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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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angefangen haben, hier zu Ende.«
    Spartacus sah seine rechte Hand an. Krixos war besessen von einem Blutdurst, der nur bei dem Triumph in Mutina vorübergehend gestillt worden war. Nach allem, was er in römischen Händen hatte erleiden müssen, war das nur allzu verständlich, doch Spartacus wusste, dass mehr dahinter steckte.
    »Willst du denn ihr verweichlichtes Leben übernehmen, Krix?«, fragte er.
    »Warum nicht?«, wollte der Gefragte wissen. »Jetzt, nachdem wir ihren Bienenkorb umgekippt haben, sollten wir uns auch den Honig holen. Du erinnerst dich ebenso gut an den Bürgerkrieg wie ich. Wer Rom hat, der hat sie an den Eiern. Wenn wir die Stadt einnehmen können, kippt der Rest von ihnen auch um. Sulla hat das gewusst!«
    »Er war ein römischer Feldherr, kein Sklave.«
    »Was spielt das für eine Rolle? Sobald du drin bist, stellst du neue Regeln nach deinem Geschmack auf. Es gibt keine Regeln, außer denen, die derjenige aufstellt, der die Macht dazu hat. Ich sage dir, wenn du diese Chance verpasst, wirfst du alles weg, was wir erreicht haben. In zehn Jahren könnte in den Geschichtsbüchern stehen, dass die Garnison in Mutina die Rebellen und wir die echten, die treuen Römer waren!
    Wenn wir die Stadt einnehmen, sind wir in der Lage, ihnen ihre Geschichte und ihren Stolz in den Rachen zu stopfen und sie zu zwingen, die neue Ordnung zu akzeptieren. Gib nur den Befehl, Spartacus, und ich sorge dafür, dass es geschieht.«
    »Und die Paläste und die großen Landgüter?«, bohrte Spartacus mit zusammengekniffenen Augen weiter.
    »Gehören uns! Warum nicht? Was erwartet uns in Gallien, außer armseliges Ackerland und primitive Dörfer?«
    »Um die Güter zu bewirtschaften, braucht man Sklaven, Krixos. Hast du das vergessen? Wer soll deine Ernte einbringen und sich um deine Reben kümmern?«
    Krixos fuchtelte mit der vernarbten Faust vor dem Mann herum, den er verehrte wie keinen anderen. »Ich weiß, was du denkst, aber wir machen es nicht genauso wie diese verfluchten Schweine. Es muss nicht so sein.«
    Da Spartacus ihn nur schweigend ansah, fuhr er wütend fort: »Na schön, wenn du unbedingt eine Antwort haben willst – dann lasse ich eben den Senat auf meinen Feldern arbeiten und bezahle den Drecksäcken sogar Lohn dafür.«
    »Wer von uns beiden ist jetzt der Träumer, Krix?«, lachte Spartacus. »Sieh doch, wir haben es so weit gebracht. Wir haben einen Ort erreicht, von dem aus wir alles hinter uns lassen und ein völlig neues Leben anfangen können. Nein, wir können unser Leben wieder aufnehmen, so, wie es hätte sein sollen. Vielleicht spüren sie uns letztendlich doch noch auf, aber, wie ich schon sagte, Gallien ist groß genug, um mehr als eine Armee darin zu verstecken. Wir gehen so weit nach Norden, bis wir einen Ort finden, wo Rom nicht mehr ist als ein Wort, oder wo man noch nie davon gehört hat. Wenn wir uns wieder nach Süden wenden, noch dazu mit den Frauen und Kindern, setzen wir alles aufs Spiel, was wir bisher gewonnen haben. Und wofür? Damit du in einem Marmorhaus sitzen und auf alte Männer spucken kannst?«
    »Du lässt dich von ihnen tatsächlich aus dem Land jagen?«, fragte Krixos verbittert.
    Spartacus packte ihn mit einer seiner kraftvollen Hände am Arm.
    »Du willst tatsächlich darauf warten, dass sie dich umbringen?«, fragte er sanft.
    Bei diesen Worten verschwand Krixos’ Zorn.
    »Verstehst du denn nicht, du thrakischer Sturkopf«, sagte er mit verkniffenem Lächeln. »Das hier ist auch mein Land. Hier bin ich dein Feldherr, der Sklavenhammer, der eine Legion auf ihrem eigenen Feld geschlagen hat, und zwei weitere in Mutina. In Gallien bin ich nur einer von vielen Kriegsfürsten in schlecht gegerbten Fellkleidern. Und du auch. Wir sind verrückt, wenn wir uns von all diesem Reichtum und all der Macht abwenden, nur um unsere restlichen Jahre in der Hoffnung zu verbringen, dass sie uns niemals finden. Jetzt haben wir sogar Antonidus. Er kennt ihre Schwächen. Wenn ich nicht überzeugt wäre, dass wir gewinnen können, würde ich ihnen meinen Arsch zukehren und mich davonmachen, bevor ich noch einen einzigen Legionär zu Gesicht bekomme. Aber wir können gewinnen. Antonidus sagt, sie sind an allen anderen Grenzen fest gebunden, in Griechenland, in Afrika, überall. Sie haben nicht genug Legionen im Land, um uns zu widerstehen. Bei den Göttern, der Norden steht uns offen, du hast es selbst gesehen. Antonidus sagt, wir können für jeden Legionär drei Mann ins Feld

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