Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
Vom Netzwerk:
hervor.
    »Daran brauchst du mich nicht zu erinnern, Kapitän. Ich werde dich nicht aufhalten. Aber Rom braucht diese Schiffe.« Er dachte lange nach, während er mit finsterem Blick die Schiffe betrachtete, die sich in dem schmutzigen Wasser hoben und senkten.
    »Ich möchte, dass du mit ihnen so schnell wie möglich die Küste entlangsegelst und den Hafen findest, den Rom benutzt, um die Legionen im Westen an Land zu bringen. Übergib ihnen in meinem Namen das Silber der Legion … und im Namen von Kapitän Gaditicus von der Accipiter . Ich vermute, sie werden dich nach Rom zurückschicken, um weitere Soldaten zu holen. Dabei wirst du keinen Gewinn machen, aber beide Schiffe sind schnell, und sie werden alles brauchen können, was schwimmt.«
    Durus trat überrascht von einem Fuß auf den anderen.
    »Ich bin schon seit Monaten überfällig. Meine Familie und meine Geldgeber denken bestimmt jetzt schon, ich sei tot«, sagte er, um Zeit zu gewinnen.
    »Hier sind tatsächlich Römer gestorben, hast du die Leichen nicht gesehen? Bei den Göttern, ich bitte dich um einen Dienst für die Stadt, die dich geboren und großgezogen hat. Du hast nie für sie gekämpft oder für sie geblutet. Ich biete dir die Chance, ein wenig von dem zurückzuzahlen, was du ihr schuldig bist.«
    Bei diesen Worten musste Durus fast lächeln, doch er riss sich zusammen, als ihm bewusst wurde, dass der junge Mann es vollkommen ernst meinte. Er fragte sich, was wohl seine Freunde in der Stadt von diesem Soldaten halten würden. Er schien ein Bild Roms im Kopf zu haben, in dem weder Bettler noch Ratten noch Krankheiten vorkamen. Julius betrachtete die Stadt als etwas, das größer und erhabener war als er selbst, das wurde Durus klar, und einen Augenblick lang schämte er sich im Angesicht dieses Glaubens.
    »Und wenn ich das Geld nicht abliefere und direkt nach Norditalien steuere, nach Hause?«, fragte er.
    Julius runzelte leicht die Stirn und schaute den Kaufmann mit kalten Augen an.
    »Wenn du das tust, machst du mich zu deinem Feind, und du weißt nur zu gut, dass ich dich früher oder später aufspüren und vernichten werde.« Die Worte wurden leichthin gesprochen, doch nachdem er die Hinrichtungen gesehen und davon gehört hatte, wie Celsus von seinem eigenen Schiff über Bord geworfen worden war, hüllte sich Durus fester in seinen Umhang, um sich vor dem eisigen Wind zu schützen.
    »In Ordnung. Ich tue, was du sagst, auch wenn ich den Tag verfluchen werde, an dem du deinen Fuß auf die Ventulus gesetzt hast«, antwortete er zähneknirschend.
    Julius rief den Wachen am Bug von Durus’ Schiffen einen knappen Befehl zu.
    »Meine Männer von Bord!«
    Die Soldaten, die zu sehen waren, salutierten und gingen, um die anderen zu holen. Durus empfand eine Erleichterung, die ihn schwindeln ließ.
    »Vielen Dank«, sagte er.
    Julius wollte zu den Lagerhäusern zurückgehen, blieb aber noch einmal stehen.
    Hinter ihm, dort, wo das Pflaster der Kais in gestampfte Erde überging, hingen fünf Gestalten an Kreuzen.
    »Vergiss das nicht«, sagte er, wandte dem Kapitän den Rücken zu und ging davon.
    Durus bezweifelte, dass das überhaupt möglich war.
    Bei Einbruch der Nacht versammelten sich die Männer in dem am besten erhaltenen Lagerhaus. Eine der Wände war von Ruß geschwärzt, doch das Feuer hatte sich nicht ausgebreitet, obwohl immer noch ein beißender Geruch in der Luft lag. Immerhin war es warm und trocken, und als es zu regnen anfing, trommelten die Tropfen leise auf das dünne Holzdach.
    Die Öllampen stammten von Celsus’ Schiff. Wenn sie erst einmal leer waren, mussten die Männer in den verlassenen Häusern der Hafenstadt nach Vorräten suchen. Als wollten die Lampen die Soldaten schon darauf vorbereiten, flackerten nur kleine Flammen, die das leere Lagerhaus nur spärlich erleuchteten. Überall lagen Getreidekörner verstreut, die die Plünderer verschüttet hatten, und die Soldaten saßen auf zerrissenen Säcken und machten es sich so bequem wie möglich.
    Gaditicus erhob sich, um zu den zusammengekauerten Männern zu sprechen. Die meisten von ihnen hatten den ganzen Tag gearbeitet, hatten entweder bei der Reparatur des Dachs geholfen oder Vorräte auf die Schiffe geschleppt, die mit der Morgenflut in See stechen würden.
    »Es wird Zeit, dass wir uns Gedanken über die Zukunft machen, meine Herren. Ich hatte eigentlich vorgehabt, mich eine Weile in einem anständigen römischen Hafen auszuruhen und dann die Heimat zu

Weitere Kostenlose Bücher