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Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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wollte diese Flitterwochen nicht verderben. Aber sie musste unbedingt bei der ersten sich bietenden Gelegenheit wissen, wie sie die Göttin austreiben wollten.
    In der Nacht, in der sie ihr Gelübde ausgetauscht hatten, war Ellie durch all die neuen Entwicklungen viel zu durcheinander gewesen, um etwas Entscheidendes zu bemerken. Als sie ihn gefragt hatte, wie sie Saroya loswerden wollten, hatte Lothaire geantwortet: »Der Ring ist immer noch im Spiel.«
    Ein Lehrbuchbeispiel für Lothairianisch.
    Sie war genauso unaufrichtig gewesen, als sie ihm versprochen hatte, all die Dinge hinter sich zu lassen, die er ihr angetan hatte. In dem Moment hätte sie alles gesagt. Sie hatte ihre Chance erkannt und wollte leben, verdammt noch mal!
    Während sie jetzt seine Hand hielt und sich in seine starken Arme schmiegte, fragte sie sich, ob sie ihr Wort würde halten können.
    Sie wollte ja wirklich gegen ihren Ärger und ihre Verbitterung angehen, anstatt ihn einfach nur anzulügen und in Gedanken ihr Gummiband flitschen zu lassen. Aber wie konnte sie darüber hinwegkommen, wie er sie behandelt hatte, wenn alles, was er jetzt tat, sie immerzu daran erinnerte?
    Wenn er ihr mitteilte, dass sie ihre Familie nie wiedersehen würde, erinnerte sie das daran, welch schreckliche Drohungen er gegen sie ausgesprochen hatte. Ganz abgesehen von der Tatsache, dass sie wegen ihm im Todestrakt gelandet war. Sie versuchte sich einzureden, dass er Saroya vom Töten abgehalten und damit Leben gerettet hatte, indem er Ellie hinter Gitter gebracht hatte.
    Ellie redete sich in dieser Zeit vieles ein.
    Und obwohl sie den Verhütungstrank zu sich genommen hatte, zog er sich beim Sex immer noch aus ihr zurück. Sie wollte nicht unbedingt schwanger werden oder so, aber der Gedanke an einen halb menschlichen Erben schien für ihn unerträglich zu sein. Und jedes Mal, wenn er seine Saat irgendwo hinterließ, Hauptsache, nicht in ihr, erinnerte er sie damit an all seine Beleidigungen.
Schwache Sterbliche, dummer Mensch.
Niemand hatte ihr je das Gefühl vermittelt, dermaßen minderwertig zu sein. Zumal er seine Meinung bezüglich dessen, was sie war, auch nicht änderte. Vielmehr freute er sich auf die Zeit, wenn sie endlich zu etwas
anderem
gemacht werden würde.
    Aber selbst abgesehen von den Unterschieden ihrer Spezies trennten sie immer noch Welten. Er stammte aus einer königlichen Familie. Sie war … Ellie.
Hält er mich immer noch für eine »zurückgebliebene und vulgäre Hinterwäldlerin«? In Gegenwart anderer würde er sich vermutlich meiner schämen.
    Gott, das tut weh.
    Und wie sollte sie sich in seiner Gegenwart wohlfühlen, wenn sie spürte, wie gefährlich – und böse – er immer noch war?
    Sie war
stolz
auf ihn gewesen, weil er davon abgesehen hatte, seinem Freund den Kopf abzuschlagen.
    Vermutlich solltest du deine Erwartungen stark herunterschrauben, Ellie.
    Er blieb stehen und zog sie an sich. »Wenn du dir etwas wünschen könntest, was wäre das?« Die sanfte Brise wehte ihm die Haare um die mageren Wangen. »Geld spielt keine Rolle.«
    »Den Berg meiner Familie abzahlen. Ich hätte gern ein Häuschen oder so dort in der Nähe.«
    »Elizabeth …«, sagte er warnend. Im Mondlicht glänzten seine Augen wie die eines Tiers im Scheinwerferlicht eines Autos.
    »Na gut, dann vielleicht etwas für Balery? Du könntest sie aus deinem Buch streichen!« Die Feyde hatte immer wieder versucht, Ellie dabei zu helfen, das Rätsel namens Lothaire zu verstehen. An einem der vergangenen Abende hatte Ellie zugegeben, dass sie ihm hoffnungslos verfallen würde, wenn er nur noch ein paar Kleinigkeiten ändern könnte.
    »Du musst verstehen, dass er in einer Welt außerhalb des Reichs der Menschen geboren und erzogen wurde, dazu noch in einer anderen Zeit«, hatte Balery erwidert. »Er wuchs vor vielen Zeitaltern in dieser vom Unglück gezeichneten Burg auf, die du gesehen hast, unter der Herrschaft eines brutalen und bösartigen Despoten – der zudem sein Vater war. Auch wenn Lothaire einer der intelligentesten Männer ist, die ich je getroffen habe, verfügt er über keinerlei Weisheit, was die Gefühle von Frauen angeht. Gar keine. Die Beziehung mit dir wird die erste sein, die er je mit einer Geliebten hatte, und seine Lernkurve fällt darum erschreckend steil aus.«
    Jetzt sagte Lothaire: »Die Schuld der Alten ist noch nicht abgetragen. Und abgesehen davon habe ich nach einem Geschenk für
dich
gefragt.« Offenkundig frustriert murmelte er:

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