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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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den Gesichtern vieler Soldaten rings um sich herum sah.
    Um den Staubgeschmack aus seiner Kehle zu spülen, nahm Julius einen großen Schluck aus seinem Wasserschlauch, wobei er das Gewicht seiner Ausrüstung verlagern musste, um den verkorkten Auslass an die Lippen zu führen. Die Kolonne machte nur zweimal pro Tag Halt: einmal kurz zur Mittagszeit und dann am Abend, der jedoch mit drei Stunden erschöpfender Arbeit begann, denn jeden Abend hieß es, die Grenzen des Lagers gegen Hinterhalte und Angriffe zu sichern. Wieder drehte er sich nach der Marschkolonne um und staunte, wie lang sie war. Von der Passhöhe aus konnte er in der klaren Luft sehr weit sehen, doch die für ihn unsichtbare Nachhut der Kavallerie war mehr als dreißig Meilen weiter hinten. Da Crassus ein straffes Tempo von fünfundzwanzig Meilen von Tagesanbruch bis zur Abenddämmerung angeordnet hatte, hieß das, dass die Nachhut einen ganzen Tag hinter der Vorhut hermarschierte und diese erst in Ariminum wieder einholen würde. Jeder Halt musste entlang der Marschkolonne von den Signalbläsern durchgegeben werden, deren blökende Laute in der Ferne immer leiser wurden, bis sie schließlich nicht mehr zu hören waren.
    Die steilen Berghänge links und rechts wurden von den Einheiten der so genannten Extraordinarii gesichert, Reiter, die zur Sicherheit des Vormarsches immer ein Stück voraus kundschafteten. Die Männer mussten nach Julius’ Schätzung auf ihren ausdauernden Pferden auf ihren Erkundungsritten kreuz und quer durch die Umgebung drei- oder viermal so viel Wegstrecke zurücklegen wie die Kolonne der marschierenden Legion. Er wusste, dass diese Taktik den Vorschriften entsprach, obwohl nur ein Haufen Lebensmüder es gewagt hätte, eine Streitmacht von ihrer Stärke anzugreifen.
    Ganz vorne ging die Voraus-Legion, die jeden Tag durch das Los bestimmt wurde. Da die Primigenia noch immer nicht ihre volle Kampfstärke erreicht hatte, konnte sie an diesem Wechsel nicht teilnehmen und war deshalb stets ungefähr zehn Meilen weiter hinten stationiert, irgendwo mitten in der Kolonne, außer Sichtweite. Julius fragte sich, wie Brutus und Renius den Marsch wohl fanden. Cabera war älter als einige der Veteranen, die mit ihm gegen Mithridates gekämpft hatten. In Rom hatte Julius es für wichtig gehalten, sich in Crassus’ Nähe aufzuhalten, jetzt jedoch vermisste er seine Freunde. Wie sehr er sich auch anstrengte, es wollte ihm nicht gelingen, die Adlerstandarte der Primigenia in dem Wald von Bannern hinter ihm auszumachen. Er sah zu, wie die Reiterei der Legionen an den Flanken der Kolonne auf und ab patrouillierte wie die Ameisensoldaten, die er in Afrika gesehen hatte, ständig auf der Hut vor einem Angriff, dem sie so lange standhalten würden, bis sich die Reihen der Legionäre formiert hatten.
    Julius marschierte mit der Vorhut in Rufweite von Crassus und Pompeius, die im Schritt vor den Männern herritten, die sie anführten. Da mehr als viertausend Mann vor ihnen marschierten, hatten die Heerführer dafür gesorgt, dass das Hauptlager angelegt und die Zelte aufgebaut waren, wenn sie es erreichten. So konnten sie ohne Verzug mit ihren Besprechungen anfangen und ihr Abendessen zu sich nehmen, während die anderen die gewaltigen Erdwälle rings um das Lager errichteten und damit eine Befestigungsanlage schufen, die fast alles aufhalten konnte.
    Die drei Lager wurden jeden Abend auf die exakt gleiche Weise mit Fahnen gekennzeichnet. Wenn die Sonne schließlich hinter den Bergen unterging, waren die sechs Legionen in riesigen Quadraten geschützt, kampierten in mit Haupt- und Nebenstraßen versehenen Städten, die wie aus dem Nichts mitten in der Wildnis entstanden waren. Julius hatte über die Organisation gestaunt, die die anderen Soldaten für selbstverständlich ansahen. Abend für Abend hämmerte er gemeinsam mit ihnen die eisernen Zeltpflöcke an der ihnen zugewiesenen Stelle in den Boden. Dann schloss er sich den Einheiten an, die den Graben aushoben, und den Erdwall, der die äußere Schutzmauer bildete, mit Holzpfählen bestückten und so eine lückenlose Festung errichteten, die nur durch vier, mit Wachen versehenen und nur mit Losungsworten passierbaren Toren unterbrochen wurde. Obwohl ihm seine Lehrer viel über Regelwerk und Taktiken der Legion beigebracht hatten, war Julius fasziniert von der Wirklichkeit, und er erkannte von Anfang an, dass ein Teil ihrer Kampfstärke daraus resultierte, dass sie aus den Fehlern der Vergangenheit

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