Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
Vom Netzwerk:
hingegen …? Nun, diese Männer waren noch nie Freunde von mir. Es wird von Vorteil sein, wenn sie eine Zeit lang ihre Verletzlichkeit spüren. Damit lass es gut sein. Stell dir dann vor, dass Sulla auf angemessene Weise ruht, so wie es einem guten Geist zusteht.«
    Er lächelte, während Antonidus sich die Idee durch den Kopf gehen ließ und sein Gesicht vor Grausamkeit zu strahlen begann. Die Sorgenfalten auf der Stirn des Generals, die sich dort in den Monaten seit dem Giftmord eingegraben hatten, glätteten sich. Cato nickte in dem Wissen, sein Ziel erreicht zu haben. Er überlegte, ob er vor dem Schlafen noch ein wenig kalten Braten essen sollte, und bemerkte kaum, wie Antonidus sich verbeugte und mit schnellen, erregten Schritten den Raum verließ.
    Als sich Cato wenig später langsam kauend den Mund voll stopfte, seufzte er verärgert, als sich seine Gedanken wieder dem Problem zuwandten, das ihm sein idiotischer Sohn und Renius bereiteten. Er erinnerte sich, den Mann in der Arena kämpfen gesehen zu haben, und erschauerte leicht, als er an die beherrschte Grausamkeit dachte, die sogar die johlende Menge Roms zum Verstummen gebracht hatte. Ein Mann, der sein Leben so billig aufs Spiel setzte, würde nicht leicht umzustimmen sein. Was konnte er für seinen Sohn anbieten? Der junge General Brutus war hoch verschuldet. Vielleicht war er mit Gold zu gewinnen. Macht war etwas so Launisches, und dort, wo Geld und Einfluss versagten – womit er stets rechnete –, brauchte er Werkzeuge wie Antonidus. Es wäre schade gewesen, ihn zu verlieren.
    Alexandria zögerte einen Augenblick, ehe sie an das Tor des Gutshofs klopfte, den sie so gut kannte. Die fünf Meilen aus der Stadt heraus waren ihr wie eine Reise in die Vergangenheit vorgekommen. Das letzte Mal hatte sie als Sklavin hier gestanden. Viele Erinnerungen stürzten auf sie ein … wie Renius sie ausgepeitscht, wie Julius sie in den Ställen geküsst hatte, wie sie bei Wind und Wetter bis zum Umfallen gearbeitet hatte, und wie sie auf dem Höhepunkt der Unruhen im Schatten der Mauern Männer mit dem Küchenmesser getötet hatte. Wenn Julius sie nicht mit in die Stadt genommen hätte, würde sie immer noch hier arbeiten, gebrochen unter der Last der Jahre.
    Alte Gesichter fielen ihr wieder ein, und die Zeit, die seitdem vergangen war, schien sich in Luft aufzulösen, so dass sie ihren gesamten Mut aufbringen musste, um die Hand zu heben und gegen das schwere Holz zu klopfen.
    »Wer ist da?«, rief eine fremde Stimme, begleitet von schnellen Schritten, die drinnen zur Mauerkrone hinaufeilten. Ein ihr unbekanntes Gesicht schaute absichtlich ausdruckslos auf sie herab. Der Sklave musterte sie und den kleinen Jungen, den sie an der Hand hielt. Trotzig hob sie unter diesem prüfenden Blick den Kopf und erwiderte ihn so selbstsicher, wie sie nur konnte, obwohl ihr Herz raste.
    »Alexandria. Ich möchte zu Tubruk. Ist er da?«
    »Warte bitte einen Augenblick, meine Dame«, erwiderte der Sklave und verschwand.
    Alexandria holte schnell Luft. Er hatte sie für eine freie Frau gehalten. Ihre Schultern reckten sich noch mehr, ihr Selbstvertrauen wuchs. Es fiel ihr nicht leicht, Tubruk gegenüberzutreten, und sie musste sich dazu zwingen, ruhig zu bleiben, während sie auf ihn wartete. Octavian schwieg trotzig. Er war mit der Entscheidung, die sie für ihn getroffen hatte, ganz und gar nicht einverstanden.
    Als Tubruk das Tor öffnete und zu ihr heraustrat, wäre sie fast in sich zusammengesunken. Sie drückte Octavians Hand so fest, dass er quietschte. Tubruk schien sich kein bisschen verändert zu haben, während sich die restliche Welt rasend schnell weitergedreht hatte. Er lächelte sie mit aufrichtiger Freundlichkeit an, und sie spürte, wie die Anspannung in ihr langsam nachließ.
    »Wie ich gehört habe, ist es dir gut ergangen«, sagte er. »Seid ihr hungrig? Soll ich euch etwas zu essen bringen lassen?«
    »Vielen Dank. Wir sind nur durstig von dem langen Marsch. Das ist Octavian.«
    Tubruk beugte sich hinab, um sich den kleinen Jungen anzusehen, der sich mit ängstlichem Gesicht hinter Alexandria zu verstecken versuchte.
    »Guten Tag, mein Junge. Du hast doch bestimmt mächtig Hunger?« Octavian nickte knapp, und Tubruk lachte. »Mir ist noch kein junger Bursche begegnet, der keinen Bärenhunger gehabt hätte. Kommt rein, ich lasse uns ein paar Erfrischungen bringen.«
    Tubruk hielt einen Augenblick nachdenklich inne.
    »Marcus Brutus ist hier«, sagte er,

Weitere Kostenlose Bücher