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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Julius überhaupt nicht.
    »Dieses Schwein Sulla hat ihr Todesangst eingejagt. Er hat sie mit seinen dreckigen Fingern berührt«, stieß Julius hervor und fing an zu schluchzen. Dann sank er langsam auf dem struppigen Gras in die Knie und bedeckte mit einer Hand die Augen. Tubruk hockte sich neben ihn, legte die Arme um den jungen Mann und zog ihn mit einiger Mühe an seine Brust. Julius leistete keinen Widerstand mehr, seine Stimme war nur noch ein ersticktes Krächzen.
    »Sie dachte, ich würde sie deswegen hassen, Tubruk, kannst du dir das vorstellen?«
    Tubruk hielt ihn fest, ließ die Trauer ihr Werk verrichten. Als Julius sich schließlich beruhigt hatte, ließ er ihn los und sah in sein vor Kummer blasses Gesicht.
    »Ich habe ihn getötet, Julius. Nachdem ich davon gehört habe, habe ich Sulla umgebracht«, sagte er.
    Julius riss schockiert die Augen auf, doch Tubruk redete weiter, erleichtert, dass er es endlich aussprechen konnte. »Ich habe mir einen Platz als Sklave in seiner Küche verschafft und sein Essen mit Eisenhut gewürzt.«
    Julius kam sofort wieder zu sich, als er begriff, welcher Gefahr sie ausgesetzt waren, und packte Tubruks Arme mit festem Griff. »Wer weiß sonst noch davon?«
    »Nur Clodia. Cornelia habe ich nichts davon gesagt, um sie zu schützen«, antwortete Tubruk und widerstand dem Verlangen, sich loszumachen.
    »Sonst niemand? Bist du sicher? Könnte dich jemand erkennen?«
    Jetzt wurde Tubruk wütend, hob die Hände und löste knurrend Julius’ klamme Finger.
    »Jeder, der mich belasten könnte, ist tot. Mein Freund, den ich schon seit dreißig Jahren kenne, und der mich in Sullas Gesinde eingeschleust hat, ist unter der Folter gestorben, ohne meinen Namen preiszugeben. Außer Clodia und uns beiden gibt es niemanden, der eine Verbindung herstellen könnte, das schwöre ich.« Er blickte in Julius’ unerbittliche Augen und sprach langsam und gepresst durch die Zähne, als er dessen Gedanken erriet: »Du rührst Clodia nicht an, Julius. Denk nicht einmal daran.«
    »Solange sie lebt, sind meine Frau und meine Tochter in Gefahr«, erwiderte Julius unerschrocken.
    »Solange ich lebe, auch. Willst du mich auch töten? Das musst du nämlich tun, wenn du Clodia etwas antust, darauf gebe ich dir mein Wort, andernfalls bekommst du es mit mir zu tun.«
    Die beiden Männer standen dicht voreinander, beide starr vor innerlicher Anspannung. Das Schweigen zwischen ihnen breitete sich aus, doch keiner von beiden blickte zur Seite. Dann überlief Julius ein Schauer, und der irre Ausdruck wich aus seinen Augen. Tubruk starrte ihn weiter an, denn er wollte, dass Julius ihm in diesem Punkt nachgab. Schließlich ergriff der junge Mann wieder das Wort.
    »Na schön, Tubruk. Aber wenn Sullas Familie ihr oder dir jemals auf die Schliche kommt, darf es keine Verbindung zu meiner Familie geben!«
    »Verlang das nicht von mir!«, fuhr Tubruk zornig auf. »Ich diene deiner Familie seit Jahrzehnten. Ich gebe dir nicht auch noch mein und ihr Blut! Ich liebe sie, Julius, und sie liebt mich. Meine Pflicht, meine Liebe dir gegenüber geht nicht so weit, dass ich ihr etwas antun würde. Das wird nicht geschehen. Aber wie auch immer, ich weiß, dass es von Sulla zu mir keine Verbindung gibt, und zu dir auch nicht. Ich habe Blut an meinen Händen, um das zu beweisen.«
    Als Julius wieder sprach, war seine Stimme schwer vor Müdigkeit.
    »Dann musst du fortgehen. Ich habe genug Geld, um dir irgendwo zu einem neuen Anfang zu verhelfen, fern von Rom. Ich kann Clodia freilassen, und du nimmst sie mit.«
    Tubruks Wangenmuskeln traten hervor. »Und deine Mutter? Wer kümmert sich um deine Mutter?«
    Alle Leidenschaft wich von dem jungen Mann und ließ ihn erschöpft und leer zurück.
    »Cornelia ist auch noch da, außerdem kann ich eine andere Pflegerin einstellen. Was bleibt mir denn sonst übrig, Tubruk? Glaubst du, ich will es so? Du bist mein Leben lang bei mir gewesen. Ich kann mir kaum vorstellen, wie das Gut ohne dich weiter bestehen soll, aber du weißt genauso gut wie ich, dass die Sullas immer noch nach den Attentätern suchen. Bei allen Göttern … Pompeius’ Tochter!«
    Er erstarrte vor Schreck, als ihm die Bedeutung dieses Todesfalles bewusst wurde. Seine Stimme war nur noch ein heiseres Flüstern.
    »Sie haben blindlings zugeschlagen! Cornelia schwebt schon jetzt in Gefahr!«, sagte er. Ohne ein weiteres Wort setzte er sich wieder in Bewegung, rannte in Richtung des Anwesens zurück, wobei er die

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