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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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überhaupt nicht wahrzunehmen, dass er vor ihm stand. Die Augen des jungen Mannes waren gerötet von nur wenigen Stunden Schlaf, und der kühle Morgenwind ließ seine Haut frösteln, was er jedoch zu ignorieren schien. Tubruk sah die weißen Narben auf der dunkleren Bräune, ein lebhaftes Zeugnis alten Schmerzes und vieler Kämpfe.
    »Julius?« Wieder erhielt er keine Antwort, doch Julius ließ die Decke fallen und stand jetzt nur noch in Sandalen und den kurzen Bracae da, die ihm bis zur Mitte der Oberschenkel reichten.
    »Ich muss ein bisschen laufen gehen«, sagte Julius und blickte hinauf zum Wald auf dem Hügel über ihnen. Seine Stimme war so kalt wie der Wind, und Tubruk kniff besorgt die Augen zusammen.
    »Ich begleite dich, mein Junge, wenn es dir nichts ausmacht, einen Augenblick auf mich zu warten«, erwiderte er, und als Julius die Achseln zuckte, eilte Tubruk ins Haus, um sich der schweren Tunika und der Beinkleider zu entledigen.
    Als er zurückkam, war Julius bereits dabei, langsam seine Beinmuskeln zu dehnen, und der Verwalter tat es ihm gleich, nachdem er die Lederriemen seiner Sandalen bis zu den Waden hinaufgebunden hatte.
    Sobald sie damit fertig waren, trabten sie los, den Hügel hinauf, wobei Julius die Geschwindigkeit vorgab.
    Die erste Meile durch den Wald legte Tubruk mit Leichtigkeit zurück, froh darüber, dass er seine körperliche Verfassung nicht vernachlässigt hatte. Dann, als seine Brust zu brennen anfing, schielte er zu Julius hinüber, der unbeschwert über den unebenen Weg trabte und seine Lunge mit gleichmäßigen, langen Atemzügen blähte. Tubruk gab nicht nach und blieb dicht an seiner Schulter, ob sie nun kleine Sprints einlegten oder zwischendurch wieder in einen gemächlicheren Trab verfielen. Julius sagte kein einziges Wort, rannte nur immer weiter, bis ihm der Schweiß in dicken Tropfen über die Stirn lief und in den Augen brannte.
    Nach einer weiteren Meile kamen sie aus der kühlen, grünen Dunkelheit des Waldes heraus und rannten nun an der neuen Gutsgrenze entlang. Tubruk atmete in kurzen, schmerzhaften Stößen, seine Beine protestierten schon seit geraumer Zeit. So durchtrainiert er auch war, ein Mann in seinem Alter konnte dieses erbarmungslose Tempo nicht länger durchhalten, und Julius zeigte immer noch kein Anzeichen von Ermüdung, als hätte er die Strapazen, denen er seinen Körper aussetzte, einfach vergessen. Seine Augen fixierten einen Punkt irgendwo in der Ferne, seine Konzentration war nach innen gerichtet, und er merkte nicht einmal, dass Tubruk kaum mehr mithalten konnte. Der alte Gladiator begriff irgendwie, dass es wichtig war, bei ihm zu sein, doch die Anstrengung ließ bereits grelle Blitze vor seinen Augen tanzen, und sein Herz hämmerte vor Anstrengung in allen Pulsen, ließ Wogen von Hitze durch ihn wallen, was das wachsende Schwindelgefühl noch verstärkte.
    Ohne Vorwarnung blieb Julius stehen und stützte schwer atmend die Hände auf die Knie. Dankbar für die Pause hielt Tubruk sofort an. Mit kleinen Schritten trat er vor Julius und verstellte ihm so den Weg, in der Hoffnung, der junge Mann würde nicht gleich wieder losrennen.
    »Wusstest du, was mit Cornelia passiert ist?«, fragte ihn Julius.
    Tubruk wurde es mit einem Male kalt, seine Erschöpfung spielte keine Rolle mehr.
    »Ich wusste es«, sagte er grimmig. »Clodia hat es mir erzählt.«
    Julius fluchte jäh in rasendem Zorn, ballte die Fäuste und sein Gesicht lief unter seinen unbeherrschten Gefühlen noch dunkler an, als es das ohnehin schon war. Beinahe wäre Tubruk einen Schritt zurückgewichen. Verwundert sah er zu, wie der junge Mann auf und ab ging und zornig mit den Händen in der Luft herumfuchtelte, als würde er etwas packen und töten. Schließlich richteten sich seine Augen auf den Verwalter, und Tubruk musste seine ganze Willenskraft aufbringen, um dem Blick standzuhalten.
    »Du hast gesagt, du würdest sie beschützen!«, fauchte Julius ihn an und machte einen Schritt auf Tubruk zu, so dass sein Gesicht nur wenige Zentimeter vor dem des Älteren entfernt war. »Ich habe darauf vertraut, dass sie bei dir in Sicherheit ist!«
    Wie in einem plötzlichen Krampf hob Julius die Faust, und Tubruk hielt in Erwartung des Schlages still. Doch stattdessen schnaubte Julius nur und drehte sich abrupt zur Seite.
    Da Tubruk die aufwallenden Gefühle kannte, die Julius so aus der Fassung brachten, sagte er leise: »Als Clodia es mir sagte, habe ich gehandelt.«
    Zuerst hörte ihn

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