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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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freute, dass der alte Mann das Chaos des Angriffs überstanden hatte. Sein Knie war immer noch dick umwickelt und ruhte flach auf dem Boden.
    Cornix winkte zum Gruß lässig mit einem Stück Fleisch. »Sie haben mich nicht umbringen können, das stimmt«, pflichtete er Julius bei. Er saugte an dem Fleisch, ehe er es in die Backentasche schob, um es vor dem Kauen aufzuweichen. »Es waren eine ganze Menge, ist mir aufgefallen.« Seine Augen suchten Julius’ Blick, voller Interesse an dem jungen Mann.
    »Wir glauben, es sind noch acht- oder neuntausend übrig«, meinte Julius.
    Cornix runzelte die Stirn. »Es wird ewig dauern, so viele zu töten«, bemerkte er ernst, während er auf dem Stück Fleisch herumkaute und es im Mund hin und her schob.
    Julius grinste den alten Mann an. »Ja, nun. Gut Ding will Weile haben«, sagte er.
    Cornix nickte zustimmend, und gegen seinen Willen machte sich ein Lächeln auf seinem zerfurchten Gesicht breit.
    Julius ließ ihn essen und suchte nach Gaditicus. Gemeinsam gingen sie durch das Lager und schritten sämtliche Wachtposten ab, die immer zu dritt standen, damit bei einem drohenden Angriff einer sofort die Meldung ins Lager tragen konnte. Jede dieser um das gesamte Lager postierten Dreiergruppe befand sich in Sichtweite der nächsten. Das erforderte zwar viele Männer, aber Julius hatte kurze Wachen von nur zwei Stunden angeordnet, so dass die Männer bald abgelöst wurden.
    Die Nacht verging ohne Zwischenfälle. Als es am Abend des folgenden Wintertages wieder früh dunkel wurde, marschierten sie aus dem Wald hinaus und griffen Mithridates’ Lager erneut an.

 

    25
    Antonidus ging mit vor Wut fleckigem Gesicht in dem luxuriös eingerichteten Raum auf und ab. Außer ihm befand sich nur die massige Gestalt des Senators Cato in dem Zimmer, die ausgestreckt auf einem purpurroten Sofa lag. Die Augen, die Antonidus beobachteten, wirkten in der fleischigen Fläche des schwitzenden Gesichts klein und gingen dort fast verloren. Sie glitzerten hinterhältig, während sie den Schritten von Sullas ehemaligem Oberbefehlshaber der Truppen auf dem Marmorboden folgten. Cato verzog ein wenig das Gesicht, als er den Straßenstaub sah, der an Antonidus haftete. Eigentlich hätte er klug genug sein müssen, sich erst zu waschen, bevor er bei ihm um eine Unterredung bat.
    »Ich habe keine neuen Informationen, Senator. Überhaupt keine«, sagte Antonidus.
    Cato seufzte theatralisch, griff mit einer feisten Hand nach der Lehne des Sofas und zog sich daran hoch. Die Finger, die das Holz ergriffen hatten, glänzten noch klebrig von den süßen Überresten der Mahlzeit, die von Antonidus’ Besuch unterbrochen worden war. Träge leckte Cato sie sauber und wartete darauf, dass sich der gereizte Mann beruhigte. Sullas Hund war noch nie ein geduldiger Mensch gewesen, das wusste er. Selbst als Sulla noch am Leben gewesen war, hatte Antonidus um mehr Einfluss und Handlungsspielraum geschmeichelt und intrigiert, auch wenn das überhaupt nicht nötig gewesen war. Nach dem ziemlich schäbigen Attentat hatte er geradezu empörend reagiert und bei der Suche nach den Mördern seine Befugnisse weit überschritten. Als seine Taten im Senat diskutiert worden waren, hatte Cato sich gezwungen gesehen, ihm seine Unterstützung zuteil werden zu lassen, sonst hätten diejenigen, die Antonidus gekränkt hatte, ihn zur Strecke gebracht. Es war auch so nur ein brüchiger Schutz gewesen, und Cato fragte sich, ob der auf und ab gehende Feldherr wohl wusste, wie dicht er am Abgrund stand. Antonidus hatte in den vergangenen Monaten fast jeden vor den Kopf gestoßen, der in der Stadt Rang und Namen hatte, indem er selbst diejenigen verhört hatte, die über jeden Verdacht erhaben waren.
    Cato überlegte, wie Sulla die grimmige Gesellschaft seines Feldherrn hatte ertragen können. Ihm wurde sie schon jetzt manchmal zu viel.
    »Hast du schon einmal in Betracht gezogen, dass du vielleicht den, der das Attentat befohlen hat, niemals finden wirst?«, fragte er.
    Antonidus blieb stehen, wirbelte herum und blickte den Senator an.
    »Ich gebe nicht auf. Es hat länger gedauert, als ich dachte, aber irgendwann wird jemand reden, und irgendwo wird sich jemand finden, der mit blutigem Finger auf jemanden zeigt, und dann habe ich meinen Täter.«
    Cato beobachtete ihn genau und sah das Funkeln des Wahnsinns in seinen Augen. Eine gefährliche Besessenheit, dachte er, und überlegte, ob er den Mann in aller Stille beseitigen lassen sollte,

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