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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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endlich ins Bett zu kommen, ankündigte, doch das eine oder andere Lächeln auf die Gesichter.
    Stolz blickte Julius in die Runde der Männer, die sich auf seinen Befehl hin versammelt hatten. Er hatte nicht nur die sieben Generäle, sondern auch die dienstältesten Zenturionen und Militärtribune einberufen, damit sie die letzten Befehle erhielten, bevor sie Rom hinter sich ließen. Mehr als dreihundert Männer saßen dicht gedrängt in den Bänken, und manchmal waren die Diskussionen beinahe so laut und heftig gewesen wie eine richtige Senatsdebatte.
    Trotz seiner Erschöpfung war Julius zufrieden mit den Kriegsvorbereitungen. Die Flotte lag in Ostia zum Ablegen bereit, und jetzt, da weitere drei Legionen in den Süden heruntergekommen waren und ihre Zelte auf dem Campus Martius aufgeschlagen hatten, hatte er auch genügend Männer, um die Galeeren zu füllen. Marcus Antonius hatte sich in seiner Rolle als Konsul bewährt, und jeder der hier anwesenden Soldaten kannte die wichtigsten Pläne für ihre erste Landung in Griechenland, wenn auch nicht das genaue Datum.
    »Nur noch ein Monat«, murmelte Julius Domitius zu, der neben ihm saß, »dann können wir endlich wieder in den Krieg ziehen.«
    »Also noch ein Wurf – ums ganze Spiel«, erwiderte Domitius und bezog sich damit auf eine Unterhaltung, die sie vor Monaten am Rubikon geführt hatten.
    Julius lachte über die Anspielung. »Es scheint ganz so, als würde ich immer dann, wenn ich glaube, das Spiel zu beherrschen, merken, dass ich eigentlich mit verbundenen Augen auf einem viel größeren Spielbrett spiele. Ich habe Cäcilius nach Griechenland geschickt, damit er sich dort gefangen nehmen lässt, stattdessen bekommen wir jeden Monat einen detaillierten Bericht, der wertvoller ist als Gold. Der Mann scheint ein wahrer Fuchs zu sein. Und die Götter haben einen wahrhaft seltsamen Sinn für Humor.«
    Domitius nickte; er verspürte die gleiche Zufriedenheit, die sich auf Julius’ Gesicht zeigte. Cäcilius’ Berichte waren zu einem maßgeblichen Bestandteil ihrer Vorbereitungen geworden, und diejenigen, die wussten, dass er eigentlich geschickt worden war, um Misstrauen gegen Brutus zu schüren, waren insgeheim froh, dass diese List bis jetzt versagt hatte. Der kommende Krieg war trotz allem nur die Hälfte der Aufgabe, die sie jetzt bewältigen mussten. Julius war geradezu besessen davon, die Stadt sicher und wohlbehalten zurückzulassen, weshalb sie seit Monaten daran gearbeitet hatten, Rom für die Übergabe an Marcus Antonius vorzubereiten.
    Die neuen Magistrate hatten sich die einzige Anweisung, die Julius ihnen gegeben hatte, zu Herzen genommen: »Arbeitet schneller und nehmt keine Schmiergelder an.« Durch ihre Ehrfurcht gegenüber Julius angespornt, hatte dieser Befehl allein schon ausgereicht, um sie den Rückstand an Fällen aufarbeiten zu lassen, der sich in der Zeit vor Pompeius’ Abreise angesammelt hatte. Nur wenige der Beamten waren wieder in die Korruption zurückgefallen, und diese waren, da derlei Beschwerden ernst genommen wurden, auf Gedeih und Verderb ihren Opfern ausgeliefert.
    Trotz des gewaltigen Umbruchs funktionierte die Stadt wieder. Die Menschen waren um ihr Vertrauen gebeten worden, und sie hatten es, zumindest für den Augenblick, auch ausgesprochen. Marcus Antonius würde eine Menge guten Willen erben, wenn die Legionen die Stadt verließen. Julius hatte das Versprechen, das er auf dem Forum gegeben hatte, gehalten und zehn ganze Kohorten aufgestellt, die während seiner Abwesenheit den Frieden aufrechterhalten würden. Durchsetzt mit erfahreneren Offizieren, waren die Straßenwachen aus Corfinium geradezu perfekt für diese Aufgabe geeignet, und Julius hatte Ahenobarbus gerne als ihren General bestätigt.
    Bei diesem Gedanken hob Julius seinen Becher und trank Ahenobarbus persönlich zu. Er bereute es nicht, ihn verschont zu haben, denn sein solider Mangel an Fantasie passte ausgezeichnet zu der Verpflichtung, in Rom den Frieden zu bewahren. Julius sah den Stolz auf Ahenobarbus’ Gesicht, als dieser den Gruß erwiderte.
    Einer der Soldaten, die Julius als Wachen vor dem bronzenen Tor aufgestellt hatte, betrat den Raum, und Julius erhob sich steif, als er sah, dass Servilia neben ihm herging. Mit einem vernehmlichen Ruck folgten seine Offiziere seinem Beispiel, und in der darauf folgenden Stille hörte man das metallene Klappern eines Tellers, der auf dem Boden ausrollte, bevor jemand den Fuß darauf setzte.
    Servilia

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