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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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bevor er wieder zu seinem Platz zurückschlurfte. Langsam und vorsichtig ließ er sich nieder, um seinen geschienten Arm nicht unnötig zu belasten.
    Es war für sie alle ein sehr harter Monat gewesen. Man hatte ihnen Wasser zum Waschen und Rasiermesser verweigert, so dass sich die normalerweise peinlich sauberen Soldaten mittlerweile in einen zerlumpten, dreckigen und bärtigen Haufen verwandelt hatten. Der Eimer, den man ihnen als Latrine gegeben hatte, war übervoll und von Fliegen umschwirrt. Er stand hinten in einer Ecke, doch der Boden um den Eimer herum war glitschig vor Exkrementen, und sie hatten auch keine Lumpen, um sich abzuwischen. In der Tageshitze roch die Luft nach Krankheit, und zwei der Männer hatten bereits Fieber bekommen, das Cabera kaum in Schach halten konnte.
    Der alte Heiler tat für sie, was er konnte. Aber jedes Mal, wenn er ihnen Essen brachte oder ihre Kranken versorgte, wurde er durchsucht. Die Piraten brauchten ihn immer noch für ihre eigenen Kranken und Verletzten. Cabera meinte, es sei offensichtlich, dass sie seit Jahren keinen Heilkundigen mehr an Bord gehabt hatten.
    Julius spürte, wie die Kopfschmerzen einsetzten, und unterdrückte ein Stöhnen. Seit er das Bewusstsein wiedererlangt hatte, waren die Schmerzen allgegenwärtig. Sie untergruben seinen Willen und zehrten an seiner Kraft, und sie ließen ihn die anderen unwirsch anfahren. Sie waren alle gereizt, und die Disziplin, die sie einmal gehabt hatten, hatte sich im eintönigen Dunkel Tag um Tag mehr aufgelöst. Gaditicus hatte mehr als einmal dazwischengehen müssen, um eine Schlägerei zu verhindern, weil die Gemüter überhitzt waren.
    Wenn er die Augen geschlossen hielt, hielten sich auch die Kopfschmerzen in Grenzen. Doch Cabera hatte gesagt, er müsse das getrübte Auge benutzen und jeden Tag für ein paar Stunden damit abwechselnd in die Nähe und in die Ferne schauen, sonst würde es später, wenn sie erst wieder draußen in der Sonne wären, unbrauchbar bleiben. Er musste einfach fest daran glauben, dass das hier eines Tages zu Ende ging. Dann würde er nach Rom und zu Cornelia zurückkehren und von dem Elend hier nur noch böse Erinnerungen zurückbehalten. Es half schon, sich vorzustellen, wie er in der Sonne an der Hofmauer saß, den Arm um Cornelias schlanke Taille gelegt, dazu die kühle Luft von den Bergen, die an ihrem Haar zauste. Sie würde ihn sicher fragen, wie es ihm in dem Dreck und dem Gestank dieser Zelle hier ergangen sei, und er würde alles herunterspielen. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als sich ihr Gesicht deutlicher in Erinnerung rufen zu können.
    Julius hob die Hand und blinzelte sie an, dann sah er ebenso lange auf die verriegelte Tür, und dann wieder umgekehrt, bis die Kopfschmerzen erneut in seiner linken Schläfe pochten. Erschöpft ließ er die schmal gewordene Hand sinken und schloss die Augen. In dem Monat hier unten waren die Rationen gerade groß genug gewesen, um sie am Leben zu erhalten, mehr auch nicht. Was gäbe er jetzt für eine Auster, die ihm die Kehle hinunterglitt! Er wusste, dass es Unsinn war, sich so zu quälen. Aber sein Verstand brachte die leuchtenden Bilder von den Austernschalen so klar und deutlich hervor, als schwebten sie direkt vor ihm – und als seien seine Augen noch so gut wie vor dem Kampf auf der Accipiter .
    Er konnte sich an die Geschehnisse dieses Tages überhaupt nicht mehr erinnern. Von einer Sekunde auf die andere war er nicht mehr gesund und stark, sondern krank und gebrechlich, mehr wusste er nicht. In den ersten Tagen, nachdem er das Bewusstsein wiedererlangt hatte, war er von wildem Zorn darüber erfüllt gewesen, was man ihm genommen hatte. Er war so lange auf dem linken Auge blind gewesen, dass er schon nicht mehr daran geglaubt hatte, jemals wieder richtig sehen und ein Schwert gebrauchen zu können.
    Suetonius hatte ihm gesagt, dass einäugige Männer keine guten Kämpfer sein könnten. Außerdem hatte er gemerkt, dass er oft an Dingen vorbeigriff. Seine Hand fuhr einfach durch die Luft, weil er die Entfernungen falsch einschätzte. Jetzt, nachdem das Augenlicht zurückgekehrt war, schaffte er wenigstens das wieder. Doch die verschwommenen Umrisse, die er immer noch mit dem linken Auge sah, machten ihn wütend, und er versuchte unbewusst ständig, sich das Auge sauber zu reiben. Gewohnheitsmäßig hob sich seine Hand, doch er ertappte sich gerade noch rechtzeitig dabei; er wusste, dass es nichts nützen würde.
    Der Kopfschmerz schien

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