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Imperator 01 - Die Tore von Rom

Imperator 01 - Die Tore von Rom

Titel: Imperator 01 - Die Tore von Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Offensichtliche zu bestätigen?
    »Ich habe nichts mit der Ermordung deiner Frau und deiner Töchter zu tun«, fuhr Sulla fort. »Die Soldaten, die daran teilgenommen haben, sind auf meinen Befehl hingerichtet worden. Ich führe keinen Krieg gegen Frauen und Kinder, und es tut mir Leid, dass sie dir entrissen wurden.«
    Mithridates schüttelte den Kopf, als wolle er die Worte und die plötzlich aufblitzenden Erinnerungsbilder verscheuchen. Er hatte seine geliebte Livia seinen Namen schreien hören, doch er war von mit Keulen bewaffneten Legionären umgeben gewesen, die ihn lebendig gefangen nehmen sollten. Er hatte seinen Dolch in der Kehle eines Mannes verloren, und sein Schwert steckte in den Rippen eines anderen fest. Mit ihren Schreien in seinen Ohren hatte er sogar einem Mann, der sich auf ihn stürzen wollte, den Hals umgedreht, aber als er sich bückte, um ein Schwert vom Boden aufzuheben, hatten ihn die anderen bewusstlos geknüppelt, und als er aufwachte, war er zerschunden und gefesselt gewesen.
    Er starrte Sulla an, suchte nach Anzeichen von Spott. Stattdessen fand er nichts als Aufrichtigkeit. Er glaubte diesem Mann und wich seinem Blick nicht aus. Erwartete dieser Römer, dass Mithridates, der König, lachte und sagte, alles sei vergeben? Die Soldaten waren Soldaten Roms gewesen, und diese goldene Gestalt war ihr Herr und Meister. War der Jäger nicht für seine Hunde verantwortlich?
    »Hier ist mein Schwert«, sagte Sulla und hielt ihm die Waffe hin. »Schwöre bei den Göttern, dass du dich Zeit deines Lebens nicht mehr gegen Rom erheben wirst, und ich lasse dir dein Leben.«
    Mithridates blickte auf den silbernen Gladius und versuchte, sich die Überraschung nicht anmerken zu lassen. Er hatte sich darauf eingestellt, sterben zu müssen. Jetzt so unvermittelt noch einmal das Leben angeboten zu bekommen, war, als risse man Schorf von versteckten Wunden. Es war Zeit, seine Frau zu begraben.
    »Warum?«, grunzte er durch das trocknende Blut.
    »Weil ich glaube, dass du ein Mann bist, der sein Wort hält. Heute hat es schon genug Tote gegeben.«
    Mithridates nickte schweigend, und Sulla reichte mit der unbefleckten Klinge um ihn herum, um die Fesseln zu durchschneiden. Der König spürte, wie die Soldaten sich anspannten, als sie sahen, wie ihr Feind wieder befreit wurde, doch er ignorierte sie, streckte die Hand aus und ergriff die Klinge mit seiner vernarbten rechten Handfläche. Das Metall lag kalt auf seiner Haut.
    »Ich schwöre es.«
    »Du hast Söhne. Was ist mit ihnen?«
    Mithridates sah den römischen Legaten an. Er wunderte sich, wie viel er wusste. Seine Söhne waren im Osten, sammelten Unterstützung für ihren Vater. Sie würden mit Männern, Ausrüstung und einem neuen Anlass zur Rache zurückkehren.
    »Sie sind nicht hier. Ich kann nicht für meine Söhne antworten.«
    Sulla hielt die Klinge ganz ruhig im Griff des Mannes.
    »Nein. Aber du kannst sie warnen. Wenn sie zurückkehren und Griechenland gegen Rom aufwiegeln, werde ich Kummer und Leid über das Land bringen, wie es noch nirgendwo gesehen wurde.«
    Mithridates nickte und ließ die Hand von der Klinge fallen. Sulla schob sie wieder in die Scheide, drehte sich um und ging zu seinem Pferd zurück, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Jeder Römer in Sichtweite entfernte sich mit ihm. Mithridates blieb allein auf den Knien zurück, umgeben von den Toten. Er erhob sich steif und zuckte endlich bei dem Schmerz zusammen, den ihm seine vielen Wunden bereiteten. Mit kaltem, verwirrtem Blick sah er zu, wie die Römer ihre Zelte abbrachen und nach Westen abzogen, zum Meer.
    Die ersten Wegstunden ritt Sulla schweigend dahin. Seine Freunde wechselten stumme Blicke, aber lange Zeit wagte keiner von ihnen, das grimme Schweigen zu brechen. Schließlich streckte Padacus, ein gut aussehender Jüngling aus Norditalien, die Hand aus und berührte Sullas Schulter. Der Legat zügelte sein Pferd und sah ihn fragend an.
    »Warum hast du ihn am Leben gelassen? Wird er sich im nächsten Frühling nicht abermals gegen uns erheben?«
    Sulla zuckte die Achseln. »Möglicherweise. Aber wenn er das tut, weiß ich wenigstens, dass ich es mit einem Mann zu tun habe, den ich besiegen kann. Sein Nachfolger wird sich hüten, die gleichen Fehler zu begehen. Ich hätte noch weitere sechs Monate damit verbringen müssen, seine Anhänger in winzigen Lagern in den Bergen ausfindig zu machen und zu vernichten, aber was hätte uns das außer ihrem Hass eingebracht? Nein, der

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