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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Primigenia-Legionäre werden würden.
    »Ich kann dir gar nicht sagen, wie gut es tut, diesen Namen wieder auf dem Feld zu sehen«, sagte Pompeius, dessen Lächeln erstaunlich jungenhaft wirkte. Dann legte sich wieder der Mantel seines ständigen Zorns über ihn, so wie es seit dem Tod seiner Tochter gewesen war. »Ich will, dass die Primigenia an Lepidus’ Flanke marschiert. Ich traue keinem Mann, der Cato als Gönner hat. Wenn es zum Kampf kommt, halte dich in seiner Nähe. Ich vertraue darauf, dass du tust, was auch immer zu tun sein wird. Damit bist du wohl so etwas wie mein persönlicher Extraordinarius. Du hast dich in Griechenland gut geschlagen. Schlag dich auch für mich gut.«
    »Ich stehe dir zu Befehl«, bestätigte Julius mit einem kurzen Neigen des Kopfes. Er sah Crassus in die Augen und schloss ihn in seine soeben aufkeimenden Pläne ein. Er musste unbedingt Brutus einweihen.
    Als er das Haus verließ und die Soldaten der Primigenia sich ihm wieder anschlossen, verspürte Julius einen Anflug von Aufregung und Stolz. Man hatte ihn nicht vergessen, und er würde dafür sorgen, dass Pompeius sein Vertrauen nicht bereute.
    Der Sklave bohrte seine Hacke in den harten Boden und teilte die bleichen Erdschollen mit einem Grunzen. Schweiß tropfte ihm vom Gesicht und hinterließ dunkle Flecken im Staub, und seine Schultern brannten vor Anstrengung. Zuerst bemerkte er den Mann nicht, der ganz in seiner Nähe stand, so sehr war er mit seinem eigenen Elend beschäftigt. Wieder hob er das Werkzeug, und erst jetzt registrierte er aus dem Augenwinkel eine kleine Bewegung. Er reagierte nicht sofort, sondern überspielte seine Überraschung mit den Bewegungen seiner Arbeit. Die Blasen an seinen Händen waren wieder aufgegangen, und er legte die Hacke nieder, um sie zu versorgen, wobei er sich der Gegenwart des Mannes bewusst war, sich sein Wissen jedoch noch nicht anmerken lassen wollte. Er hatte gelernt, auch den kleinsten Vorteil vor seinen Herren zu verbergen.
    »Wer bist du?«, fragte die dunkle Gestalt leise.
    Der Sklave drehte sich ruhig zu ihm um. Der Mann trug einen groben braunen Umhang über einer zerlumpten Tunika. Sein Gesicht war teilweise verdeckt, aber die Augen brannten vor Wissbegier und Mitleid.
    »Ich bin ein Sklave«, antwortete er und kniff die Augen gegen die Helligkeit der Sonne zusammen. Sogar hier, zwischen den Reihen der Weinreben, brannte sie auf seine Haut herab, versengte und verbrannte ihn. Auf seinen Schultern waren rote, wunde Flecken zu sehen, und die sich schälende Haut hörte nicht auf zu jucken. Er kratzte müßig an einer dieser Stellen, während er den Neuankömmling musterte. Ob der Mann wusste, wie nahe die Wachen waren?
    »Du solltest nicht hier bleiben, Freund. Der Eigentümer hat Wächter auf seinen Äckern. Wenn sie dich finden, töten sie dich, weil du unbefugt sein Land betreten hast.«
    Der Fremde zuckte die Achseln, ohne den Blick abzuwenden.
    »Die Wächter sind tot.«
    Der Sklave hörte auf sich zu kratzen und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Sein Verstand fühlte sich vor Erschöpfung taub an. Wie war es möglich, dass die Wächter tot waren? War der Mann verrückt? Was wollte er überhaupt? Seine Kleider sahen nicht viel anders aus als seine eigenen. Der Fremde war nicht reich, vielleicht ein Bediensteter des Herrn, der gekommen war, um seine Treue auf die Probe zu stellen. Oder auch nur ein Bettler.
    »Ich … ich muss zurück«, murmelte er.
    »Hast du mich nicht gehört? Die Wächter sind tot. Du musst nirgendwohin. Wer bist du?«
    »Ich bin ein Sklave!«, fuhr er den Fremden an. Es war ihm nicht möglich, die Bitterkeit aus seiner Stimme zu verbannen.
    Um die Augen des Fremden bildeten sich Fältchen, und der Sklave erkannte, dass er unter dem Tuch lächelte.
    »Nein, mein Bruder. Wir haben dich zu einem freien Mann gemacht.«
    »Das ist unmöglich.«
    Der Mann lachte laut bei diesen Worten und zog den Umhang herab. Ein kräftiges, gesundes Gesicht wurde sichtbar. Ohne Warnung schob er zwei Finger in den Mund und pfiff leise. Es raschelte in den Reben, und der Sklave packte in einem Anflug von Furcht seine Hacke fester; sein Kopf füllte sich mit Bildern von Mördern, die aus Rom kamen, um ihn zu töten. Beinahe konnte er die Süße schmecken, an die er sich erinnerte, und sein Magen verkrampfte sich jäh, obwohl nichts darin war, was er hätte auswürgen können.
    Aus den grünen Schatten tauchten Männer auf, die ihn anlächelten. Er hob die Hacke

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