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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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anstarrte.
    »Du darfst hier nicht durch!«, rief der Sklave, aber Brutus stieß ihn beiseite. Die Weinkelche flogen durch die Luft. Der Sklave machte sich aus dem Staub, und plötzlich war Brutus der Weg am Ende des Korridors von zwei Männern versperrt. Die beiden hatten Keulen in den Händen und füllten die ganze Breite des Durchgangs aus. Ihre Schultern berührten die Wände, als sie auf ihn zukamen.
    »Du hast wohl ein bisschen zu viel getrunken, was?«, krächzte einer von ihnen, als sie näher kamen.
    Brutus zog mit einer eleganten Bewegung seinen Gladius. Die Klinge, die mit dem gleichen wirbelnden Muster verziert war wie die Beinschiene, schimmerte im Licht. Die beiden Männer blieben, plötzlich unsicher geworden, stehen.
    »Servilia!«, schrie Brutus so laut er konnte und hielt sein Schwert auf die Männer gerichtet. Sie zogen Dolche aus ihren Gürteln und kamen langsam näher.
    »Du unverschämter kleiner Bursche!«, sagte einer und fuchtelte mit seiner Klinge herum. »Du glaubst wohl, du kannst hier reinmarschiert kommen und machen, was du willst? Ich hatte bisher noch nie die Gelegenheit, einen Offizier zu töten, aber es wird mir ein Vergnügen sein.«
    Brutus erstarrte.
    »Nehmt gefälligst Haltung an, ihr hirnlosen Schweine!«, fuhr er sie an. »Wenn ich auch nur sehe, dass ihr ein Messer auf mich richtet, lasse ich euch aufhängen!«
    Die beiden Männer zögerten angesichts seines zornig funkelnden Blicks, und reagierten fast reflexartig auf seinen Tonfall. Brutus machte wütend einen Schritt auf sie zu.
    »Jetzt erklärt mir mal, warum Männer in eurem Alter ihre Legion verlassen, um ein Bordell zu bewachen. Seid ihr Deserteure?«
    »Nein … Herr. Wir haben in der Primigenia gedient.«
    Brutus ließ sich seine Überraschung und seine Freude nicht anmerken.
    »Unter Marius?«, verlangte er zu wissen.
    Der Ältere der beiden nickte. Inzwischen standen sie vor ihm stramm, und Brutus musterte sie von oben bis unten wie beim Appell.
    »Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich euch den Brief zeigen, den er mir zu meiner Legion nach Griechenland mitgegeben hat. Ich bin damals mit ihm zu den Stufen des Senatsgebäudes marschiert, als er seinen Triumphzug gefordert hat. Wagt es nicht, sein Andenken zu beschmutzen!«
    Die beiden Männer blinzelten verlegen. Brutus dehnte das Schweigen, das auf seine Worte folgte, absichtlich aus.
    »Und jetzt habe ich geschäftlich mit einer Frau namens Servilia zu tun. Ihr könnt sie zu mir oder mich zu ihr bringen, aber solange ich hier bin, benehmt ihr euch wie Soldaten, verstanden?«
    Noch während die beiden nickten, wurde am anderen Ende des Korridors eine Tür aufgerissen, und eine Frauenstimme erklang.
    »Weg von ihm, und lasst mir freie Schussbahn.«
    Die beiden Wachen rührten sich nicht von der Stelle und ließen den jungen Zenturio nicht aus den Augen. Ihre Schultern verrieten ihre Anspannung, doch sie bewegten sich nicht.
    »Ist sie das?«, fragte Brutus laut und deutlich.
    Der ältere Mann schwitzte vor Anstrengung. »Sie ist die Herrin des Hauses«, bestätigte er.
    »Dann tut, wie euch befohlen wurde, meine Herren.«
    Ohne ein weiteres Wort zogen sich die beiden Wachen so gut es ging zurück und gaben den Blick auf eine Frau frei, die Brutus mit gespanntem Bogen und eingelegtem Pfeil anvisierte.
    »Bist du Servilia?«, fragte er und bemerkte das leichte Zittern ihrer Arme, die langsam müde wurden.
    »Der Name, den du wie ein kleiner, dreckiger Fischverkäufer herumgebrüllt hast? Mir gehört dieses Haus.«
    »Ich will dir nicht schaden«, erwiderte Brutus. »Und ich würde die Sehne lockern, ehe du noch aus Versehen auf jemanden schießt.«
    Servilia warf einen raschen Blick auf die Wachen. Ihre Anwesenheit schien sie zu beruhigen. Sie atmete aus und nahm den Bogen herunter. Es war vermutlich nicht das erste Mal, dass sie von Soldaten bedroht worden war.
    Die Frau, die Brutus jetzt hier sah, hatte keinerlei Ähnlichkeit mit dem Mädchen aus dem Zimmer mit den Statuen. Sie war groß und schlank wie er, mit langem, dunklem Haar, das ihr offen auf die Schultern herabfiel. Ihre Haut strahlte vor Sonne und Gesundheit, und ihr Gesicht war nicht hübsch, ja, genau genommen war es fast hässlich, doch von dem breiten Mund und den dunklen Augen gingen eine wissende Sinnlichkeit aus, die wahrscheinlich viele Männer in ihren Bann schlug, dachte er. Bei jeder Bewegung ihrer breiten, kräftigen Hände, die den Bogen hielten, klimperten Goldreifen an den

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