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Imperator 01 - Die Tore von Rom

Imperator 01 - Die Tore von Rom

Titel: Imperator 01 - Die Tore von Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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kräftige Faust energisch am Kragen packte und ihn zum Stehen brachte. Er schrie wütend auf, wirbelte herum und fühlte, wie sein Schwertarm zur Seite geschlagen wurde. Dann blickte er in Tubruks entschlossenes Gesicht.
    »Nein, mein Junge. Es ist zu spät. Flieh, solange es noch geht.«
    Wild fluchend wand sich Julius in seinem Griff.
    »Lass los! Marius ist …«
    »Ich weiß. Wir können ihm nicht mehr helfen.« Tubruks Gesicht war kalt und weiß. »Seine Männer sind zu weit weg. Uns haben sie einen Augenblick übersehen, aber es sind zu viele. Du musst am Leben bleiben, um ihn zu rächen, Gaius. Lebe!«
    Julius drehte sich unter der Faust zur Seite und sah, wie Marius fünfzig Fuß von ihm entfernt unter einer wogenden Menge Leiber zu Boden ging, von denen einige nach seinen Hieben bereits schlaff und leblos waren. Die anderen schwangen Keulen, und er sah, dass sie wild auf den Legaten einschlugen und ihn mit besinnungsloser Grausamkeit niederknüppelten.
    »Ich kann nicht davonlaufen«, sagte Julius.
    Tubruk fluchte. »Nein. Aber du kannst dich zurückziehen. Diese Schlacht ist verloren. Die Stadt ist verloren. Sieh doch, Sullas Verräter stehen bereits an den Toren. Wenn wir jetzt nicht verschwinden, fallen wir der Legion in die Hände. Komm schon.« Ohne auf weitere Gegenrede zu warten, packte Tubruk den jungen Mann unter den Armen und zog ihn weg. Cabera schnappte sich den anderen Arm.
    »Wir holen die Pferde und reiten durch die Stadt zu einem der anderen Tore. Dann zur Küste und zu einer Galeere der Legion. Du musst schleunigst weg. Nur wenige, die Marius unterstützt haben, dürften den Morgen erleben«, fuhr Tubruk erbittert fort.
    Der junge Mann erschlaffte fast in seinem Griff, erstarrte jedoch kurz darauf fast vor Schreck, als in der Nacht immer mehr schwarze Schatten erwachten. Schwerter wurden an ihre Kehlen gedrückt, und Julius versteifte sich gegen den Schmerz, als ein Befehl die Nacht zerriss.
    »Die nicht. Die kenne ich. Sulla hat gesagt, wir sollen sie am Leben lassen. Fesselt sie.«
    Sie wehrten sich, doch sie konnten nichts dagegen tun.
    Marius merkte, dass ihm jemand das Schwert aus der Hand riss, hörte wie aus weiter Ferne das Scheppern, mit dem es über die Steine schlitterte. Er spürte die dumpfen Schläge der Keulen nicht als Schmerz, sondern nur als Treffer, die seinen Kopf in dem Gedränge der vielen Körper hin- und herwarfen. Er spürte, wie eine Rippe mit einem eisigen Stich brach, dann wurde sein Arm verdreht, bis das Schultergelenk ausrenkte. Er kam kurz zu sich und versank dann wieder, als jemand auf seine Finger trat und sie brach. Wo waren seine Leute? Bestimmt waren sie schon unterwegs, um sein Leben zu retten. So hatte es nicht kommen sollen, so hatte er sein Ende nicht gesehen. Das war nicht der Mann, der an der Spitze eines großen Triumphzuges in Rom einzog, in Purpur gekleidet und Silbermünzen unter das Volk, das ihn liebte, verstreuend. Das hier war ein geschundenes Wesen, das Blut und Leben auf die scharfkantigen Steine hinauskeuchte und sich fragte, ob seine Männer ihm jemals zu Hilfe kommen würden, der sie alle liebte, wie ein Vater seine Kinder liebte.
    Er spürte, wie sein Kopf nach hinten gerissen wurde und wartete darauf, dass ihm jemand eine Klinge durch die Kehle zog. Es geschah nicht, und nach langen Sekunden der Qual konzentrierte sich sein Blick auf die bedrohliche schwarze Masse des Tores zur Via Sacra. Gestalten wimmelten darauf herum, in groteske Verkleidungen gehüllte Gestalten. Er sah, wie eine ganze Gruppe von Männern einen gewaltigen Balken anhoben, und dann das Fackellicht, das durch den Spalt hereinflackerte. Das große Tor schwang auf, und dahinter stand Sullas Legion, der Konsul selbst an ihrer Spitze, mit einem goldenen Reif, der sein Haar zurückhielt, gekleidet in eine weiße Toga und goldene Sandalen. Marius blinzelte Blut aus seinen Augen, und aus der Ferne hörte er das erneute Schmettern des Alarms, als die Erstgeborenen von überall aus der Stadt herbeigeströmt kamen, um ihren Legaten zu retten.
    Sie kamen zu spät. Der Feind war bereits in der Stadt, er hatte verloren. Sie würden Rom niederbrennen, das wusste er. Niemand konnte sie jetzt noch aufhalten. Seine Verteidigungstruppen würden überwältigt werden, es würde ein blutiges Gemetzel geben, und die Stadt würde geplündert und zerstört werden. Falls Sulla morgen noch am Leben war, würde er einen Haufen Asche erben.
    Der Griff in Marius’ Haar wurde fester und zog

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