corben erschrak, obwohl er etwas Derartiges erwartet hatte. Er wusste, was sie von Rames wollten, und er wusste, sie würden dafür sorgen, dass er genug Angst hatte, um einen überzeugenden Auftritt hinzulegen.
    «Herr im Himmel», brummte Olshansky. «Was zum Teufel haben sie mit ihm gemacht?»
    «Das wollen Sie vermutlich lieber nicht wissen.» Corben runzelte die Stirn. Er seufzte frustriert, als er sich die Szene vorstellte, die sich da in irgendeinem unterirdischen Rattenloch abspielte.
    Der Schrei und das Wimmern waren verklungen, und sie hörten wieder nur dieses aufreizende Geraschel. Olshansky rieb sich das Gesicht und schüttelte den Kopf. Er war sichtlich erschüttert.
    Corben ließ ihm einen Augenblick Zeit. «Was wissen Sie über den Standort?», fragte er dann und wandte sich dem rechten Monitor zu. Darauf war ein Stadtplan von Beirut zu sehen, in dem die Grenzen der Funkzellen markiert waren, die die Stadt abdeckten.
    Olshansky nahm sich zusammen. «Sie sind in dieser Zelle hier», sagte er und deutete auf den Plan. In Beirut herrschte ein starker Funktelefonverkehr, und jede Zelle in der dichtbevölkerten Stadt deckte höchstens eine Quadratmeile ab. Aber selbst bei den Ortungsmöglichkeiten, die Olshansky zur Verfügung standen, war die Zielzone mit ihrem Durchmesser von hundert Metern ein ziemlich großer Heuhaufen und der Assistenzprofessor eine Stecknadel.
    Corben zog die Stirn kraus. Rames befand sich in einem südlichen Vorort von Beirut. Hisbollah-Gebiet. Für die meisten Libanesen ein Ort, an dem man sich tunlichst nicht blicken lassen sollte, für einen Amerikaner ein anderer Planet, speziell für einen mit dem dubiosen Job eines «Wirtschaftsberaters». Es war das einzige Gebiet, in dem er keine einheimischen Kontaktleute hatte.
    «Zumindest wissen wir, woher sie kommen werden, wenn der Anruf erfolgt ist», stellte Corben fest und sah wieder auf die Uhr. Er musste sehr bald in die Stadt zurück. Corben wandte sich zur Tür. «Halten Sie mich auf dem Laufenden, wenn Sie irgendetwas Verständliches hören?»
    «Darauf können Sie Gift nehmen», versicherte Olshansky, ohne den Blick vom Monitor zu wenden. «Wann kommt der Anruf?»
    «Am Mittag. Ich habe Leila gebeten, heraufzukommen.» Leila war eine der Übersetzerinnen in der Botschaft. «Für den Fall, dass Sie etwas Klares empfangen.»
    «Okay», sagte Olshansky mit hohler Stimme. Er hatte offensichtlich Angst, mit anhören zu müssen, was noch geschah.
    Corben war auf dem Weg zur Tür, als Olshansky noch etwas einfiel. «Übrigens, Ihr lichtscheuer Anrufer ist aus der Schweiz.»
    Corben blieb stehen. «Was?»
    Olshansky hatte immer noch einen gehetzten Blick. «Der Anruf auf Evelyn Bishops Handy. Der mit der unterdrückten Nummer. Sie hatten mich doch danach gefragt.»
    Corben hatte vergessen, dass er Olshansky gebeten hatte, den Anruf zurückzuverfolgen, den Baumhoff auf dem Polizeirevier entgegengenommen hatte.
    «Der kam aus Genf», sagte Olshansky.
    Corben war überrascht.
    «Und ich sage Ihnen noch was», fuhr Olshansky fort. «Wer immer da angerufen hat, legt wirklich großen Wert auf seine Privatsphäre. Der Anruf wurde über neun internationale Server geleitet, und jeder einzelne versteckt sich hinter der dicksten aller Firewalls.»
    «Aber Ihren raffinierten, ausgeklügelten Methoden können die nicht widerstehen.» Es war nie eine schlechte Idee, Olshanskys Hacker-Ego zu schmeicheln.
    «Dieses Baby schon», sagte Olshansky düster. «Ich konnte den Anruf bis zu dem Genfer Server zurückverfolgen, aber das war’s dann auch. Da sitzt ein Monstercode davor. Ich komme nicht rein. Das bedeutet, ich kann es nicht näher eingrenzen.»
    «Genf.»
    «Das ist alles.» Olshansky zuckte die Achseln.
    «Na, lassen Sie es mich wissen, wenn Sie doch noch etwas Handfestes herausbekommen», sagte Corben knapp. «Könnte schwer sein, ganz Genf zu überwachen.»
    Damit ging er hinaus. Rames’ Schrei klang ihm immer noch in den Ohren.

38
    Der Projektleiter der Stiftung war entsetzt, als Mia ihm berichtete, was passiert war. Er drückte so überschwänglich sein Bedauern aus, als sei seine eigene Familie für die

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