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Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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die sie ihnen vorgegeben hatte: Sie nährten sich von anderen und sahen die Nacht als ihr Herrschaftsgebiet an.
    Selbstverständlich würde am Ende sie die oberste Herrscherin über diese Geschöpfe sein, und Lothaire nichts als der sie anbetende Gemahl. »Als deine Königin werde ich dir die Krone auf dein blondes Haupt setzen und frohlocken, wenn alle Nachtwesen vor dir erzittern.«
    Er zog die Brauen zusammen. Seine Sehnsucht war beinahe greifbar.
    »Schon bald, mein König«, murmelte sie, kurz bevor eine weitere Welle des Schwindels sie erfasste. Sie trat ans Bett und ließ sich auf dessen Kante niedersinken.
    Er schüttelte entschieden den Kopf und befahl ihr: »Kämpfe gegen sie an. Bleib bei mir.«
    »Das Mädchen kommt zurück.« Wütend schleuderte Saroya ihre Stilettos von sich. »Es gibt nichts, was ich dagegen tun kann, Lothaire. Benutze sie einfach.«
    »
Blyad’!
Du weißt nicht, was du sagst. Du wirst dich morgen Abend erheben, Göttin, oder meinen Zorn spüren!«
    Bebend schlossen sich ihre Lider, und die Dunkelheit verschlang sie.

9
    Ellie war mit einem Schlag hellwach und schnappte hektisch nach Luft. Jedes Mal wenn sie die Kontrolle wiedererlangte, musste sie sich ihren Weg durch einen schwarzen, lautlosen Tunnel erkämpfen, bis sie schließlich mit einem Satz an die Oberfläche ihres Bewusstseins schoss wie ein Korken aus einer Champagnerflasche.
    Als sie sich jetzt mit ruckartigen Bewegungen umsah, stellte sie fest, dass sie sich in einem dämmrigen Zimmer auf den weichsten Laken befand, die man sich vorstellen konnte.
    Nicht im Gefängnis.
Erinnerungen an den Nachmittag kehrten wie eine Welle zurück, die über ihr zusammenbrach.
    Lothaires heißer Mund an ihrem Hals. Seine Fänge, die über ihre Haut kratzten, gierig nach Blut. Seine Zunge, die sich von einem Tropfen zum anderen schlängelte.
    Sie erschauerte. Er hatte ihr Blut gekostet.
Oh mein Gott, Vampire gibt es wirklich.
    Die Besessenheit durch einen Dämon war für ein Mädchen aus den Appalachen, der Heimat des »
Snake
Handling
« – eines Rituals religiöser Fanatiker, die mit bloßen Händen Giftschlangen anfassten –, des Sprechens in Zungen und des sagenhaften Mottenmannes, keine so große Sache. Aber die Vorstellung eines Blut trinkenden Vampirs stellte ihre ganze Welt auf den Kopf.
    Und wenn das die Wahrheit war, hatte sie keinen Grund, daran zu zweifeln, dass Saroya eine Göttin war.
    Ellie schlug den Arm übers Gesicht und stöhnte verzweifelt auf. »Oh Gott.«
    »Ich bin nicht der Gott, auf den du dich beziehst«, ertönte Lothaires Stimme aus einer düsteren Ecke. »Obwohl ich es für dich genauso gut sein könnte.«
    Mit einem Schlag saß sie aufrecht im Bett und versuchte mit zusammengekniffenen Augen, die Dunkelheit zu durchdringen. Seine roten Augen leuchteten wie glimmende Kohlen in den Schatten.
    »Du!« Ihr Albtraum war noch nicht zu Ende. Wie passend, da draußen mittlerweile die Nacht hereingebrochen war. Die Vorhänge waren zurückgezogen, und eine eisige Brise wehte durch die geöffneten Glastüren. In der Ferne glitzerte die Skyline.
    Ein weiterer Tag, an dem sie Zeit verloren hatte. Aber vermutlich lebte sie jetzt nur noch von geborgter Zeit.
    Dann musterte sie ihren Körper. Kein Blut?
    Sie trug ein beinahe unanständiges Seidenkleid und war mit Armbändern und Ringen geschmückt. An ihren Fingerspitzen leuchteten lange rote Fingernägel. Befanden sich Hautfetzen darunter? Saroya sorgte immer dafür, dass sie in möglichst grauenhaften Umständen zu sich kam. Also, wo waren die Leichen?
    »Hat Saroya … hat sie getötet, während ich bewusstlos war?«
    »Nein.«
    Ellie seufzte erleichtert auf.
    »Meine Braut war zu erschöpft und hat sich schon früh zur Ruhe begeben.« Seit Ellie ihn zuletzt gesehen hatte, hatte er sich das Blut abgewaschen und ein schwarzes Hemd und eine schwarze Hose angezogen. »Aber es gibt immer ein Morgen.«
    »Wenn es dein Ziel war, dass ich mich möglichst schlecht fühle, dann hast du deine Mission erfüllt.« Sie erwachte immer völlig ausgelaugt und halb verhungert aus ihrer Ohnmacht. Selbst wenn sie einmal nicht blutbesudelt war, fühlte sie sich schmutzig und benutzt. »Also, was hab ich verpasst?« Sie schlug sich die Hand vor die Stirn. »Ach ja, wenn ich mich recht erinnere, bist du ein Vampir.«
    »Das bin ich.« Er sah sie irgendwie anders an als vorher. Aber warum nur?
    Wie konnte sie mehr über eine Person herausfinden, wenn sie nur die Hälfte ihrer Interaktionen

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