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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Begleiter an.
    »Ich habe euch ja gesagt, es ist ganz einfach. Ich frage mich nur, was er mit der Frau vorhat.«
    »Kommt drauf an, wer der Vater ist, würde ich mal sagen«, erwiderte einer der beiden und zwinkerte anzüglich.
    Tubruk saß steif auf dem Stuhl und nahm den ihm angebotenen Wein mit einem dankbaren Nicken entgegen. Der Mann, dem er gegenübersaß, war in seinem Alter und seit fast dreißig Jahren sein Freund.
    »Manchmal kann ich immer noch nicht so recht glauben, dass ich nicht mehr der junge Mann bin, der ich einmal war«, meinte Fercus und lächelte wehmütig. »Früher hingen überall im Haus Spiegel, aber jedes Mal, wenn ich an einem vorbeikam, hat mir der alte Mann, der mich daraus ansah, einen Schrecken eingejagt. Aber der Geist ist immer noch ziemlich wach, auch wenn der Körper allmählich verfällt.«
    »Das hoffe ich doch sehr, denn so alt bist du nun auch wieder nicht«, entgegnete Tubruk. Er versuchte sich zu entspannen und die Gesellschaft seines Freundes zu genießen, so wie er es über die Jahre hinweg immer wieder getan hatte.
    »Meinst du nicht? Viele von denen, die wir früher gekannt haben, sind von uns gegangen und machen mittlerweile Ärger im Schattenreich. Rapas ist einfach so von einer Krankheit dahingerafft worden, dabei war er der stärkste Mann, dem ich jemals begegnet bin. Man sagt, sein Sohn habe ihn sich kurz vor seinem Ende einfach über die Schulter legen können, um ihn in die Sonne hinauszutragen. Kannst du dir vorstellen, wie sich jemand diesen gewaltigen Ochsen einfach so über die Schulter wirft? Selbst wenn es sein eigener Sohn ist! Es ist furchtbar, alt zu werden.«
    »Du hast doch Ilita und deine Töchter. Oder hat sie dich mittlerweile verlassen?«, brummte Tubruk.
    Fercus schnaubte in seinen Wein. »Noch nicht, aber sie droht noch immer jedes Jahr damit. Mal ehrlich, dir würde ein gutes, dralles Weib auch ganz gut tun. Die halten das Alter ganz gut von einem fern, weißt du? Und nachts wärmen sie dir auch noch die Füße.«
    »Ich bin viel zu festgefahren für eine neue Liebe«, erwiderte Tubruk. »Und wo sollte ich auch eine Frau finden, die gewillt ist, es mit mir auszuhalten? Nein, ich habe auf dem Gut eine Art Familie gefunden. Eine andere kann ich mir nicht vorstellen.«
    Fercus nickte, aber seinen Augen entging nichts von der Anspannung, die das Gesicht des alten Gladiators zeichnete. Er wartete geduldig, bis Tubruk bereit war, auf den Grund für seinen unerwarteten Besuch zu sprechen zu kommen. Er kannte diesen Mann gut genug, um ihn nicht zu drängen, und er war gewillt, ihm zu helfen, so gut er konnte. Obwohl er ihm viel schuldete, war es nicht nur eine Frage von Schuld. Es war mehr die Tatsache, dass er Tubruk respektierte und gern hatte. In Tubruk gab es nichts Bösartiges, und er hatte Stärken vorzuweisen, die Fercus noch in kaum einem anderen hatte entdecken können.
    Im Geiste überschlug er bereits seine Besitztümer und sein verfügbares Gold. Falls es um Geld ging, so hatte es sicherlich schon bessere Zeitpunkte gegeben als gerade diesen. Aber er verfügte über einige Reserven, dazu etliche Außenstände, die er zur Not abrufen konnte.
    »Wie laufen deine Geschäfte?«, erkundigte sich Tubruk, ohne zu ahnen, dass er Fercus’ Gedanken erraten hatte.
    Fercus zuckte die Achseln, hielt jedoch eine vorschnelle Antwort gerade noch rechtzeitig zurück.
    »Ich habe ein paar Rücklagen«, antwortete er. »Du weißt ja, dass man in Rom immer Sklaven braucht.«
    Unverwandt sah Tubruk den Mann an, der ihn damals verkauft hatte, damit er für den Kampf vor Tausenden von Menschen ausgebildet wurde. Selbst damals, als er noch ein gehetzter, junger Sklave war, der nichts von der Welt oder der ihm bevorstehenden Ausbildung wusste, hatte er erkannt, dass Fercus niemals grausam gegen die Sklaven war, die er verkaufte. Tubruk erinnerte sich noch sehr gut an die schreckliche Nacht, bevor er ins Ausbildungslager gebracht werden sollte. Er war verzweifelt gewesen und hatte über Mittel und Wege nachgedacht, seinem Leben ein Ende zu setzen. Fercus war auf seiner Runde bei ihm stehen geblieben und hatte ihm gesagt, dass er sich eines Tages, wenn er Herz und Stärke besäße, freikaufen könnte, und dass dann immer noch ein Großteil seines Lebens vor ihm liegen würde.
    »An diesem Tag komme ich zurück und töte dich«, hatte Tubruk zu dem anderen Mann gesagt.
    Fercus hatte ihn lange und eindringlich angesehen, bevor er antwortete. »Das hoffe ich nicht«, hatte

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