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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Bett haben will, sollte er ein bisschen Interesse an mir zeigen, findest du nicht auch?«
    Clodia blickte sich vorsichtig um, ob jemand aus der Menge sich für ihre Unterhaltung interessierte.
    »Das ist kein passendes Thema! Deine Mutter würde sich schämen, wenn sie dich so schamlos reden hörte!«, sagte sie und packte Julia am Arm.
    Julia riss sich los und freute sich über die Gelegenheit, die alte Frau in Verlegenheit zu bringen.
    »Falls er nicht zu alt ist, um das Bett überhaupt zu finden. Was meinst du, wäre das möglich?«
    »Hör sofort auf, Mädchen, sonst ohrfeige ich dich, bis dir das Grinsen vergeht«, zischte Clodia sie an.
    Julia zuckte die Achseln und dachte mit Wonne an Brutus’ Haut auf der ihren. Natürlich hütete sie sich, Clodia von der Nacht im Stall zu erzählen, aber damals war mit dem ersten, heftigen Schmerz alle Angst von ihr gewichen. Brutus war sanft gewesen, und sie hatte einen heimlichen Appetit entdeckt, den Pompeius zu schätzen wissen würde, wenn er sie endlich zu seiner Frau machte.
    Eine Stimme drängte sich in ihre Gedanken und ließ sie schuldbewusst zusammenfahren.
    »Habt ihr euch verlaufen, meine Damen? Ihr seht hier vor den alten Stufen ziemlich verloren aus.«
    Bevor Julia antworten konnte, sah sie, dass Clodia sich verneigte und den Kopf senkte. Die plötzliche Unterwürfigkeit der alten Frau reichte aus, um sie ein zweites Mal zu dem Mann aufblicken zu lassen, der sie angesprochen hatte. Seine Toga wies ihn als Angehörigen der Nobilitas aus, obwohl ihn seine Haltung auch ohne diesen Hinweis geadelt hätte. Sein geöltes Haar glänzte, stellte Julia fest. Er lächelte über ihre abschätzende Musterung und erlaubte seinem Blick, sich für einen kurzen Moment auf ihre Brüste zu senken.
    »Wir müssen gleich weiter, Herr«, sagte Clodia rasch. »Wir haben eine Verabredung mit Freunden.«
    Julia verzog das Gesicht, als ihr Arm wieder mit festem Griff gepackt wurde.
    »Das ist schade«, sagte der junge Mann und ließ den Blick über Julias Figur wandern. Jetzt errötete Julia; ihr fiel plötzlich ein, dass sie sich für den Besuch recht einfach gekleidet hatte.
    »Falls es euren Freunden nichts ausmacht, ein wenig zu warten, ich besitze hier ganz in der Nähe ein kleines Haus, wo ihr euch waschen und auch etwas essen könnt. Man wird schnell müde in dieser Stadt, wenn man nicht irgendwo ausruhen kann.«
    Während er sprach berührte der junge Mann wie zufällig seine Hüfte, und Julia hörte das leise Klirren von Münzen. Clodia versuchte sie wegzuziehen, aber sie sträubte sich, denn sie wollte der leichtfertigen Arroganz des Mannes einen Dämpfer versetzen.
    »Du hast dich noch nicht vorgestellt«, sagte sie und lächelte noch breiter. Er plusterte sich angesichts ihres Interesses regelrecht auf.
    »Suetonius Prandus. Ich bin Senator, meine Liebe, aber nicht jeder Nachmittag muss der Arbeit geopfert werden.«
    »Ich habe … diesen Namen schon einmal gehört«, sagte Julia langsam, aber die Erinnerung wollte sich nicht einstellen. Suetonius nickte, als hätte er das erwartet. Julia sah nicht, wie Clodia erbleichte.
    »Dein zukünftiger Ehemann erwartet dich, Julia«, sagte Clodia.
    Es gelang ihr, ihren Schützling ein paar Schritte weiterzuziehen, aber Suetonius folgte ihnen, unwillig, sie so einfach gehen zu lassen. Er legte seine Hand auf die von Clodia, um sie beide zum Stehen zu bringen.
    »Wir unterhalten uns doch nur ganz harmlos.« Wieder klimperte er mit seinen Münzen, und Julia hätte bei dem Geräusch beinahe laut losgelacht.
    »Bietest du mir an, meine Aufmerksamkeit zu kaufen, Suetonius?«, fragte sie.
    Ihre Direktheit verdutzte ihn. Aber er spielte mit und zwinkerte.
    »Ob dein Ehemann wohl etwas dagegen hätte?«, fragte er und beugte sich näher heran. Etwas in seinen kalten Augen ließ die Stimmung innerhalb eines Augenblicks umschlagen, und Julia sah ihn finster an.
    »Noch ist Pompeius nicht mein Ehemann, Suetonius. Vielleicht hätte er nichts dagegen, wenn ich den Nachmittag mit dir verbrächte, was meinst du?«
    Einen Augenblick lang begriff Suetonius nicht, was sie gesagt hatte. Dann traf ihn die Erkenntnis, und sein Gesicht verzerrte sich zu einer hässlichen Fratze.
    »Ich kenne deinen Vater, Mädchen«, murmelte er vor sich hin.
    Julia hob langsam den Kopf, als auch sie sich erinnerte. »Ich wusste doch, dass ich den Namen kenne! Aber ja, ich kenne dich.« Ohne Warnung fing sie an zu lachen, und Suetonius lief vor hilflosem Zorn rot an. Er

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