Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
Vom Netzwerk:
Glück würde er durchkommen.
    Die Mannschaft hatten sie unter Deck eingeschlossen, bis sie ihnen die Situation erklären konnten. Zumindest konnten seine Offiziere ohne Schwierigkeiten die Segel setzen und das Schiff in Fahrt halten. Trotzdem gefiel es ihm nicht, dass er unschuldige Männer gefangen hielt. Es erinnerte sie zu sehr an ihre eigene Gefangenschaft, und Julius spürte die Wut der Männer von der Accipiter , noch bevor sie geäußert wurde.
    »Die Dinge haben sich geändert«, sagte er und versuchte seine durcheinander stürzenden Gedanken zu ordnen. »Falls es einer von euch noch nicht gehört hat, einer der Soldaten des Quästors ist bei dem Kampf, unsere Männer an Bord zu holen, ertrunken. Das bedeutet, jede Galeere in diesem Gebiet wird nach uns suchen. Wir müssen uns so weit wie möglich von der Küste entfernt halten und eine Zeit lang alle Segel gesetzt lassen, bis sich die Lage wieder etwas beruhigt hat. Ich hatte es nicht so geplant, aber von jetzt an führt kein Weg mehr zurück. Wenn wir gefangen werden, sind wir tot.«
    »Ich werde jedenfalls kein Pirat«, unterbrach ihn Gaditicus. »Wir haben das hier angefangen, um gegen diese Schweine zu kämpfen – nicht, um uns ihnen anzuschließen!«
    »Der Quästor hat unsere Namen, erinnerst du dich?«, sagte Julius. »In der Meldung, die er nach Rom schickt, wird stehen, dass wir ein Schiff gestohlen und einen seiner Männer ertränkt haben. Ob es dir nun gefällt oder nicht, wir sind so lange Piraten, bis uns ein Ausweg aus dieser Zwangslage einfällt. Unsere einzige Hoffnung besteht darin, weiterzumachen und Celsus gefangen zu nehmen. Dann können wir wenigstens unseren guten Willen zeigen. Vielleicht nageln sie uns dann nicht ans Kreuz.«
    »Jetzt sieh dir an, in welche Lage uns deine Ideen gebracht haben!«, knurrte Suetonius und schüttelte die Faust. »Das ist eine Katastrophe! Keiner von uns kann wieder zurück.«
    Ein allgemeiner Streit brach aus, und Julius ließ sie alle schreien, während er gegen seine eigene Verzweiflung ankämpfte. Hätte der Quästor die Nacht doch nur im Bett verbracht, dann könnten sie sich jetzt einfach auf die Suche nach ihren Peinigern machen.
    Endlich fühlte er sich gefasst genug, um seine Kameraden zu unterbrechen.
    »Wenn ihr mit Streiten fertig seid, erkennt ihr wahrscheinlich, dass uns überhaupt nichts anderes übrig bleibt. Wenn wir uns stellen, bringt uns der Quästor vor Gericht und lässt uns hinrichten. Das ist unausweichlich. Ich möchte noch etwas hinzufügen.«
    Stille breitete sich aus, und ihm wurde übel, als er die Hoffnung auf den Gesichtern sah. Sie glaubten immer noch, er könne etwas ändern, dabei blieben ihm nur Versprechungen, an die er selbst nicht so recht glaubte. Er sah den Offizieren der Accipiter einem nach dem anderen in die Augen, um sie alle mit einzuschließen.
    »In dem stinkenden Gefängnis wäre es uns allen wie ein Traum vorgekommen, hier auf einem Schiff zu sein und gegen unsere Feinde kämpfen zu können. Der Preis war hoch, aber darum werden wir uns kümmern, sobald Celsus vor unseren Füßen liegt und sein Gold uns gehört. Also richtet euch auf.«
    »Rom behält seine Feinde lange im Gedächtnis«, gab Gaditicus mit hohler Stimme zu bedenken.
    Julius zwang sich zu einem Lächeln.
    »Aber wir sind nicht die Feinde Roms. Das wissen wir. Jetzt müssen wir nur noch die anderen davon überzeugen.«
    Gaditicus schüttelte langsam den Kopf, kehrte Julius den Rücken zu und ging über das Deck davon. Das erste Licht des Morgens zeichnete sich am Himmel ab, und graue Delfine spielten und sprangen vor dem stumpfen Bug, während die Ventulus mit schnellem Schlag der Ruder durch die Wellen pflügte und sie weit vom Land und der Vergeltung forttrug.

 

    15
    Servilia schritt langsam und in Gedanken versunken mit ihrem Sohn, dem das gemächliche Tempo nichts auszumachen schien, über das Forum. Sein Blick konzentrierte sich auf das Senatsgebäude, dem sie sich allmählich näherten. Servilia nahm die großen Bögen und Kuppeln kaum noch wahr, denn sie hatte sie schon tausend Mal gesehen.
    Sie sah Brutus von der Seite an, ohne dass er es bemerkte. Auf ihre Bitte hin war er in der vollen, glänzenden Rüstung eines Zenturios der Legion zu ihrem Treffen erschienen. Sie wusste, dass er den Klatschmäulern der Stadt sofort auffallen würde. Sie würden nach seinem Namen fragen und den jungen Mann für ihren Liebhaber halten. Inzwischen konnten ihnen aber schon andere im Vertrauen

Weitere Kostenlose Bücher