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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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herumzureiten.«
    Ohne Warnung hob sie die Hand und berührte die weiße Narbe auf seiner Stirn.
    »Lass mich dich ansehen«, sagte sie, kam einen Schritt näher und pfiff leise. »Du hast Glück, dass du noch am Leben bist. Ist dein Auge deshalb anders?«
    Er zuckte die Achseln und wollte die Unterhaltung eigentlich abbrechen, doch dann sprudelte die Geschichte nur so aus ihm heraus: der Kampf auf der Accipiter , die Kopfwunde, die ihm monatelang zu schaffen gemacht hatte, die Anfälle, die ihm davon geblieben waren.
    »Seit ich weggegangen bin, ist nichts mehr so, wie es einmal war«, sagte er. »Oder aber doch, und nur ich habe mich so sehr verändert, dass ich es nicht mehr erkenne. Cabera meint, die Anfälle könnten bis zu meinem Lebensende bleiben oder schon morgen aufhören. Niemand kann das mit Gewissheit sagen.« Er hob die linke Hand und musterte sie, doch sie zitterte nicht einmal.
    »Manchmal glaube ich, das Leben ist nichts weiter als ein einziger Schmerz, unterbrochen von kurzen Augenblicken der Freude«, antwortete sie. »Du bist stärker als früher, Julius, sogar mit dieser Wunde. Ich habe mir angewöhnt, den Schmerz durchzustehen und die Momente des Glücks auszukosten, ohne mich um die Zukunft zu sorgen.«
    Er ließ die Hand fallen und schämte sich plötzlich dafür, dass er so freimütig von seinen Ängsten geredet hatte. Diese Last hatte weder sie noch sonst jemand zu tragen, sondern einzig und allein er. Er stand der Familie vor, er war römischer Tribun und Befehlshaber der Primigenia. Wie eigenartig, dass er sich nicht daran freuen konnte, obwohl er einst davon geträumt hatte.
    »Hast du … Brutus gesehen?«, fragte Julius nach einer Pause.
    Sie drehte sich weg und beschäftigte ihre Hände damit, die Werkzeuge von Tabbics Werkbank zu räumen.
    »Wir sehen uns gelegentlich«, sagte sie.
    »Oh. Ich habe ihm nicht gesagt, dass wir … ähm …«
    Alexandria lachte plötzlich und schaute ihn über die Schulter an.
    »Das lässt du auch besser bleiben. Ihr wetteifert auch so schon genug, auch ohne dass ich zwischen euch stehe.«
    Zu seiner Verwunderung stellte Julius fest, dass ein Stachel der Eifersucht sich in seine Gedanken bohrte. Er wehrte sich dagegen. Alexandria gehörte nicht ihm, und abgesehen von einer jahrealten, wie unter Glas aufbewahrten Erinnerung hatte sie ihm auch nie gehört. Als er sie ansah, schien sie das Durcheinander seiner innersten Gedanken nicht zu spüren.
    »Behalte ihn in deiner Nähe, Julius. Rom ist gefährlicher als du denkst«, sagte sie.
    Julius hätte bei dem Gedanken an die Gefahren, die er bereits überlebt hatte, beinahe gegrinst, doch die Tatsache, dass sie sich um sein Leben sorgte, ernüchterte ihn.
    »Ich behalte ihn in meiner Nähe«, versprach er.
    Julius stieg vom Pferd, um die letzten zwei Meilen bis zum Landgut außerhalb der Stadt zu Fuß zu gehen. Sein Kopf schwirrte vor Plänen, während er dahinschritt, die Zügel um den Arm geschlungen. Seit seiner Heimkehr hatten sich die Ereignisse förmlich überschlagen. Er hatte den Posten als Tribun bekommen, hatte sich das Haus des Marius zurückgeholt und das Kommando über die Primigenia übernommen. Und er hatte Alexandria wiedergetroffen. Octavian. Cornelia. Sie kam ihm vor wie eine Fremde. Er legte die Stirn in Falten und ging völlig in Gedanken versunken dahin, wie betäubt von dem gleichmäßigen Rhythmus der Hufe neben ihm im Staub. Die Erinnerung an sie hatte ihm über die schlimmsten Zeiten seiner Gefangenschaft hinweggeholfen. Das Verlangen, zu ihr zurückzukehren, war die geheime Kraft tief in ihm gewesen, die ihn Verletzungen, Krankheit und Schmerz hatten überstehen lassen. Und doch … als er sie schließlich in den Armen gehalten hatte, war es ihm vorgekommen, als sei sie eine andere. Er hoffte, dass sich das mit der Zeit gab, doch ein Teil von ihm sehnte sich immer noch nach der Gemahlin, die er liebte, obwohl sie nur eine Meile entfernt war und auf ihn wartete.
    Die juristische Auseinandersetzung, der er sich bald stellen musste, beunruhigte ihn nicht im Geringsten. Er hatte mehr als sechs Monate Monotonie in einer Schiffszelle zur Verfügung gehabt, um eine Verteidigung für Marius aufzubauen. Wenn Antonidus ihm nicht die Gelegenheit verschafft hätte, so hätte er die Angelegenheit auf irgendeine andere Weise zur Sprache gebracht. Jedenfalls war es ihm unmöglich, seinen Onkel weiterhin der Verachtung der Stadt ausgeliefert zu sehen.
    Cornelia kam ihm zur Begrüßung aus dem

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