I#mNotAWitch 1
Hause angerufen!“
„Danke, dass du gewartet hast“, entgegnete ich und seufzte, sobald ich die Tür wieder geschlossen hatte. „Ich kann jetzt wirklich nicht darüber reden. Es war nicht besonders schön.“
„Warum? Was ist denn passiert?“ Sie klang besorgt.
Ich schüttelte müde den Kopf. „Bitte, Phoebe, ich kann jetzt nicht darüber sprechen. Ich möchte nur noch nach Hause, mich hinlegen, schlafen, was auch immer. Nur irgendetwas tun, damit mein Verstand endlich wieder richtig arbeitet. Ich glaube, mein Kopf zerspringt sonst in tausend Einzelteile.“
Sie musterte mich prüfend, ehe sie den Zündschlüssel drehte. „Dann bringen wir dich mal schnell zurück nach Hause. Aber in der Schule war alles in Ordnung? Waren deine Mitschüler nett zu dir?“
Ich lächelte schwach. „Klar, sie waren so wie immer. Nichts besonderes.“
Der Regen setzte in dem Moment wieder ein, in dem wir losfuhren. Auf den Straßen schalteten die Autos ihre Scheibenwischer und Leuchten an, während die Finsternis unsere Stadt mit einem Mal überschwemmte.
Phoebe fuhr langsam und vorsichtig, sodass wir diesmal etwas länger für den Heimweg brauchten. Als wir das Haus endlich erreichten, war ich überaus erleichtert. Ich konnte es kaum noch erwarten, hinauf in mein Zimmer zu gehen und mich schlafen zu legen.
Es lag eine unheimliche Stille auf der Straße. Die Küchenfenster unseres Hauses waren erhellt. Dahinter konnte ich Savannah und Samuel erkennen, die miteinander redeten. Samuel entdeckte unseren Wagen und nickte mir von Weitem zu. Ich winkte und warf die Autotür zu.
In jener Sekunde – es passierte so schnell, dass ich es noch nicht einmal richtig mitbekam – ertönte Phoebes gellender Schrei, und zwei überaus wuchtige Arme umschlangen meinen Körper.
Der beißende Geruch nach Blut stieg mir in die Nase, während ich mich zu befreien versuchte. An meinem Ohr erklang die hämische Stimme eines Vampirs, an den ich mich allzu gut erinnerte. Wyatt. „Ha, ich hatte es doch gewusst, dass du die kleine Schlampe des Teufels bist. Glaubst du tatsächlich, dass wir zulassen werden, dass du ein weiteres Biest auf die Erde bringst? Schäm dich, Hexe.“
Oh, nein. Nicht auch noch diese gehässigen Vampire. Wyatts Stimme hatte mich nach Tylers Tod fast jede Nacht in meinen Albträumen verfolgt. So nah an meinem Körper bereitete sie mir eine Gänsehaut.
Ich musste etwas unternehmen. Ich musste zaubern. Sonst würde wieder jemand sterben. Und ich würde nicht zulassen, dass Phoebe etwas geschah.
Ich stieß einen Fluch aus, den ich vor einigen Jahren auswendig gelernt hatte. Damit sorgte ich umgehend dafür, dass er mich loslassen musste. Er schrie wütend auf, als würde er sich verbrennen, und zog schlagartig seine Hände zurück. Dann wies er mit seinem Kopf zu Phoebe, die von dem anderen Vampir – Chase – geschnappt worden war. „So, Hexe, wenn du nicht mit uns kommst, wird deine Schwester dafür leiden. Also, entscheide dich. Was wirst du tun?“
Bevor ich antworten konnte, erklang Samuels wütende Stimme. „Lasst sie in Frieden!“ Mein Bruder kam zum Vorgarten herausgestürmt. Seine Augen leuchteten selbst in der Dunkelheit des Abends so stark, dass ich ehrfüchtig den Atem anhielt. Er begann zum ersten Mal in seinem Leben zu zaubern.
Der Vampir, der mich gerade bedroht hatte, flog rücklings über unseren Jeep und krachte auf die Windschutzscheibe.
Seltsamerweise hoffte ich in diesem Moment nur, dass unsere Nachbarn nichts davon mitbekamen. Offenbar hatte ich mir schon zu viele Eigenheiten meiner Mutter abgeguckt.
Der stämmige Vampir brüllte auf, schoss sogleich auf Samuel zu und vergrub seine messerscharfen Zähne in dessen Hals.
„Nein!“, schrie ich entgeistert auf und konzentrierte mich so stark, bis der Vampir dank meiner Kräfte einige Meter entfernt gegen einen Baumstamm flog. Aber es brachte einfach nichts. Sofort richtete er sich wieder auf, als wäre ihm nichts passiert.
Gleichzeitig tauchte sein Freund neben mir auf und wickelte seine Arme um mich. Er hielt mich so fest, dass ich den Eindruck hatte, meine inneren Organe würden zerquetscht. Ich stöhnte und wollte wieder einen Fluch aussprechen, während Samuel blutend vor unserer Eingangstür lag und von Phoebe keine Spur zu sehen war. Doch der Vampir schlug mir ohne Zögern mitten ins Gesicht. Ich keuchte. Heißes Blut strömte aus meiner Nase, während mein rechtes Ohr lautstark pochte.
Im nächsten Moment stürmte auch Savannah auf
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