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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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und sie drückte ihn fest an sich, spürte die harten Konturen seiner Rüstung. Seine Beine waren nackt, wie üblich, und mit einem schockierenden Gefühl des Wagemuts legte sie die Hände auf seine Oberschenkel, spürte die sanfte Kraft darin.
    »Ich sollte sie herausrufen, damit sie mich vor dir in Schutz nimmt«, sagte sie und ließ die Hand nach oben wandern. Sie fand weiche Bänder, löste sie und spürte seine Wärme an ihrer Hand. Er stöhnte leise, als sie ihn umfasste, und warf einen vorsichtigen Blick nach hinten, um sich zu vergewissern, dass auch niemand auf sie aufmerksam geworden war. Die Menschenmenge verschwamm in der Dunkelheit, und auf einmal war es ihm egal, ob man sie sehen konnte oder nicht.
    »Ich möchte, dass du dich in der Fremde an mich erinnerst, junger Brutus. Ich möchte nicht, dass du dir den Hals nach diesen Lagerhuren verdrehst«, flüsterte sie. »Wir beide haben noch etwas zu erledigen, du und ich.«
    »Ich würde nie … oh, ihr Götter … ich sehne mich schon so lange nach dir.«
    Sie knöpfte die Stola unter ihrem Umhang auf und führte ihn in sich hinein; ihre Augen schlossen sich zitternd unter seinen Bewegungen. Er hob sie mit Leichtigkeit hoch, dann lehnten sie sich eng umschlungen in den Hauseingang, ohne darauf zu achten, was um sie herum geschah. Die Menge ging an ihnen vorüber, aber niemand blieb stehen, und die Nacht verschlang sie.
    Alexandria biss sich vor Lust auf die Lippen, zog den Umhang enger und enger um sie beide, bis er ihr beinahe in den Hals schnitt. Sein Brustpanzer drückte kalt gegen sie, aber sie spürte das harte Metall kaum, sondern nur seine Hitze tief in ihr. Sein Atem brannte heiß auf ihren Lippen, sie keuchte und spürte, wie er alle Muskeln anspannte.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sie sich ihrer verkrampften Glieder und der Kälte bewusst wurden. Alexandria stöhnte leise auf, als er sich aus ihr zurückzog. Brutus blieb in der Dunkelheit dicht vor ihr stehen und liebkoste wie im Traum die Haut, die er nicht sehen konnte. Zwischen ihren Körpern stieg Hitze auf, Hitze, die sie erzeugt hatten. Er sah ihr in die Augen, und sie erwiderte seinen Blick. Er sah eine Verletzlichkeit darin, trotz ihres zur Schau getragenen Selbstvertrauens, doch es spielte keine Rolle. Er würde sie nicht verletzen. Er suchte nach Worten, um ihr zu sagen, was sie ihm bedeutete, aber sie legte eine Hand auf seinen Mund und erstickte sein Gemurmel.
    »Schsch … ich weiß. Komm einfach wieder zu mir zurück, mein schöner Mann. Komm wieder zurück zu mir.«
    Sie drapierte den Umhang so, dass er die Unordnung darunter verdeckte, und nachdem sie ihn ein letztes Mal geküsst hatte, öffnete sie die Tür, wurde kurzzeitig vom Licht der drinnen brennenden Lampe angestrahlt und war dann verschwunden.
    Brutus stand allein draußen und richtete sich mit einigen Handgriffen wieder so her, dass er einigermaßen in Würde durch die Straßen gehen konnte. Jeder Nerv in ihm vibrierte immer noch von ihrer Berührung, und er fühlte sich durch die Intensität dessen, was geschehen war, so lebendig wie noch nie. Er ging ein wenig stolzer und breitspuriger, als er sich leichten Schrittes auf den Weg zurück in die Kaserne machte.

 

    35
    Julius keuchte ein wenig in der kalten Luft. Er drehte sich um und schaute zurück auf die schimmernde Schlange, die sich die Via Flaminia unterhalb des steilen Passes hinabwand. Die ersten drei Tage waren anstrengend für ihn gewesen, bis die Ausdauer der Zeit in Griechenland nach und nach wieder zurückgekehrt war. Jetzt wölbten sich wieder die Muskelstränge unter der Haut seiner Schenkel, und er genoss die Freude, die simple Anstrengung mit sich bringt, wenn sich der Körper anfühlt, als gäbe es keine Grenzen für seine Belastung. Am Ende des zehnten Tages freute er sich an diesem Marsch auf Ariminum, mit den Legionen hinter sich. Am Abend im Feldlager übte er mit den Experten, die Crassus mitgenommen hatte, mit dem Gladius, und obwohl er wusste, dass er es darin niemals bis zur Meisterschaft bringen würde, wurden seine Handgelenke von Tag zu Tag kräftiger, bis nur noch die Ausbilder selbst seine Deckung durchbrechen konnten.
    Der Wind wehte kräftig um die Marschkolonne. Julius schauderte ein wenig. Obwohl er in der Zeit, die er außerhalb Roms verbracht hatte, viele verschiedene Länder kennen gelernt hatte, war die Kälte auf den Höhen des Apennins neu für ihn, und er ertrug sie mit einem grimmigen Widerwillen, den er auch in

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