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Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Hustenanfällen unterbrochen.
    Er musste lügen. Es gab nur einen Weg, um sicher sein zu können.
    Lothaires Blick senkte sich auf den Hals des Mannes. Ob dies wohl das Opfer war, das ihn endgültig in den Abgrund stürzen würde? Würde er sich beherrschen können und Webb nicht bis zum letzten Tropfen leer trinken?
    Ich muss es riskieren.
»Ich werde dich jetzt aussaugen.« Lothaire zerrte den Mann auf die Füße. »Bitte wehre dich. Das macht es interessanter.« Damit biss er in die Halsschlagader des Mannes.
    Angewidert verzog er das Gesicht – der Commander schmeckte im Vergleich zu Elizabeth wie Jauche. Doch die Möglichkeit zu töten lockte Lothaire, drängte ihn, noch kräftiger zu saugen, während Webbs um sich schlagender Körper durch den Blutverlust immer leichter wurde.
    Als der Mann erschlaffte, ließ Lothaire ihn fallen und taumelte ein paar Schritte zurück.
Was ist da in seinem Blut?
    Ein betäubender Nebel hüllte ihn ein. Krude und stark. Lothaire war high, zu high, um über das Warum nachzugrübeln. Mit dem Rücken an der Wand ließ er sich zu Boden gleiten und schloss die Augen, da sich das ganze Zimmer auf einmal vor seinen Augen drehte.
    Während Webb seinen letzten rasselnden Atemzug tat, strömten Bilder mit Lichtgeschwindigkeit durch Lothaires Kopf. Er fiel in eine Art Dämmerzustand, tief verstrickt in die abartigen Erinnerungen dieses Mannes.
    Es kam Lothaire vor, als ob Stunden vergangen wären, ehe er endlich die Erinnerung fand, nach der er suchte.
    Der Commander hatte nicht gelogen, was Lothaires Verräter betraf.
    Bittere Flüssigkeit stieg in Lothaires Kehle auf. Ein Anfall puren Hasses holte ihn ins Bewusstsein zurück. Mühsam öffnete er die Augen. Jeder, dem er je vertraut hatte, war entweder tot oder hatte ihn hintergangen.
    Elizabeth kann immer noch eines davon tun. Oder auch beides.
    Immer wieder verraten. Stefanowitsch, Sergei, Fjodor, Saroya, sogar das einzige Wesen, das Lothaire je seinen Freund genannt hatte …
    Aber nicht Elizabeth. Nein, sie nicht.
    Mühsam rappelte er sich hoch und versetzte Webbs leblosem Körper einen Tritt –
auf Nimmerwiedersehen, du Scheißkerl
–, dann ging er zum Safe und machte sich an die Arbeit.
    Erst musste er sämtliche Sicherheitsvorkehrungen deaktivieren.
Hier einen Knopf drücken, einen falschen Code eingeben, den Hebel einmal drücken, dann den richtigen Code eingeben.
    Das Ganze glich einem seiner Puzzles. Wenn für Lothaire nicht so viel auf dem Spiel stünde, hätte er es vielleicht sogar genossen.
    Mit einem Zischen öffnete sich die Safetür. Da. Ein schwarzer Samtbeutel.
    Er ließ den Ring hinausgleiten. Sobald er den schlichten Goldreif angesteckt hatte, spürte er die unermessliche Macht, die von ihm ausstrahlte.
    Lothaire verschwendete nicht eine einzige Sekunde. Augenblicklich drehte er den Ring und wünschte sich etwas.
Ich will durch die Zeit zurückreisen, um meine Eide gegenüber Saroya der Seelenschnitterin ungeschehen zu machen.
    Nichts. Lothaire spürte keinen Energiestoß, wie früher schon bei anderen Talismanen, die weitaus weniger einflussreich waren.
    Vielleicht erlaubte der Ring keine Zeitreisen. Er änderte seinen Wunsch ab:
Hebe meine Eide auf, die ich Saroya geschworen habe.
    Wieder geschah nichts. Bei den Göttern, der Ring schlug ihm seine Wünsche ab; seine Schwüre blieben sakrosankt. Der Drang, seine Braut auszulöschen, war schier überwältigend.
    Der Tod war der einzige Zug, der ihm auf seinem Schachbrett noch blieb. Elizabeths oder sein eigener?
    Er blickte aus dem Fenster des Arbeitszimmers. Die Sonne ging auf, und ihre Strahlen ergossen sich über die Berge in der Ferne wie Finger, die nach etwas greifen wollten. Sein Instinkt riet ihm abzutauchen, um ihrem Griff zu entgehen.
    Könnte er sich für Elizabeth opfern? Ein Teil von ihm konnte kaum fassen, dass Lothaire, der Erzfeind mit dem schwarzen Herzen, auch nur einen Gedanken an diese Möglichkeit verschwendete! Konnte er zulassen, seinen Körper zu Asche verbrennen zu lassen, um sie zu verschonen? So wie Iwana es vor all diesen Jahren getan hatte, um ihn zu beschützen …
    Er redete sich ein, dass er diese Lösung nur darum in Erwägung zog, weil Elizabeths Tod ihn verändern würde. Kein Vampir konnte ohne seine Braut weiterleben. Er versuchte, sich selbst davon zu überzeugen, dass sein Herz bei dieser Entscheidung kein Mitspracherecht hatte.
    Aber das stimmte nicht.
Kleine Sterbliche, du hast
alles
verändert.
    Bevor Iwana ihrem Tod

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