Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
Vom Netzwerk:
hörte ihm Julius mit Interesse zu, ein wenig schockiert darüber, dass man die Situation dermaßen außer Kontrolle hatte geraten lassen. Erstaunt sah er, wie sich andere erhoben, um die Zahlen des Pompeius zurückzuweisen und sich dagegen zu verwahren, ihre Streitkräfte noch weiter zu verteilen.
    »Wenn ich genügend Schiffe und Männer hätte, würde ich die Meere innerhalb von vierzig Tagen von diesem Gesindel säubern«, blaffte Pompeius zurück, doch er wurde überstimmt und setzte sich mit verstimmt gerunzelter Stirn wieder.
    Julius stimmte bei drei anderen Belangen mit ab, wobei ihm auffiel, dass Pompeius, Crassus und Cinna seine Ansichten jedes Mal teilten. Bei allen drei Angelegenheiten wurden sie überstimmt, und Julius spürte, wie sein Verdruss wuchs. Ein Sklavenaufstand in der Nähe des Vesuvius war schwierig niederzuschlagen gewesen, doch statt eine überlegene Streitmacht zu entsenden, gab der Senat lediglich die Erlaubnis, dass sich eine einzige Legion damit befassen sollte. Julius schüttelte ungläubig den Kopf. Zuerst war ihm nicht aufgefallen, wie übervorsichtig der Senat geworden war. Aus seiner Erfahrung mit Marius und seinen eigenen Schlachten wusste Julius, dass ein Imperium, das überleben wollte, stark sein musste, doch viele Senatoren waren blind gegenüber den Problemen, mit denen es ihre Heerführer rings um das Mare Internum zu tun hatten. Als über eine Stunde mit Reden vergangen war, verstand Julius die Ungeduld, die Männer wie Prax und Gaditicus den zaudernden Senatoren gegenüber empfanden, wesentlich besser. Er hatte erwartet, noble Ansichten und kühne Entscheidungen zu hören, die sich des Schwures als würdig erwiesen, den sie geleistet hatten, nicht ein derart kleinliches Gezänk und einander bekriegende Fraktionen.
    Während er noch diesen Gedanken nachhing, verpasste er den nächsten Punkt, und erst der Klang seines eigenen Namens riss ihn aus seinen Tagträumen.
    »… Cäsar, dem der Posten eines Militärtribuns verliehen werden soll, mit sämtlichen Rechten und Ehren, aus Dankbarkeit für den Sieg über Mithridates in Griechenland und die Inbesitznahme zweier Piratenschiffe.«
    Alle Senatoren erhoben sich, selbst Cato stemmte sich schwerfällig auf die Beine.
    Julius grinste jungenhaft, als sie ihm zujubelten, und tat, als bemerke er die Schweigenden unter ihnen nicht. Doch als sein Blick über die dichtbesetzten Reihen wanderte, prägte er sich jedes Gesicht ein.
    Als er sich wieder setzte, schlug sein Herz heftig vor Aufregung. Als Tribun war es ihm erlaubt, Truppen auszuheben, und er kannte dreihundert Mann in nicht allzu weiter Ferne, die sich nur zu gern seinem Kommando unterstellen würden. Cato suchte seinen Blick und nickte ihm prüfend zu. Julius erwiderte die Geste mit einem offenen Lächeln. Es wäre dumm, den Mann zu warnen, dass er einen neuen Feind hatte.
    Als die Bronzetore wieder aufgestoßen wurden, um das Tageslicht ins Haus des Senats einzulassen, beeilte sich Julius, um Suetonius’ Vater abzufangen, der soeben hinausging.
    »Auf ein Wort, Senator«, sagte er und unterbrach damit eine Unterhaltung.
    Senator Prandus drehte sich zu ihm um und hob erstaunt die Augenbrauen. »Ich wüsste nicht, was wir zu besprechen hätten, Cäsar«, erwiderte er.
    Julius ignorierte den abweisenden Ton und fuhr fort, als handelte es sich um eine Angelegenheit zwischen alten Freunden. »Es geht um das Land, das mein Gutsverwalter dir verkauft hat, um das Lösegeld für mich zu beschaffen. Du weißt, dass es mir gelungen ist, das Gold zurückzuholen, darunter auch das für deinen Sohn. Ich würde mich gern mit dir zusammensetzen und über den Preis reden, für den das Land an meine Familie zurückgeht.«
    Der Senator schüttelte kaum wahrnehmbar den Kopf. »Da muss ich dich leider enttäuschen. Ich wollte meinen Besitz schon seit langem erweitern und habe vor, ein zweites Haus für meinen Sohn zu bauen, sobald dieser Wald gerodet ist. Tut mir Leid, aber ich kann dir nicht helfen.«
    Er schenkte Julius ein schmallippiges Lächeln und wandte sich wieder seinen Gefährten zu. Julius ergriff ihn am Arm, worauf Prandus sich mit einem Ruck losmachte und vor Zorn rot anlief.
    »Vorsicht, junger Mann. Du befindest dich im Senat, nicht in irgendeinem Dorf in der Wildnis. Wenn du mich noch einmal anfasst, lasse ich dich festnehmen. Nach allem, was mir mein Sohn berichtet hat, gehörst du nicht zu der Sorte, mit der ich Geschäfte machen möchte.«
    »Dann hat er vielleicht auch

Weitere Kostenlose Bücher