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Immortalis

Immortalis

Titel: Immortalis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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Botschafter an. «Vielleicht könnten Sie eine Presseerklärung abgeben. Eine, die deutlich macht, dass die Entführer sich mit einer Forderung bei uns melden sollen. Dass wir bereit sind, uns mit ihnen zu einigen, um diesen Fall zum Wohl beider Seiten zum Abschluss zu bringen. So etwas in der Art.»
    Der Botschafter zog die Stirn kraus. «Sie kennen unsere Grundsätze über offene Verhandlungen mit Terroristen. Soll ich ins Fernsehen gehen und sie zu einem Handel einladen?»
    «Das sind keine Terroristen», gab Kirkwood zu bedenken. «Es sind Antiquitätenschmuggler.»
    «Kommen Sie, Bill. Das ist ein Detail, das niemand registrieren wird. Für die meisten Leute, die den Fall verfolgen, ist das ein und dasselbe.»
    Kirkwood runzelte frustriert die Stirn. «Und wie wär’s mit Mia Bishop? Eine Tochter, die in einem emotionalen Appell an die Entführer um die Freilassung ihrer Mutter bittet?»
    «Das würde für uns kein Problem darstellen», räumte der Botschafter ein. «Gut, ich arrangiere das. Aber es wird schwierig sein, einen solchen Bluff durchzuziehen.»
    «Wenn sie sich melden und einen Handel anbieten, dann kriegen wir Evelyn frei, so oder so», sagte Hayflick beruhigend.
    Kirkwood sah Corben an. Ihm war, als flöge ein Hauch von Unbehagen über die harten Züge, aber das Gesicht des Agenten verriet wenig. Er beantwortete Kirkwoods Vorschlag nur mit einem kurzen, nachdenklichen Nicken.
    In Kirkwoods Hinterkopf machte sich noch eine andere Sorge breit. Zunehmend hatte er das Gefühl, dass es unumgänglich sein würde. Er und seine Partner waren sich einig gewesen, ihr Bestes zu geben, um Evelyn zu retten. Wichtig war es, das Projekt dabei nicht zu enthüllen. Aber wenn es nötig werden würde, mussten sie das Buch als Trumpf einsetzen. Da er das Buch noch nicht gesehen hatte, wusste er nicht, ob irgendetwas über ihr Projekt ans Licht kommen würde, wenn sie es weggäben. Es konnte ihre Arbeit in Gefahr bringen und ein jahrhundertealtes Vermächtnis aufs Spiel setzen.
    Noch musste er keine Entscheidung treffen. Solange die Entführer sich nicht gemeldet hatten, hatte er Zeit.
    Er spürte ein lautloses Vibrieren in seiner Tasche, zog sein Handy hervor und warf einen Blick auf das Display. Es war die Nummer seines wichtigsten Kontakts bei den UN. «Entschuldigung, ich muss einen Anruf entgegennehmen.» Er stand auf und verließ den Tisch.
    Die barsche Stimme am anderen Ende kam geradewegs zur Sache.
    «Diese Sache, nach der Sie mich gefragt haben», sagte sein Kontaktmann. «Dieser Hakim. Ich glaube, ich habe da etwas für Sie.»
     
    Omars zerknirschte Worte versetzten den Hakim in Raserei.
    «Er ist entkommen, mu’allimna . Der Amerikaner hat ihn.»
    Der Hakim war fassungslos. Wie war es möglich, dass Omar ihn schon wieder enttäuschte? Er hatte alle nötigen Vorteile auf seiner Seite: Er hatte die Mittel, die Kontakte, die Feuerkraft – und trotzdem war er wieder gescheitert.
    Omar spulte seine Erklärungen und Ausflüchte herunter, aber der Hakim brachte ihn mit einer scharfen Zurechtweisung zum Schweigen. Er wollte keine Details hören. Ihn interessierten Resultate. Und er brauchte Leute, die sie ihm brachten. Wenn diese Sache zu Ende war, würde er Omar ersetzen lassen. Sie würden ihm jemanden beschaffen müssen, der zuverlässiger war. Fähiger. Jemanden, der seine Arbeit erledigte.
    Er wartete, bis sein Atem wieder ruhiger ging, und konzentrierte sich auf seinen nächsten Schritt. Er wusste, dass er immer noch einen Trumpf in der Hand hatte. Im Austausch gegen die Frau würden sie ihm geben, was er haben wollte; daran zweifelte er nicht. Aber das Geschäft war riskant, und angesichts dessen, was sich Omar in letzter Zeit geleistet hatte, war keineswegs sicher, dass er es abwickeln konnte, ohne Spuren zu hinterlassen. Der Hakim verabscheute unnötige Risiken und versuchte sie nach Möglichkeit auszuschließen – Omars Unfähigkeit bedeutete ein sehr großes Risiko. Ein Geiselaustausch war niemals ungefährlich, für beide Seiten nicht.
    Und noch etwas strömte durch seine Adern, weit giftiger als der Gedanke an die Gefahren eines Austauschs. Der Amerikaner hatte seine Männer schon wieder gedemütigt, und damit hatte er ihn selbst gedemütigt. Das war eine persönliche Kränkung, eine schwere Beleidigung, unerträglich und unverzeihlich. Dieser Verstoß musste bestraft, die Ordnung wiederhergestellt werden.
    «Rufen Sie Ihre Kontakte an. Sofort. Ich will alles über diesen Amerikaner wissen»,

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